Coronavirus SARS-CoV-2: Die aktuellen Informationen im Liveblog

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Mehr als 2 Millionen Menschen haben sich mittlerweile weltweit mit COVID-19 angesteckt. In Deutschland wurden weitreichende Ausgangsbeschränkungen und Kontaktverbote eingeführt, um die Infektionen einzudämmen. Alle Informationen des Tages zum Coronavirus hier im Liveblog.

Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus im Yahoo-Liveblog. (Bild: Getty Images)
Alle aktuellen Informationen zum Coronavirus im Yahoo-Liveblog. (Bild: Getty Images)

Das Wichtigste in Kürze:

  • Weltweit: Über 2,1 Millionen Infizierte (Todesfälle: über 144.000; genesen: über 543.000) - Quelle: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in Deutschland: Über 137.000 (Todesfälle: über 4.000; genesen: über 77.000) - Quelle: Johns Hopkins University

  • In Europa sind Italien und Spanien am meisten betroffen: In Italien sind es über 168.000 Infizierte (Todesfälle: über 22.100; genesen: über 40.100) und in Spanien über 184.000 (Todesfälle: über 19.300; genesen: über 74.700) - Quelle: Johns Hopkins University

  • Bestätigte Fälle in den USA: Über 671.000 (Todesfälle: über 33.000; genesen: über 56.000) - Quelle: Johns Hopkins Universität

  • Geschäfts-Öffnungen und Masken-Empfehlung: So geht es mit den Corona-Regeln weiter

  • Bund/Länder-Beschlüsse: Verhaltene Kritik an Maßnahmen

  • Corona-Schutz am Arbeitsplatz: Bundesweite Standards beschlossen

Corona weltweit (dpa)
Corona weltweit (dpa)

+++ Spahn spricht sich für Rückkehr zum Normalbetrieb in Krankenhäusern aus +++

(17.04.2020, 08:45 Uhr)

Mitten in der Debatte um die Lockerungen der Corona-Maßnahmen hat sich Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) für eine schrittweise Rückkehr der Krankenhäuser in den Normalbetrieb ausgesprochen. "Es ist es wichtig, dass wir ab Anfang Mai 25 bis 30 Prozent der Intensivbeatmungsbetten für Covid-19-Patienten freihalten, dass wir gleichzeitig aber auch in einen Regelbetrieb zurückkehren", sagte Spahn am Freitag im ARD-"Morgenmagazin". Es müsse "eine neue Balance" gefunden werden.

Deutschland sei wegen der Präventionsmaßnahmen bislang gut durch die Gesundheitskrise gekommen, lobte der Minister. "Wir müssen weiterhin vorbereitet sein und gleichzeitig dafür sorgen, dass der Normalbetrieb weitergeht."

+++ Kanzleramtschef Braun: Um Corona-Erfolge beneidet uns die ganze Welt +++

(17.04.2020, 08:40 Uhr)

Die Wirksamkeit der in der Corona-Krise ergriffenen Maßnahmen hat Deutschland laut Kanzleramtschef Helge Braun große internationale Anerkennung gebracht. Das Virus sei in den letzten Wochen deutlich zurückgedrängt worden, sagte der CDU-Politiker am Freitag im RBB-Inforadio. "Das ist ein Riesenerfolg, um den uns die ganze Welt beneidet", sagte Braun. "Viele meiner Amtskollegen weltweit rufen mich an und fragen: "Wie habt ihr das geschafft?"."

Trotz der Erfolge appellierte Braun weiter an Geduld und Disziplin der Bürger: Es sei wichtig, dass die Infektionskurve jetzt nicht wieder steil ansteige, damit Infizierte und deren Kontaktpersonen nachverfolgt werden könnten.

+++ IWF gewährt Pakistan über eine Milliarde US-Dollar Corona-Hilfe +++

(17.04.2020, 08:35 Uhr)

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Pakistan im Kampf gegen die Corona-Krise einen Notkredit in Höhe von knapp 1,4 Milliarden US-Dollar (rund 1,3 Milliarden Euro) gewährt. Das teilte der IWF am Donnerstagabend (Ortszeit) in Washington mit. Der Ausbruch von Covid-19 habe erhebliche Auswirkungen auf die pakistanische Wirtschaft, hieß es in der Mitteilung. Mit der Finanzhilfe könne das südasiatische Land mehr Geld für Gesundheit ausgeben und auch Geberländer der Entwicklungshilfe entlasten.

+++ Trump will USA in drei Phasen wieder öffnen +++

(17.04.2020, 08:20 Uhr)

US-Präsident Donald Trump will die USA mit neuen Richtlinien in der Corona-Krise in drei Phasen auf den Weg zur Normalität zurückführen und die Wirtschaft graduell wieder öffnen. Eine landesweite Schließung könne keine langfristige Lösung sein, sagte Trump am Donnerstagabend (Ortszeit) im Weißen Haus mit Blick auf die Wirtschaft. Nach Daten des US-Arbeitsministeriums vom Donnerstag haben innerhalb eines Monats rund 22 Millionen Menschen ihren Job verloren. Trump sagte: "Wir müssen eine funktionierende Wirtschaft haben. Und wir wollen sie sehr, sehr schnell zurückhaben."

Trumps Plan sieht eine weitgehende Rückkehr zur Normalität in drei Schritten vor, wenn in Bundesstaaten oder Regionen in den USA bestimmte Kriterien erfüllt sind.

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+++ Markus Söder laut Umfrage bei Wählern populär wie nie +++

(17.04.2020, 08:05 Uhr)

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erreicht einer Umfrage zufolge in der Corona-Krise auch bundesweit einen neuen Zustimmungsrekord. Er erreicht in dieser Woche einen Zustimmungswert von 163 Punkten in der Bevölkerung - drei Punkte mehr als in der Vorwoche auf einer Skala bis 300 Punkte.

Dies sei der höchste Wert, der seit Beginn der Erhebungen im Januar 2019 jemals für einen deutschen Politiker gemessen worden sei, berichtet das Nachrichtenmagazin «Focus» unter Berufung auf eine repräsentative Insa-Umfrage. Söder belege damit unverändert zur Vorwoche den ersten Platz einer Rangliste von 22 deutschen Spitzenpolitikern, gefolgt von Kanzlerin Angela Merkel mit 153 Punkten (minus zwei Punkte) und Gesundheitsminister Jens Spahn mit 135 Punkten (minus zwei Punkte).

+++ Zahlen in Wuhan korrigiert: 1290 Tote mehr als bisher berichtet +++

(17.04.2020, 07:10 Uhr)

Die chinesische Stadt Wuhan hat die Zahl der Corona-Toten überraschend um rund 50 Prozent nach oben korrigiert. Wie die Behörden am Freitag berichteten, sind in der zentralchinesischen Metropole, in der die Pandemie ihren Ausgang genommen hatte, doch noch weitere 1290 Menschen in Folge der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben. Damit erhöht sich die Gesamtzahl der Toten in Wuhan auf 3896 Tote. Bislang waren nur 2579 Tote berichtet worden.

Die landesweite Gesamtzahl von bisher 3342 Toten in China wurde am Freitag zunächst noch nicht offiziell korrigiert, dürfte sich damit aber auf mehr als 4600 erhöhen. Die neuen Angaben bestätigen schon länger bestehende Vermutungen, dass in den offiziellen chinesischen Statistiken viele Fälle nicht mitgerechnet worden waren.

+++ DAX kräftig im Plus erwartet - Trump-Plan zur US-Wirtschaft, China-Daten +++

(17.04.2020, 07:00 Uhr)

Am deutschen Aktienmarkt zeichnet sich dank positiver Vorgaben aus den Vereinigten Staaten ein versöhnlicher Wochenabschluss ab. Der Broker IG taxierte den deutschen Leitindex rund zweieinhalb Stunden auf 10 619 Punkte und damit rund drei Prozent höher als am Donnerstag. Sollte der Dax dieses Plus im Xetra-Handel behaupten, würde er auf ein leichtes Wochenplus zusteuern. Zudem würde er sich in der achten Woche des Corona-Crashs weiter über der Marke von 10 000 Punkten stabilisieren. Nach wie vor sind sich die Experten nicht sicher, wohin die Reise am Aktienmarkt in der weiter schwelenden Corona-Pandemie geht.

Im jetzt seit acht Wochen anhaltenden Corona-Crash war der Dax bis Mitte März um bis zu knapp 40 Prozent auf 8255 Punkte abgesackt, konnte sich aber in den vergangenen Wochen kräftig erholen - aktuell beläuft sich das Krisenminus noch auf 24 Prozent.

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+++ Corona-Ansteckungsrate sinkt - Wichtiger Wert unterschritten +++

(17.04.2020, 06:30 Uhr)

Die Ansteckungsrate mit dem neuartigen Coronavirus ist in Deutschland nach Angaben des Robert Koch-Instituts gesunken. Laut der am Donnerstagabend veröffentlichten RKI-Statistik steckt jeder Infizierte nunmehr weniger als einen weiteren Menschen an, die sogenannte Reproduktionsrate liegt bei 0,7. Das bedeutet, dass die Zahl der Neuerkrankungen leicht zurückgeht, wie das RKI berichtete. Anfang März lag die wichtige Kennziffer noch bei drei, am 8. April bei 1,3 - jeweils mit einer gewissen Schwankungsbreite. Die Kennzahl gibt an, wie viele Menschen eine erkrankte Person im Durchschnitt infiziert.

RKI-Präsident Lothar Wieler hatte am Dienstag gesagt, um die Epidemie abflauen zu lassen, müsste diese Reproduktionszahl unter 1 liegen, derzeit betrage sie 1,2. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte im Zuge der Ankündigung erster Lockerungen bei Corona-Maßnahmen am Mittwoch deutlich gemacht, dass schon vermeintlich kleine Änderungen der Reproduktionszahl erhebliche Folgen haben können.

+++ Bund und Länder beraten über Ausweitung der Corona-Notfallbetreuung +++

(17.04.2020, 05:45 Uhr)

Die Länder beraten am Freitag mit der Bundesregierung, welche Kinder mit der Lockerung der Corona-Auflagen ein Recht auf Notfallbetreuung in Kitas, Horts und Schulen bekommen. Dazu hat Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) zu einer Telefonschalte geladen. Viele Länder haben schon angekündigt, etwa Alleinerziehende oder auch Lehrerinnen und Lehrer oder Verkäufer in den Kreis derer aufzunehmen, die ihre Kinder betreuen lassen dürfen.

Besprochen werden soll nun, auf welche Berufsgruppen genau die Betreuung ausgeweitet wird, wie die stufenweise Rückkehr von Kindergartenkindern in die Betreuung am besten organisiert werden kann und welche Voraussetzungen nötig sind. Am Mittwoch hatten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder sich auf erste Lockerungen der Einschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus geeinigt.

+++ Altmaier spricht mit Spitzenverbänden der Wirtschaft +++

(17.04.2020, 05:45 Uhr)

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) spricht am Freitag mit Spitzenverbänden der Wirtschaft über die angespannte Lage von Unternehmen in der Corona-Krise. Thema sind auch die von Bund und Ländern angekündigten schrittweisen Lockerungen von Einschränkungen. Am Mittag (14.30 Uhr) wollen sich Altmaier und Verbandsvertreter in Berlin zu den Beratungen öffentlich äußern.

Bund und Länder hatten sich darauf verständigt, dass kleinere Geschäfte mit einer Verkaufsfläche bis zu 800 Quadratmetern sowie Kfz-Händler, Fahrradhändler und Buchhandlungen wieder öffnen dürfen.

Der Beschluss war in der Wirtschaft auf Kritik gestoßen.

+++ Gespräch über Lockerung des Gottesdienstverbots +++

(17.04.2020, 05:42 Uhr)

Das wegen der Corona-Pandemie weiterhin bestehende Gottesdienstverbot ist am Freitag (10.00 Uhr) Thema eines Treffens in Berlin. Staatssekretär Markus Kerber vom Bundesinnenministerium kommt mit Vertretern der verschiedenen Religionsgemeinschaften zusammen.

Bei dem Gedankenaustausch soll es unter anderem darum gehen, wie Begräbnisse in Zeiten der Corona-Pandemie stattfinden und ob Gottesdienste künftig unter bestimmten Voraussetzungen erlaubt werden können. Nächste Woche könnte es dazu vielleicht auch noch ein Gespräch von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und den Ministerpräsidenten mit Spitzenvertretern der Religionsgemeinschaften geben.

+++ Mittelstand fordert konkreten Exit-Fahrplan +++

(17.04.2020, 05:30 Uhr)

Der Mittelstand hat in der Corona-Krise vor Beratungen von Spitzenverbänden der Wirtschaft mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier einen konkreten Exit-Fahrplan gefordert. Daneben gehe es um rasche Liquiditätshilfen sowie ein Konjunkturprogramm mit nachhaltigen Steuersenkungen, sagte der Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, Mario Ohoven.

Der Mittelstandsverbund warnte vor einem Flickenteppich unterschiedlicher Regelungen. In einem der Deutschen Presse-Agentur vorliegenden Brief an die Ministerpräsidenten appellierte Hauptgeschäftsführer Ludwig Veltmann an die Politik, Perspektiven für die nach wie vor vom Geschäftsbetrieb ausgeschlossenen Unternehmen zu bieten.

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+++ Länder fordern mehr Hilfen für Studenten in der Krise +++

(17.04.2020, 05:20 Uhr)

Die Kultusministerkonferenz der Länder fordert, das Bafög in der Corona-Krise zu öffnen, um Studenten in finanzieller Not zu helfen. In einem Brief an Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU) wird diese unter anderem gebeten, den Zugang zum Bafög kurzfristig für diejenigen zu ermöglichen, die zwar bisher keine Leistung bezogen haben, denen jetzt aber Einkommen wegbreche. Viele Studentenjobs zum Beispiel in der Gastronomie ruhen wegen des Shutdowns.

Auch bei der Förderungshöchstdauer des Bafögs sollte es nach Ansicht der KMK mit Blick auf die aktuelle Situation Lockerungen geben.

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Alle Meldungen vom Vortag finden Sie hier:

+++ Ein Drittel der Deutschen fühlt sich durch Corona-Auflagen belastet +++

(16.04.2020, 23:55 Uhr)

Die Einschränkungen der persönlichen Freiheit zur Bekämpfung der Corona-Pandemie empfindet einer Umfrage zufolge ein knappes Drittel (31 Prozent) der Deutschen als sehr starke oder starke Belastung. Die Mehrheit hat jedoch weniger bis gar keine Schwierigkeiten mit Kontaktverboten sowie der Schließung von Geschäften, Restaurants und Schulen, wie aus dem «Deutschlandtrend» im ARD-«Morgenmagazin» (Freitag) hervorgeht.

Demnach empfinden 43 Prozent die bestehenden Auflagen als weniger stark. Ein Viertel (26 Prozent) fühlt sich durch den Lockdown überhaupt nicht belastet. Dabei haben jüngere Menschen größere Probleme. Bei den unter 40-Jährigen sprechen 41 Prozent von starken bis sehr starken Belastungen und damit doppelt so viele wie bei den über 65-Jährigen (21 Prozent). (dpa)

+++ Beliebtheitswerte der Union steigen in Corona-Krise weiter +++

(16.04.2020, 23:55 Uhr)

Die Union gewinnt einer Umfrage zufolge in der Corona-Krise weiter an Zustimmung. Wie aus dem ARD-«Deutschlandtrend» (Freitag) hervorgeht, kämen CDU und CSU im theoretischen Fall einer Bundestagswahl am kommenden Sonntag auf 38 Prozent der Stimmen. Im Vergleich zur Erhebung von vor zwei Wochen ist das ein Plus von drei Prozentpunkten. Es ist zugleich der beste Unionswert in der Befragung von Infratest dimap seit August 2017, also seit mehr als zweieinhalb Jahren. Auch der Regierungspartner SPD legt zu, allerdings nur um einen Punkt auf 17 Prozent. Die große Koalition käme damit insgesamt auf 55 Prozent der Wählerstimmen.

Kein Grund, zerknirscht dreinzublicken: Markus Söder (links, CSU) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) können sich laut Deutschlandtrend über hohe Zustimmungswerte in der Bevölkerung freuen. Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa Pool / dpa
Kein Grund, zerknirscht dreinzublicken: Markus Söder (links, CSU) und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) können sich laut Deutschlandtrend über hohe Zustimmungswerte in der Bevölkerung freuen. Foto: Bernd von Jutrczenka / dpa Pool / dpa

Die anderen Parteien stagnieren oder verlieren. Die Grünen würden der Umfrage zufolge zweitstärkste Partei und bekämen 19 Prozent (minus 3). Die AfD käme auf 9 Prozent (minus 1), die Linke auf unverändert 7 Prozent, und die FDP bliebe bei 5 Prozent. (dpa)

+++ Boeing-Produktion soll kommende Woche wieder anlaufen +++

(16.04.2020, 23:30 Uhr)

Der angeschlagene US-Luftfahrtriese Boeing will die aufgrund der Corona-Krise gestoppte Flugzeugproduktion schon in der kommenden Woche wieder anlaufen lassen. Der Betrieb in den Fabriken in der Region Puget Sound im Bundesstaat Washington solle ab 20. April schrittweise wieder hochgefahren werden, teilte der Airbus-Rivale am Donnerstag (Ortszeit) in Seattle mit. Boeings Aktie reagierte nachbörslich mit einem über achtprozentigen Kurssprung.

Rund 27.000 Beschäftigte sollen laut Boeing die Arbeit wieder aufnehmen. Wegen der Corona-Pandemie war die Fertigung im vergangenen Monat auf unbestimmte Zeit angehalten worden. Wegen eines seit Januar geltenden Fertigungsstopps bei dem nach zwei Flugzeugabstürzen weltweit mit Startverboten belegten Modells 737 Max wird Boeings Produktion zunächst jedoch stark eingeschränkt bleiben. Auch die 787-«Dreamliner»-Fertigung in South Carolina ruht vorerst weiter. (dpa)

+++ Maas äußert sich zum WHO-Zahlungsstopp der USA +++

(16.04.2020, 23:15 Uhr)

«In so einer Phase die WHO in Frage zu stellen oder ihre Finanzierung zu kappen, das ist so, als wenn man aus einem fliegenden Flugzeug den Piloten rausschmeißen würde.»

Das sagt Bundesaußenminister Heiko Maas, SPD, am Donnerstagabend im ZDF-«heute journal» zum Stopp der US-Beitragszahlungen an die Weltgesundheitsorganisation. (dpa)

+++ Frankreichs Wirtschaftsminister: Keine Miete für Kleinunternehmer +++

(16.04.2020, 23:15 Uhr)

Frankreichs Wirtschaftsminister Bruno Le Maire erwartet von großen Immobilienunternehmen, in der Coronavirus-Krise die Miete für kleine Unternehmen zu streichen. Er habe sich mit allen großen Immobilienunternehmen getroffen, und bitte sie um eines, sagte er am Donnerstagabend im französischen Fernsehen. «Für die sehr kleinen Unternehmen, die zur Schließung gezwungen wurden, diejenigen mit weniger als zehn Beschäftigten, bitte ich sie nicht, die Miete aufzuschieben: Ich bitte sie, drei Monatsmieten zu streichen.»

In Frankreich sind seit Mitte März alle Läden, die nicht zur Grundversorgung gehören, geschlossen. Dazu gehören neben Restaurants und Bars zum Beispiel auch Bekleidungsgeschäfte. Der nationale Verband der Einkaufszentren etwa hatte sich zuletzt für eine Stundung der Mieten von Geschäften in den Zentren ausgesprochen. «Ich habe ihre Antwort noch nicht, aber ich werde morgen und gegebenenfalls übermorgen wieder darauf zurückkommen», sagte Le Maire mit Blick auf die großen Vermieter. (dpa)

+++ Auszahlung von Soforthilfe-Zuschüssen in Sachsen gestoppt +++

(16.04.2020, 23:10 Uhr)

Auch in Sachsen sind betrügerische Webseiten zur Beantragung von Corona-Soforthilfen für Unternehmen aufgetaucht. «Die Auszahlung der Soforthilfe-Zuschüsse des Bundes wird bis zur Klärung des Sachverhaltes gestoppt», teilte die Sächsische Aufbaubank (SAB) am Donnerstagabend mit. «Die Darlehen des Freistaates Sachsen sind davon nicht betroffen.» Die Bank habe «alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen, um Fehlleitungen öffentlicher Mittel zu vermeiden».

Anträge für beide Programme könnten weiterhin gestellt werden, erklärte die Bank. Um Schäden zu vermeiden, sollten Antragsteller beim Aufrufen der Webseite zur Antragstellung auf die korrekte Schreibweise der Internetadresse der SAB achten: https://www.sab.sachsen.de/.

Zuvor war in Nordrhein-Westfalen nach Betrügereien das Soforthilfe-Programm für kleine Betriebe in der Corona-Krise zeitweise gestoppt worden. An diesem Freitag soll es wieder anlaufen und dann auch besser vor Betrug geschützt sein.

Noch vor einer Woche hatte Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig (SPD) gesagt, im Freistaat gebe es bisher keine Erkenntnisse zu möglichen Betrugsversuchen. Sachsen habe verglichen mit anderen Bundesländern auch den Vorteil, dass Anträge nur über ein Förderportal möglich seien. (dpa)

+++ Brasiliens Präsident Bolsonaro feuert Gesundheitsminister +++

(16.04.2020, 22:25 Uhr. Update: 23:05 Uhr)

Aufgrund von Meinungsverschiedenheiten über Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus hat der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro Gesundheitsminister Luiz Henrique Mandetta entlassen. Dies gab Mandetta selbst auf Twitter am Donnerstag bekannt. «Ich habe von Präsident Jair Bolsonaro gerade die Mitteilung über meine Entlassung gehört», schrieb er nach einem Treffen mit Bolsonaro am Regierungssitz in Brasília. «Ich möchte mich für die Gelegenheit bedanken, den Umgang mit der Pandemie zu planen, die große Herausforderung, die vor unserem Gesundheitssystem steht.»

Auf die Bekanntgabe hin demonstrierten Brasilianer in verschiedenen Städten des Landes. Bei sogenannten panelaços etwa in Rio de Janeiro und São Paulo schlugen die Menschen aus Protest auf Töpfe und Pfannen, auch «Bolsonaro raus» -Rufe wurden aus offenen Fenstern laut. Wie oft in Lateinamerika ist die Solidarität unter den Menschen groß, wer kann, folgt den internationalen Empfehlungen und bleibt zu Hause. Just davon hatten Bolsonaro und Mandetta unterschiedliche Auffassungen. Der Präsident verharmloste das Coronavirus als «gripezinha», löste Massenansammlungen aus und rief zur Rückkehr zur Normalität auf.

Der Gesundheitsminister, seit Beginn der Regierung im Januar 2019 im Amt, vertrat Einschränkungen des öffentlichen Lebens und soziale Distanzierung. Ihre Positionen machten beide öffentlich in Pressekonferenzen und Fernsehinterviews deutlich, woraufhin sich ihr Verhältnis in den vergangenen Wochen verschlechterte. «Die Brasilianer wissen nicht, ob sie auf den Präsidenten oder den Minister hören sollen», sagte Mandetta in der beliebten TV-Sendung «Fantástico» am Sonntag.

Bolsonaro hatte Mandetta «fehlende Bescheidenheit» vorgeworfen. Der Gesundheitsminister übertraf den Präsidenten an Beliebtheit. Einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Datafolha aus der vergangenen Woche zufolge befanden 33 Prozent der Befragten Bolsonaros Umgang mit der Corona-Krise für gut, 76 Prozent den von Mandetta. Seine Entlassung war im politischen Brasília seit geraumer Zeit erwartet worden. Als Nachfolger wurde der Krebsarzt Nelson Teich gehandelt. (dpa)

+++ Dow Jones dreht ins Plus: Lockerung von Corona-Maßnahmen? +++

(16.04.2020, 22:35 Uhr. Update: 23:00 Uhr)

Mit einem Endspurt ist dem Dow Jones Industrial am Donnerstag doch noch der Sprung in die Gewinnzone gelungen. Der US-Leitindex ging mit plus 0,14 Prozent auf 23.537,68 Punkten ins Ziel. Der breiter gefasste S&P 500 rückte um 0,58 Prozent auf 2799,55 Punkte vor. Technologie-Aktien waren wie an den Vortagen erneut besser als die Standardwerte. So gewann der Nasdaq 100 1,93 Prozent auf 8757,83 Punkte. Marktbeobachter glauben, dass viele Tech-Unternehmen gestärkt aus der Virus-Krise herausgehen werden.

Neue Wirtschaftsdaten aus den USA fielen abermals verheerend aus. So sackte das Geschäftsklima in der Region Philadelphia kräftig ab und liegt signifikant unter den Erwartungen. Zugleich stellten angesichts der Zuspitzung der Pandemie in den USA die vierte Woche in Folge Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe. So wurden in der vergangenen Woche 5,2 Millionen Neuanträge registriert. Innerhalb eines Monats haben damit rund 22 Millionen Menschen ihren Job verloren.

Angesichts solcher Zahlen wird auf eine baldige Lockerung der gegenwärtigen Einschränkungen im wirtschaftlichen und öffentlichen Leben gehofft, hieß es am Markt. Aussagen von US-Präsident Donald Trump dazu wurden in den USA noch an diesem Donnerstag (Ortszeit) erwartet. Im besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York wurden die relativ strengen Ausgangsbeschränkungen allerdings erst einmal bis Mitte Mai verlängert. Sie sehen unter anderem vor, dass die Menschen so viel wie möglich zu Hause bleiben sollen, «nicht lebensnotwendige» Geschäfte müssen geschlossen bleiben. (dpa)

Lesen Sie hier, wie es an der US-Börse aussieht.

+++ Argentinien will mit Schuldenschnitt die Staatsfinanzen sanieren +++

(16.04.2020, 22:30 Uhr)

Angesichts der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise schlägt die argentinische Regierung ihren privaten Gläubigern einen Schuldenschnitt vor. Die Zinszahlungen sollen um 37,9 Milliarden US-Dollar oder 62 Prozent gesenkt werden, wie Wirtschaftsminister Martín Guzmán am Donnerstag sagte. Die Schuldenlast selbst soll um 3,6 Milliarden Dollar oder 5,4 Prozent gekürzt werden. Insgesamt will Argentinien Kredite in Höhe von 68 Milliarden Dollar restrukturieren und hat den privaten Gläubigern nun ein Angebot für eine Umschuldung unterbreitet.

«Es ist klar, dass Argentinien im Moment gar nichts bezahlen kann», sagte Guzmán. Sowohl Rück- als auch Zinszahlungen sollen deshalb drei Jahre lang gestundet werden. Ab 2023 will die Regierung dann die Zinszahlungen wieder aufnehmen und Schritt für Schritt erhöhen.

Argentinien befindet sich in einer schweren Wirtschaftskrise. Das Land leidet unter einem aufgeblähten Staatsapparat, geringer Produktivität der Industrie und einer großen Schattenwirtschaft, die dem Staat viele Steuereinnahmen entzieht. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte die Schulden Argentiniens zuletzt für nicht tragfähig erklärt.

Wegen der Corona-Pandemie verhängte die Regierung zuletzt zudem weitreichende Ausgangsbeschränkungen und legte die Wirtschaft für Wochen praktisch lahm. Der IWF rechnet für das laufende Jahr mit einem Rückgang der Wirtschaftskraft um 5,7 Prozent. (dpa)

+++ Eindämmung der Corona-Krise: Sanssouci bleibt geschlossen +++

(16.04.2020, 22:10 Uhr)

Zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus bleiben die Museumsschlösser der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) auch nach dem 19. April vorerst geschlossen - darunter auch das berühmte Schloss Sanssouci in Potsdam. «Die Verlängerung der Schließzeit soll dazu beitragen, Infektionsrisiken durch das Coronavirus zu reduzieren», erklärte die Stiftung am Donnerstagabend. Abgesagt werden den Angaben zufolge zudem alle in den Häusern bis zum 30. Juni geplanten Veranstaltungen. Die Park- und Gartenanlagen der Stiftung - mit Ausnahme der Pfaueninsel in Berlin - blieben jedoch geöffnet, hieß es.

Die Sonne scheint auf das Schloss Sanssouci. Die große Treppe zum Schloss ist am Morgen noch leer und wird sie auch noch lange Zeit bleiben. Denn Sanssouci bleibt in der Corona-Krise geschlossen. Foto: Christophe Gateau / dpa
Die Sonne scheint auf das Schloss Sanssouci. Die große Treppe zum Schloss ist am Morgen noch leer und wird sie auch noch lange Zeit bleiben. Denn Sanssouci bleibt in der Corona-Krise geschlossen. Foto: Christophe Gateau / dpa

«Eine Wiedereröffnung kann nur in Abstimmung mit den Ländern Brandenburg, Berlin und dem Bund sowie im Einklang mit den entsprechenden Handlungsempfehlungen zum Gesundheitsschutz erfolgen.» Derzeit werde ein Maßnahmenkatalog erarbeitet, wie Besucher nach einer Wiedereröffnung in Einklang mit den behördlichen Vorgaben vor Infektionen geschützt werden könnten. (dpa)

+++ Wegen Corona: Frühes Aus für den Festivalsommer +++

(16.04.2020, 11:35 Uhr. Update: 21:55 Uhr)

«Rock am Ring»: abgesagt. «Southside»: gestrichen. «Wacken Open Air»: fällt aus. Wegen der Corona-Krise bleiben Großveranstaltungen bis Ende August verboten - der diesjährige Musikfestival-Sommer ist zu Ende, bevor er angefangen hat.

«Es tut so weh, obwohl man es schon wusste», schreibt eine Nutzerin am Donnerstag auf der Instagram-Seite von «Rock am Ring». Bei den Zwillingsfestivals «Rock am Ring» und «Rock im Park» waren in diesem Jahr große Jubiläumsausgaben geplant, unter anderem mit Green Day, System Of A Down und Volbeat. «Für die Veranstalter und ihre Teams, die Künstler und 175.000 Fans, die am ersten Juni-Wochenende 35 Jahre "Rock am Ring" und 25 Jahre "Rock im Park" feiern wollten, ist diese alternativlose Entscheidung natürlich enttäuschend», hieß es beim Veranstalter Live Nation. (dpa)

Lesen Sie hier mehr zu der «einmaligen Situation», in der sich die Veranstaltungsbranche befindet.

+++ Harry und Meghan verteilen in Los Angeles Essen an Kranke +++

(16.04.2020, 21:40 Uhr)

Der britische Prinz Harry (35) und seine Frau Meghan (38) haben in Los Angeles dabei geholfen, Essen an Kranke und Bedürftige auszuliefern. Das Paar habe am Ostersonntag und ein weiteres Mal am Mittwoch Mahlzeiten ausgeteilt, teilte Richard Ayoub, Leiter der gemeinnützigen Organisation Project Angel Food, am Donnerstag der US-Zeitschrift «People» mit. «Sie waren äußerst bodenständig und an den Menschen, die sie trafen, wirklich interessiert», sagte Ayoub. Zum Schutz während der Corona-Pandemie trugen sie demnach Masken und Handschuhe und hielten den empfohlenen Abstand von anderen Helfern und Essensempfängern ein.

Dem Leiter des Lieferservices zufolge kannte Meghan den Dienst bereits aus früheren Zeiten in Los Angeles. Er habe dem Paar auch die Küche der Einrichtung gezeigt, wo Köche und Helfer Mahlzeiten zubereiten. Project Angel Food teilt nach eigenen Angaben im Raum Los Angeles täglich 1600 Essen an Kranke und Risikopersonen aus. Durch die Corona-Krise sei der Bedarf noch gestiegen, sagte Ayoub.

Harry und Meghan haben Ende März ihre königlichen Pflichten aufgegeben. Vorübergehend lebte das Paar mit dem kleinen Sohn Archie (11 Monate) auf Vancouver Island in Kanada. Einer Sprecherin zufolge wollen die beiden sich auf ihre Familie konzentrieren und ihre künftigen gemeinnützigen Organisationen weiterentwickeln. Kürzlich soll die Familie nach Los Angeles gezogen sein. (dpa)

+++ Grillmeisterschaften im August wegen Coronavirus abgesagt +++

(16.04.2020, 21:30 Uhr)

Die für Anfang August in Fulda geplanten Deutschen Grillmeisterschaften der «German Barbecue Association» sind wegen der Coronavirus-Pandemie abgesagt worden. Die Veranstaltung, die ursprünglich am 1. und 2. August stattfinden sollte, werde wegen der Ausbreitung des Virus ersatzlos gestrichen, teilten die Veranstalter am Donnerstagabend mit. Bund und Länder hatten sich am Mittwoch darauf geeinigt, Großveranstaltungen bis 31. August grundsätzlich zu untersagen. Es sei unklar, ob die Grillmeisterschaften unter diese Regelung fielen, erklärten die Veranstalter. Man wolle aber «entschlossen» an der Aufgabe mitwirken, die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus zu verlangsamen. (dpa)

+++ Corona-Krise ist für Macron “Moment der Wahrheit” in Europa +++

(16.04.2020, 21:20 Uhr)

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sieht in der Coronavirus-Krise eine Gefahr für die Europäische Union, wenn reichere Länder sich nicht solidarisch zeigen. Für Europa sei die Krise ein «Moment der Wahrheit», sagte Macron der «Financial Times» am Donnerstag (Online). Die reicheren Länder hätten eine besondere Verantwortung. «Wir brauchen Finanztransfers und Solidarität, und sei es nur, damit Europa durchhält.»

Er warnte davor, dass fehlende Solidarität den Populisten in Italien, Spanien und vielleicht Frankreich zum Sieg verhelfen könnten. Es gehe nun darum, «zu entscheiden, ob die Europäische Union ein politisches Projekt oder nur ein Marktprojekt ist. Ich denke, es ist ein politisches Projekt», sagte er.

Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, nennt die Corona-Pandemie "einen Moment der Wahrheit" für die Europäische Union. Foto: Loic Venance / POOL AFP / dpa +++
Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, nennt die Corona-Pandemie "einen Moment der Wahrheit" für die Europäische Union. Foto: Loic Venance / POOL AFP / dpa +++

Macron ist außerdem der Ansicht, dass die Corona-Krise auch den Kampf gegen den Klimawandel nachhaltig verändern wird. «Wenn wir aus dieser Krise herauskommen, werden die Menschen nicht länger akzeptieren, schmutzige Luft einzuatmen», sagte er. Die Menschen hätten verstanden, «dass niemand zögert, sehr tiefgreifende, brutale Entscheidungen zu treffen, wenn es darum geht, Leben zu retten. Dasselbe gilt für das Klimarisiko».

Auf die Frage, ob die Krise nicht die Schwächen westlicher Demokratien und die Vorteile autoritärer Regierungen wie China offenbart hätte, betonte Macron die Unterschiede zwischen Ländern, in denen Informationen frei fließen, und solchen, in denen die Wahrheit unterdrückt werde. «Angesichts dieser Unterschiede, der getroffenen Entscheidungen und dessen, was China heute ist, was ich respektiere, sollten wir nicht so naiv sein und sagen, dass es viel besser damit umgegangen ist», so der französische Präsident. «Es sind eindeutig Dinge geschehen, von denen wir nichts wissen.»

Frankreich ist schwer getroffen von der Covid-19-Pandemie. Bis Donnerstagabend zählte das Land knapp 18 000 Tote. Die Zahl der Patientinnen und Patienten im Krankenhaus und auf der Intensivstation sind beide erneut rückläufig. Die Zirkulation des Virus habe sich auf hohem Niveau stabilisiert, sagte Gesundheitsdirektor Jerôme Salomon. (dpa)

+++ Betrüger haben wohl Coronavirus-Soforthilfen der Länder getäuscht +++

(16.04.2020, 21:15 Uhr)

Die Hinweise häufen sich, dass Kriminelle die unbürokratischen Anträge der Bundesländer auf Coronavirus-Soforthilfen ausnutzen, um Geld abzuzweigen. Wie die Süddeutsche Zeitung gemeinsam mit NDR und WDR recherchiert haben, „sind die jeweiligen Antragsverfahren in den Bundesländern sehr unterschiedlich“. Teilweise seien nicht einmal Steuer- und Personalausweisnummer nötig gewesen, zudem hätten Behörden nicht ausreichend die Möglichkeit genutzt, dass Finanzämter Kontodaten überprüften.

Insgesamt hat das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik laut Tagesspiegel 120 Seiten gefunden, bei denen „der Verdacht auf Betrug im Zusammenhang mit staatlicher Coronavirus-Soforthilfe bestehe“. Vor allem Nordrhein-Westfalen, aber auch Berlin, Bayern und Baden-Württemberg seien betroffen. In Hamburg wird derzeit ebenfalls ermittelt, die Anträge auf Soforthilfe wurden kurzzeitig gestoppt.

Ob Geld fälschlicherweise ausgezahlt wurde und in welcher Höhe, ist unklar.

+++ Hunderttausende Kinder könnten als Folge der Pandemie sterben +++

(16.04.2020, 19:21 Uhr. Update: 21:00 Uhr)

Hunderttausende Kinder könnten den Vereinten Nationen zufolge dieses Jahr weltweit infolge von Corona-Krise und globaler Rezession sterben. Ausbleibende Einnahmen würden arme Familien zu Einsparungen im Bereich der Gesundheit und Nahrungsmittelversorgung zwingen, was insbesondere Kinder, Schwangere und stillende Mütter treffe. Das sagte UN-Generalsekretär António Guterres in einer am Donnerstag veröffentlichten Botschaft. Zudem hätten einige Länder Impfkampagnen gegen Polio und Masern eingestellt.

Durch die Folgen der Pandemie könnten laut dem von Guterres vorgestellten Bericht «die Fortschritte der letzten zwei bis drei Jahre bei der Verringerung der Kindersterblichkeit in nur einem Jahr» umgekehrt werden. Der UN-Chef forderte: «Ich appelliere an Familien überall und an Führungskräfte auf allen Ebenen: Schützen Sie unsere Kinder». (dpa)

Lesen Sie hier, wie gefährlich die Coronavirus-Pandemie für Kinder werden kann.

+++ Polizei löst Poker-Turnier in Kleingartengaststätte auf +++

(16.04.2020, 20:50 Uhr)

Poker-Turnier trotz Corona: Die Polizei hat in einer Dortmunder Kleingartenanlage nach einem Zeugenhinweis ein verbotenes Treffen von 15 Menschen aufgelöst. In einer Gaststätte, die in der Anlage liegt, hatten in der Nacht zu Donnerstag mehrere Gäste Poker gespielt, wie die Polizei berichtete. «An zwei Poker-Tischen saß jeweils ein Croupier. Karten und Jetons lagen ebenfalls bereit.

Heruntergelassene Jalousien sollten Blicke auf die geschlossene Gesellschaft versperren», hieß es im Polizeibericht. Die Gäste pokerten nicht nur, sondern bedienten sich auch am «voll funktionsfähigen Tresen». Sie erhielten von den Beamten Platzverweise. Zudem erwarten sie wegen Verstößen gegen die Corona-Schutzverordnung Ordnungswidrigkeiten-Anzeigen. (dpa)

+++ Kommunale Spitzenverbände wollen bei Schulöffnung mitreden +++

(16.04.2020, 20:40 Uhr)

Die kommunalen Spitzenverbände haben die Kultusminister der Länder aufgefordert, die Vertreter von Städten, Kreisen und Gemeinden in die Planungen zur Wiederaufnahme des Schulbetriebs einzubeziehen. «Ohne Mitwirkung der Schulträger und Träger der Schülerbeförderung werden die Maßnahmen nicht umsetzbar sein», zitiert die «Welt» aus einem Schreiben von Städtetag, Landkreistag sowie Städte- und Gemeindebund an die Präsidentin der Kultusministerkonferenz (KMK), die rheinland-pfälzische Ministerin Stefanie Hubig (SPD).

Die Wiederaufnahme des Schulbetriebs sei »eine zentrale Herausforderung für die Kommunen als Schulträger», heißt es in dem Schreiben, das der «Welt» vorliegt. Dies gelte sowohl für die erforderlichen räumlichen Voraussetzungen als auch für die notwendigen Hygienekonzepte. Um diese umzusetzen, benötigten Schulen und Kommunen «ausreichend Vorlaufzeit, aber auch die Unterstützung durch die Länder».

So müssten ausreichend hygienische Schutzmittel wie Seife, Desinfektionsmittel, Einweghandtücher und Schutzmasken verfügbar gemacht werden. Gegebenenfalls seien auch kurzfristige Renovierungsarbeiten nötig. Die Spitzenverbände bitten die KMK deshalb dringend, in die Beratungen einbezogen zu werden. (dpa)

+++ Wie wird der neue Corona-Alltag? +++

(16.04.2020, 20:40 Uhr)

In das großteils stillgelegte öffentliche Leben kommt ein bisschen Bewegung. Bald öffnen kleinere Läden, Buchhandlungen, Friseure und Autohändler, einige Schüler dürfen wieder in die Schulen. Aber der Alltag der Vor-Corona-Zeit ist damit noch lange nicht zurück. Die neue «Normalität» könnte lange andauern - bis es Medikamente oder einen Impfstoff gibt. Der Corona-Alltag wird geprägt sein von Mund-Nase-Schutzmasken, Abstand in Bussen und Bahnen, Warten vor Geschäften. Und manches ist auch noch unklar. (dpa)

Lesen Sie hier, wie das Leben bald wieder ein Stück normaler werden könnte.

+++ Tschechisches Parlament beschließt Schuldenmoratorium +++

(16.04.2020, 20:35 Uhr)

Unternehmen und Privatpersonen in Tschechien können ihre Kredit- und Hypothekenzahlungen einmalig für bis zu sechs Monate aussetzen. Grund ist die Coronavirus-Pandemie. Nach dem Abgeordnetenhaus stimmte am Donnerstag auch der Senat für eine entsprechende Gesetzesvorlage. Die fehlenden Raten einschließlich Zinsen müssen zu einem späteren Zeitpunkt zurückgezahlt werden. Ausgenommen sind unter anderem Kreditkartenkonten und Überziehungskredite sowie Neuverträge.

Seit Mitte März sind die meisten Geschäfte in Tschechien geschlossen, sodass Einnahmen ausbleiben. Die Regierung plant, ihre Wiedereröffnung in mehreren Etappen je nach Branche und Größe bis zum 8. Juni zuzulassen. Der Senat gab zudem grünes Licht für Erleichterungen für Reiseveranstalter. Sie müssen Geld für bereits bezahlte Pauschalreisen, die nun abgesagt werden mussten, nicht zurückbuchen. Stattdessen können sie Gutscheine ausgeben. Präsident Milos Zeman muss die Gesetze noch unterzeichnen, was aber als sicher gilt. (dpa)

+++ Deutschland: Über 134.400 Corona-Nachweise, mehr als 3800 Tote +++

(16.04.2020, 20:25 Uhr)

In Deutschland sind bis Donnerstagabend mehr als 134.400 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 20.30 Uhr: Mehr als 131.400 Infektionen). Mindestens 3800 mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben (Vortag Stand 20.30 Uhr: 3553). Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert von Bundesland zu Bundesland. Zudem melden einige der Bundesländer ihre Zahlen jeweils nicht immer zur gleichen Uhrzeit. Mehrere Deutsche starben im Ausland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts haben in Deutschland rund 77.000 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 35.500 nachgewiesenen Fällen und mindestens 1070 Toten, Nordrhein-Westfalen mit 28.000 Fällen und mindestens 760 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 26.600 bestätigten Fällen und mindestens 874 Toten.

Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 271,6 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 161,6. Allerdings ist die Anzahl der erfolgten Tests pro 100.000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch. (dpa)

+++ IWF vergibt Notkredit von fast halber Milliarde Euro an Panama +++

(16.04.2020, 20:25 Uhr)

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat Panama in der Corona-Krise einen Notkredit von umgerechnet rund 470 Millionen Euro gewährt. Das teilte der IWF am Donnerstag mit. Damit könne das mittelamerikanische Land wichtige Gesundheitsausgaben und die Unterstützung gefährdeter Menschen finanzieren, wie der IWF am Donnerstag mitteilte. Durch die Pandemie sei Panama eine Lücke in der Zahlungsbilanz in Höhe von geschätzt 3,7 Milliarden US-Dollar (rund 3,38 Milliarden Euro) entstanden.

Dutzende Entwicklungs- und Schwellenländer haben wegen der Corona-Krise bereits beim IWF Notkredite beantragt. Die UN-Organisation mit Sitz in Washington stellte am Dienstag ihre jüngste Konjunkturprognose vor. Der IWF rechnet demnach damit, dass die Wirtschaftsleistung in Südamerika und der Karibik in diesem Jahr um 5,2 Prozent zurückgeht. Panamas Bruttoinlandsprodukt war im letzten Quartal 2019 noch um 3,3 Prozent gewachsen.

Der Warenverkehr durch den Panamakanal und der Tourismus sind wichtige Säulen der Wirtschaft des Landes, in dem gut vier Millionen Menschen leben. Panama steht zudem auf der Schwarzen Liste der Steueroasen der Europäischen Union. Mehr als 3700 Menschen wurden bisher in Panama auf das neuartige Coronavirus positiv getestet, 103 von ihnen starben nach offiziellen Angaben. (dpa)

+++ Corona-Apps in der EU sollen grenzüberschreitend funktionieren +++

(16.04.2020, 14:52 Uhr. Update: 20:20 Uhr)

Bei der Einführung von Corona-Apps zur Eindämmung von Covid-19 setzen die EU-Staaten auf Zusammenarbeit und gemeinsame Standards. Die verschiedenen Smartphone-Apps sollten grenzüberschreitend funktionieren, damit Bürger auch beim Überschreiten von Landesgrenzen geschützt seien, heißt es in einem am Donnerstag veröffentlichten Konzept der EU-Kommission und der EU-Staaten.

Zudem wird betont, die Apps müssten mit den EU-Vorschriften zum Datenschutz und zum Schutz der Privatsphäre im Einklang stehen. «Wir sollten zwar innovativ sein und die Technik bestmöglich nutzen, um die Pandemie zu bekämpfen, aber wir werden unsere Werte und Anforderungen an den Schutz der Privatsphäre nicht aufs Spiel setzen», sagte Binnenmarkt-Kommissar Thierry Breton.

Zudem sollten die Apps freiwillig installiert und deaktiviert werden, sobald sie nicht mehr nötig sind. «Da sie sich voraussichtliche auf Bluetooth-basierte Näherungstechnik stützen dürften, lassen sie keine Bestimmung des Standorts der Nutzer zu.» Außerdem sollten die Programme in enger Abstimmung mit den Gesundheitsbehörden eingeführt werden und auf anonymisierten Daten beruhen. Die Apps ermöglichten eine «einfachere, schnellere und wirksamere Nachverfolgung» Infizierter und ihrer Kontaktpersonen. Die Empfehlungen vom Donnerstag sollen fortlaufend aktualisiert werden.

Auch Deutschland plant die Einführung einer Corona-App. Wann sie bereitstehe, sei noch nicht klar, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums am Mittwoch. Einige EU-Staaten haben solche Apps bereits im Einsatz.

Ebenfalls am Donnerstag veröffentlichte die EU-Kommission Leitlinien zur Gewährleistung des Datenschutzes der Corona-Apps. Diese beziehen sich im Wesentlichen auf die Vorgaben der Datenschutzgrundverordnung der EU. So sollen nur so jene personenbezogenen Daten gespeichert werden, die wirklich nötig sind, und dies auch nicht länger als erforderlich. Nutzer sollen zu jeder einzelnen Funktion der App ihre Zustimmung geben können. Bei der Entwicklung der Apps sollen die nationalen Datenschutzbehörden einbezogen werden. Nach Ansicht der EU-Kommission sollten die nationalen Gesundheitsbehörden dafür zuständig sein, dass die Datenschutzvorgaben eingehalten werden.(dpa)

+++ Fast 100-jähriger Brite am Rollator sammelt Millionenspende +++

(16.04.2020, 19:38 Uhr. Update: 20:15 Uhr)

Ein 99-jähriger Brite hat 100 Runden mit dem Rollator durch seinen Garten geschafft und so mehr als 15 Millionen Pfund (über 17 Millionen Euro) an Spenden gesammelt.

Der 99-jährige Kriegsveteran Tom Moore
Der 99-jährige Kriegsveteran Tom Moore

Mit dem Geld will Tom Moore das Gesundheitswesen unterstützen. Er fühle sich gut, sagte der Kriegsveteran am Donnerstag im englischen Marston Moretaine in der Nähe von Cambridge nach der letzten Runde seiner Aktion. Viele Ärzte, Pfleger, Sportler und Politiker gratulierten dem Senior. (dpa)

Lesen Sie hier mehr zu der inspirierenden Aktion.

+++ Polen kündigt vorsichtige Lockerung der Corona-Maßnahmen an +++

(16.04.2020, 19:40 Uhr)

Polen will die Schutzmaßnahmen gegen eine weitere Ausbreitung der Corona-Epidemie vorsichtig lockern. Ab kommendem Montag werde der Aufenthalt in Wäldern, Parks und Grünanlagen wieder erlaubt, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am Donnerstag in Warschau. «Das bringt größeren psychischen Komfort.» Zudem dürfen sich Minderjährige ab 13 Jahren künftig wieder ohne Begleitung von Erwachsenen in der Öffentlichkeit bewegen. Auch solle in Geschäften wieder eine größere Zahl von Kunden zugelassen werden. Bislang sind nur Lebensmittelgeschäfte, Drogerien und Apotheken geöffnet. In einer weiteren Phase werde man Handwerksbetriebe und den Handel über die bisherigen Geschäfte hinaus wieder anlaufen lassen, kündigte Morawiecki an. Einen zeitlichen Horizont dafür nannte er nicht.

Seit dem 13. März gelten in Polen weitgreifende Restriktionen des öffentlichen Lebens. Besonders das Verbot, Wälder und Parks zu betreten, hatte bei vielen Bürgern für Unmut gesorgt. In Polen gibt es dem Gesundheitsministerium zufolge derzeit 7918 bestätigte Coronavirus-Fälle und 314 Todesopfer. (dpa)

+++ Portugal verlängert erneut Ausnahmezustand - aber langsam Lockerungen +++

(16.04.2020, 19:05 Uhr)

Im Kampf gegen das Coronavirus hat Portugal den Ausnahmezustand ein weiteres Mal um zwei Wochen verlängert. Das Parlament in Lissabon billigte am Donnerstag einen entsprechenden Dekretvorschlag von Staatsoberhaupt Marcelo Rebelo de Sousa. Die zweithöchste Notstandsstufe des Landes war am 18. März erstmals in Demokratie-Zeiten ausgerufen worden, war dann bis zum 17. April verlängert worden und soll nun bis zum 2. Mai gelten. Jedoch soll es möglicherweise bald «schrittweise» Lockerungen geben.

So könnten demnächst bestimmte «Dienstleistungen, Unternehmen oder gewerbliche Einrichtungen» wiedereröffnet werden, zitierte die Zeitung «Público» den Präsidenten. Auch sollen womöglich bald die Kindergärten des Landes ihren Betrieb wieder aufnehmen. «Ich möchte, dass Vorschulkinder wieder zusammensein können, denn es ist wichtig, dass sie nicht nur auf die Räumlichkeiten ihrer Familie beschränkt leben», erklärte Ministerpräsident António Costa. Auch soll im Mai die öffentliche Verwaltung wieder ihren Dienst aufnehmen, «damit wir wieder normal leben können.

Die Zahl der bestätigten Fälle lag am Donnerstag bei rund 18 800. Mehr als 600 Menschen sind in Portugal bereits in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben, fast 500 gelten als genesen.

Im Rahmen des Ausnahmezustands darf die Regierung die Rechte etwa der Bürger, der Medien und der Unternehmen deutlich einschränken. Zudem gilt für die etwa zehn Millionen Einwohner bislang eine strikte Einschränkung der Bewegungsfreiheit. (dpa)

+++ Neue App soll Norwegern beim Aufspüren von Coronavirus helfen +++

(16.04.2020, 18:46 Uhr)

Norwegen will die Verbreitung des neuartigen Coronavirus im Land mit Hilfe einer App noch schneller abbremsen. Die seit Donnerstagnachmittag zugängliche App «Smittestopp» soll es den Norwegern einfacher machen, mögliche Infektionen aufzuspüren, während erste in der Corona-Krise erlassenen Maßnahmen gelockert werden, wie die norwegische Regierung am Donnerstag mitteilte. Sie selbst werde sich die App herunterladen, sagte Ministerpräsidentin Erna Solberg auf einer Pressekonferenz in Oslo. Eine ähnliche Tracing-App wird auch gerade vom Robert Koch-Institut für Deutschland getestet.

Die norwegische App, die zunächst in einzelnen Kommunen erprobt und dann im ganzen Land zugänglich sein soll, soll den Behörden anonymisierte Informationen über die Virusausbreitung geben. Wer sie auf seinem Smartphone hat, bekommt zudem immer dann eine Benachrichtigung, wenn er in der Nähe eines anderen App-Nutzers gewesen ist, bei dem das Covid-19-Virus nachgewiesen wurde. Im Anschluss - so der Plan - kann sich die benachrichtigte Person schnell in Quarantäne begeben, was die Verbreitung des Virus begrenzt. Informationen über den anderen Erkrankten werden dabei nicht geteilt. Der Download von «Smittestopp» ist freiwillig. Damit die App einen Effekt habe, sei es letztlich jedoch wichtig, dass viele sie in Gebrauch hätten, erklärte Gesundheitsminister Bent Høie.

Norwegen hatte in den vergangenen Wochen Fortschritte im Kampf gegen die Coronavirus-Pandemie erzielt. In den kommenden beiden Wochen sollen deshalb erste Corona-Maßnahmen gelockert werden. Unter anderem werden die norwegischen Kindergärten am Montag geöffnet, eine Woche später sollen die unteren Jahrgangsstufen der Schulen folgen. (dpa)

+++ London verlängert Corona-Maßnahmen um mindestens drei Wochen +++

(16.04.2020, 18:40 Uhr)

Großbritannien verlängert die Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie um mindestens drei Wochen. Das bestätigte der britische Außenminister Dominic Raab am Donnerstag in London. Eine Lockerung der Maßnahmen zum jetzigen Zeitpunkt könne sowohl die öffentliche Gesundheit als auch die Wirtschaft in Gefahr bringen. Zuvor hatte der Nationale Sicherheitsrat zum Thema getagt.

Politiker hatten bereits signalisiert, dass an eine Lockerung der Ausgangsbeschränkungen im Land noch nicht zu denken ist. Gesundheitsminister Matt Hancock sagte dem Sender BBC: «Für Änderungen ist es noch zu früh. Die Zahlen gehen noch nicht zurück.»

Raab vertritt Premier Boris Johnson, der sich mit dem Coronavirus angesteckt hatte. Er wurde drei Nächte lang auf der Intensivstation behandelt und erholt sich nun auf dem Landsitz Chequers in der Nähe von London gemeinsam mit seiner schwangeren Verlobten Carrie Symonds. Auch sie hatte sich nach eigenen Angaben infiziert.

Die Ausgangsbeschränkungen waren am 23. März verhängt worden. Die Briten dürfen ihre Wohnungen kaum noch verlassen. Erlaubt sind der Einkauf wesentlicher Dinge wie Lebensmittel und Medikamente. Alle Läden, die nicht zur Grundversorgung dienen, sind geschlossen. Sport ist nur einmal am Tag und nur mit Mitgliedern desselben Haushalts erlaubt. Versammlungen von mehr als zwei Personen sind verboten.

Die Regierung hatte sich anfangs gegen härtere Maßnahmen gesträubt. Nach Ansicht von Kritikern ging so wertvolle Zeit verloren. In Großbritannien mangelt es an Tests, Beatmungsgeräten, Klinikpersonal und Schutzausrüstungen. Experten fürchten, dass es das am schlimmsten von der Pandemie betroffene europäische Land mit Blick auf die Todesrate werden könnte. Kritikern zufolge wurde der staatliche Gesundheitsdienst NHS (National Health Service) kaputt gespart.

Wegen der vergleichsweise wenigen Tests, die bisher gemacht wurden, gelten die britischen Corona-Statistiken als wenig aussagekräftig. Sie enthalten vor allem nicht die vielen Opfer in Pflegeheimen. (dpa)

+++ Corona-Krise: Beschränkungen in New York bis Mitte Mai verlängert +++

(16.04.2020, 18:37 Uhr)

Im besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York sind die relativ strengen Ausgangsbeschränkungen bis Mitte Mai verlängert worden. In Absprache mit anderen Bundesstaaten der Region seien die Beschränkungen zunächst bis zum 15. Mai verlängert worden, sagte Gouverneur Andrew Cuomo bei seiner täglichen Pressekonferenz am Donnerstag. Wie es danach weitergehe, müsse man sehen. Die Beschränkungen sehen unter anderem vor, dass die Menschen so viel wie möglich zu Hause bleiben sollen, «nicht lebensnotwendige» Geschäfte müssen geschlossen bleiben.

Unterdessen verdichten sich in dem Bundesstaat allerdings auch die Anzeichen für eine Trendwende in der Krise. Die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern war am Donnerstag erneut rückläufig, ebenso die Zahl der Patienten auf Intensivstationen und an Beatmungsgeräten. Allerdings wurden auch fast 2000 neue Infektionen festgestellt, 606 Menschen starben zwischen Mittwoch und Donnerstag. Insgesamt sind in dem Bundesstaat mit rund 19 Millionen Einwohnern bereits mehr als 200 000 Menschen infiziert und mehr als 11 000 gestorben. (dpa)

New York governor Andrew Cuomo speaks as the USNS Comfort pulls into a berth in Manhattan during the outbreak of coronavirus disease (COVID-19), in the Manhattan borough of New York City, New York, U.S., March 30, 2020. REUTERS/Carlo Allegri
Andrew Cuomo, Gouverneur von New York. (Bild: Reuters)

+++ Corona-Krise: Russland stellt sich nach Schuldzuweisung hinter China +++

(16.04.2020, 18:22 Uhr)

Russland hat sich nach erhobenen Schuldzuweisungen in der Corona-Krise hinter China gestellt. Es sei kontraproduktiv, China zu beschuldigen, die Welt nicht rechtzeitig über die Infektionen informiert zu haben, teilte der Kreml nach einem Telefonat zwischen Präsident Wladimir Putin und seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping am Donnerstag mit. Beide Länder würden sich in der Corona-Krise unterstützen, vor allem soll es mehr Lieferungen von medizinischen Geräten, Medikamenten und Schutzausrüstungen geben, hieß es.

China wird vorgeworfen, das Auftreten des Virus in der chinesischen Metropole Wuhan am Anfang vertuscht und durch späte und falsche Angaben die Ausbreitung dramatisch verschlimmert zu haben. Verschiedene US-Medien haben zudem unter Berufung auf amerikanische Geheimdiensterkenntnisse berichtet, dass das neuartige Coronavirus aus einem Forschungslabor in China stammen könnte. Die USA betonten, China sei Antworten in dieser Hinsicht schuldig geblieben. Der US-Sender Fox verbreitet diese Theorie unter Verweis auf ungenannte Quellen.

Experten gehen davon aus, dass das Virus von einem Tiermarkt in Wuhan stammt, wo auch die ersten Erkrankungen aufgetreten waren.

Auch in Russland steigen die Infektionszahlen rasant an. Landesweit wurden am Donnerstag knapp 28 000 Fälle von Sars-CoV-2-Infektionen registriert; innerhalb eines Tages kamen rund 3500 neue Infektionen hinzu. 232 Menschen sind bislang gestorben.

Putin kündigte zudem an, dass Vorschriften für vorklinische und klinische Studien und der Registrierung von Medikamenten möglicherweise vereinfacht und Fristen verkürzt werden könnten. (dpa)

+++ Pflegeheime rücken in Corona-Krise in New York stärker in den Fokus +++

(16.04.2020, 18:19 Uhr)

Im besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffenen New York und den benachbarten US-Bundesstaaten rücken die Zustände in den Alten- und Pflegeheimen immer stärker in den Fokus. Von den 606 Menschen, die im Bundesstaat New York zwischen Mittwoch und Donnerstag nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben seien, seien 29 in Alten- und Pflegeheimen gestorben, sagte Gouverneur Andrew Cuomo bei seiner täglichen Pressekonferenz am Donnerstag. «Da schauen wir ganz genau hin.»

In einem einzigen Pflegeheim im Nachbarbundesstaat New Jersey seien in den vergangenen Wochen mindestens 26 Menschen nach einer Infektion mit dem Virus gestorben, berichtete die «New York Times» am Donnerstag. Dutzende weitere hätten sich infiziert. Das Pflegeheim sei von den vielen Toten so überfordert gewesen, dass die Polizei nach einem anonymem Hinweis 17 Leichen in einem kleinen Leichenschauhaus des Heimes entdeckt habe. (dpa)

+++ Rheinland-Pfalz geht bei Ladenöffnung eigenen Weg +++

(16.04.2020, 18:16 Uhr)

Rheinland-Pfalz weicht als zweites Bundesland bei der Öffnung der Geschäfte vom Beschluss der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ab. «In Rheinland-Pfalz können ab Montag alle Geschäfte öffnen, wenn Waren nur auf bis zu 800 Quadratmetern Verkaufsfläche angeboten werden. Größere Geschäfte erhalten so die Chance, einen Teil ihrer Verkaufsfläche abzutrennen», sagte Regierungssprecherin Andrea Bähner am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Der Bund hatte am Mittwoch eine Grenze von 800 Quadratmetern genehmigter Verkaufsfläche vorgesehen. «Für uns ist dies ein Gebot der Gleichbehandlung und der rechtlichen Klarheit», erläuterte Bähner die Abweichung.

Für alle gelte natürlich weiterhin die Einhaltung von Hygienevorgaben, Abstandsregelungen und eine Kundenbegrenzung von einem Kunde pro zehn Quadratmeter. Die rot-gelb-grüne Landesregierung empfiehlt zudem beim Einkaufen dringend das Tragen einer nicht-medizinischen Alltagsmaske in Form einer textilen Barriere.

Zuvor hatte Nordrhein-Westfalen auch Einrichtungshäusern und Babyfachmärkten unabhängig von der Verkaufsfläche erlaubt, am Montag wieder zu öffnen. Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) begründete dies mit einem «klaren wirtschaftlichen Interesse». In NRW habe die Möbelbranche etwa 35 000 Mitarbeiter. Über 60 Prozent aller Küchen in Deutschland würden in Westfalen produziert. Wenn größere Autohäuser unter den Bedingungen des Infektionsschutzes wieder öffnen könnten, sei das auch bei Einrichtungshäusern möglich, sagte er.

Die Grenze von 800 Quadratmetern war unter anderem von der Landesvereinigung der Unternehmerverbände (LVU), dem Bund der Selbstständigen und dem Einzelhandelsverband kritisiert worden. (dpa)

+++ Englisch-Wörterbuch wegen Corona-Pandemie aktualisiert +++

(16.04.2020, 18:08 Uhr)

Das renommierte Wörterbuch Oxford English Dictionary ist wegen der Corona-Pandemie außerhalb der Reihe aktualisiert worden. Nun findet man auch die Bezeichnung «Covid-19» im umfangreichsten Wörterbuch der Englischen Sprache. Es sei außerordentlich selten für Lexikographen,«einen exponentiellen Anstieg des Gebrauchs eines einzelnen Wortes» wie (für die Lungenkrankheit) Covid-19 in einer sehr kurzen Zeitspanne zu beobachten, teilte die leitendende Redakteurin Bernadette Paton mit.

Weitere Begriffe werden der Expertin zufolge im Zusammenhang mit der Pandemie anders benutzt als früher. Dies gelte etwa für «self-isolation» (Selbstisolation); damit sei zuvor eher die Abgrenzung eines Staates vom Rest der Welt bezeichnet worden.

+++ Schweden verlängert Einreiseverbot aus Nicht-EU-Ländern +++

(16.04.2020, 18:07 Uhr)

Stockholm (dpa) - Die schwedische Regierung hat ihr in der Corona-Krise erlassenes vorübergehendes Einreiseverbot für Menschen von außerhalb der EU sowie aus Ländern der Europäischen Freihandelszone verlängert. Die Maßnahme gilt damit vorläufig bis zum 15. Mai, wie Regierungschef Stefan Löfven und Innenminister Mikael Damberg am Donnerstag in Stockholm bekanntgaben. Ausnahmen gibt es etwa für Diplomaten und Saisonarbeiter. Schwedische Staatsbürger und Menschen mit Wohnsitz in Schweden können weiterhin ins Land zurückkehren.

In Schweden sind bislang mehr als 12 500 Infektionen nachgewiesen worden und 1333 Menschen mit Covid-19-Erkrankung gestorben. Das skandinavische EU-Land geht mit vergleichsweise freizügigen Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus Sars-CoV-2 vor, unter anderem sind Schulen, Kindergärten und Restaurants nicht geschlossen worden. (dpa)

+++ Litauen: Erste Geschäfte wieder offen - Kleinstadt abgeriegelt +++

(16.04.2020, 17:44 Uhr)

Nach ersten Lockerungen der Schutzvorschriften in der Corona-Krise haben in Litauen einige Geschäfte wieder geöffnet. In der Hauptstadt Vilnius und weiteren größeren Städten begannen am Donnerstag mehrere Hobby- und Baumärkte nach vierwöchiger Schließung unter strengen Auflagen mit dem Verkauf ihrer Produkte. Vereinzelt bildeten sich dabei am Nachmittag Warteschlangen vor den Geschäften, wie litauische Medien berichteten. Andere Einzelhändler kündigten an, in den kommenden Tagen wieder ihren Betrieb aufnehmen zu wollen.

Um die für Nicht-Lebensmittelgeschäfte und kleinere Anbieter von Haushalts- und Reparaturdienstleistungen geltende Lockerung nutzen zu können, müssen die Läden einen separaten Außeneingang haben. Damit sollen die Kundenströme reguliert werden - wie auch mit den Vorgaben, dass für jeden Kunden eine Fläche von 10 Quadratmetern zur Verfügung stehen und der direkte Kontakt auf 20 Minuten beschränkt sein muss. Auch darf gemäß den Vorgaben immer nur ein Kunde zugleich bedient werden.

Litauen hat bisher 1128 bestätigte Coronavirus-Infektionen und 30 Todesfälle verzeichnet. Die Regierung hat angesichts der Corona-Pandemie den Notstand ausgerufen und das baltische EU-Land bis zum 27. April unter Quarantäne gestellt. Während des Ausnahmezustands durften bislang nur Lebensmittel und andere lebenswichtige Güter verkauft werden. Auch gilt eine Mundschutzpflicht in der Öffentlichkeit.

Auf Beschluss der Regierung hat die litauische Polizei zudem eine Kleinstadt mit gut 4500 Einwohnern abgeriegelt. Um eine weitere Ausbreitung des Coronavirus zu verhindern, dürfen für eine Woche nur noch Menschen die 20 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Vilnius gelegenen Stadt Nemencine betreten, die dort leben oder arbeiten. Die seit Donnerstag geltende Maßnahme wurde ergriffen, nachdem in einer Fabrik und einem Pflegeheim eine größere Anzahl Corona-Fälle aufgetreten war. (dpa)

+++ 23 Länder stellen sich hinter die WHO - und gegen Trump +++

(16.04.2020, 17:38 Uhr)

23 Länder der von Deutschland initiierten «Allianz für Multilateralismus» haben die Weltgesundheitsorganisation WHO im Streit um deren Rolle in der Corona-Krise demonstrativ unterstützt. In einer gemeinsamen Erklärung betonten die Außenminister am Donnerstag nach einer Videokonferenz die Bedeutung der globalen Zusammenarbeit und internationalen Organisationen im Kampf gegen die Pandemie. «Wir müssen in unserer Menschlichkeit vereint bleiben», heißt es darin. «Die Covid-19 Pandemie ist ein Weckruf für Multilateralismus.» Man unterstütze den Aufruf der Vereinten Nationen zu globaler Solidarität in der Krise, «und besonders die Rolle der WHO bei der Koordination der Antwort auf die Epidemie im Gesundheitsbereich».

US-Präsident Donald Trump hatte am Dienstag einen Stopp der Beitragszahlungen an die WHO angeordnet. Er machte die Organisation für die vielen Toten in der Krise mitverantwortlich und warf ihr vor, die Epidemie mit Missmanagement und Vertrauen auf Angaben aus China dramatisch verschlimmert zu haben. Seine Regierung werde in den kommenden 60 bis 90 Tagen prüfen, welche Rolle die WHO bei der «schlechten Handhabung und Vertuschung der Ausbreitung des Coronavirus» gespielt habe. So lange lägen die Zahlungen auf Eis. Trumps Schritt stieß international auf Kritik - zudem dem US-Präsidenten selbst vorgeworfen wird, die Krise über eine lange Zeit kleingeredet zu haben.

Die «Allianz für Multilateralismus» war 2018 von Bundesaußenminister Heiko Maas initiiert worden, um die internationale Zusammenarbeit zu stärken. Sie hat keine festen Mitglieder wie die G7 oder G20 und tagt in unterschiedlichen Zusammensetzungen. Das Dokument zur Corona-Krise unterzeichneten neben Maas die Außenminister von Argentinien, Belgien, Kanada, Chile, Costa Rica, der Dominikanische Republik, Estland, Äthiopien, Finnland, Frankreich, Irland, Indonesien, Italien, Jordanien, Mexiko, den Niederlanden, Norwegen, Peru, Singapur, Südafrika, Schweden und Spanien.. (dpa)

+++ Masken, Schulen, Geschäfte: Was sich in Deutschland am 4. Mai ändert +++

+++ Drosten: Virus wird sich gleichmäßiger in Deutschland verteilen +++

(16.04.2020, 17:35 Uhr)

Die bislang ausgeprägten regionalen Unterschiede bei der Coronavirus-Epidemie in Deutschland werden sich nach Einschätzung des Virologen Christian Drosten auflösen. Der anfängliche Effekt, dass sich das Virus nach Einschleppungen zunächst stark lokal verbreitet, wie bisher in Bayern, Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen, werde immer weiter verwischen, sagte der Charité-Wissenschaftler am Donnerstag im NDR-Podcast.

Es sei bereits zu sehen, dass sich die «lokale Clusterung» so langsam auflöse. «Das Virus wird sich jetzt über die nächsten Wochen und Monate, über den Sommer, in ganz Deutschland weiter verteilen.» Zu dieser gleichmäßigeren Verteilung komme es trotz der Maßnahmen zur sozialen Distanzierung, da es immer noch Übertragungen gebe.

Eine der Lehren aus der Spanischen Grippe sei, dass man Veränderungen im Hintergrund der Epidemie einberechnen müsse: Damals hätten anfangs manche US-Städte nichts davon mitbekommen, so Drosten. Über den Sommer sei es zu einer unbemerkten, gleichmäßigeren Verbreitung und dann im Winter zu Infektionsketten an allen Orten gekommen.

Auch positive Überraschungen seien möglich, sagte Drosten. Es gebe noch viele Restfragen, etwa zur Rolle der Kinder bei Sars-CoV-2. Auch steckten sich in Haushalten offenbar doch relativ wenige Menschen an, wie neue Daten aus China nahelegten. Vielleicht gebe es eine bisher unbemerkte Hintergrundimmunität durch Erkältungscoronaviren. Solche Aspekte müsse die Forschung klären. (dpa)

+++ Lockerung von Anti-Corona-Maßnahmen: WHO-Chef nennt Bedingungen +++

(16.04.2020, 17:19 Uhr)

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat sechs Bedingungen aufgelistet, die vor der Lockerung von Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus erfüllt werden sollten. «Wenn wir das zu schnell machen, riskieren wir einen Wiederanstieg (der Fallzahlen), der noch schlimmer sein könnte als die aktuelle Situation», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Donnerstag in seiner wöchentlichen Ansprache vor UN-Diplomaten in Genf. Vor allem sollten die Regierungen sicherstellen, dass die Ausbreitung des Virus unter Kontrolle sei. Diese Bedingung sei erfüllt, wenn die Gesundheitsbehörden die Herkunft jeder Infektion und sämtliche Infektions-Cluster kennen.

Die nationalen Gesundheitssysteme müssten zudem in der Lage sein, sämtliche neue Fälle aufzuspüren, diese Menschen zu testen, zu isolieren und sie zu behandeln. Auch sämtliche sozialen Kontakte infizierter Menschen müssten nachvollzogen werden.

Tedros betonte auch, dass Länder, die ihre Maßnahmen lockern wollen, die Infektionsrisiken in besonders gefährdeten Umgebungen wie Krankenhäusern und Arztpraxen minimieren müssten. Zudem brauche es Präventionsmaßnahmen an Arbeitsplätzen, in Schulen und in anderen wesentlichen Lebensbereichen.

Die Staaten müssten das Risiko beachten, dass Einreisende das Virus wieder ins Land bringen könnten. Als sechsten Punkt führte Tedros auf, dass die Gemeinschaften ausreichend über das Virus informiert worden seien und damit «ermächtigt sind, sich auf die neue Situation angemessen einzustellen und entsprechend zu verhalten, um Infektionen vorzubeugen». (dpa)

+++ Kampf gegen Covid-19 in Afrika: Eine Million Tests verteilt +++

(16.04.2020, 17:12 Uhr)

Die panafrikanische Gesundheitsbehörde Africa CDC will im Kampf gegen Covid-19 afrikanische Länder mit einer Million Tests unterstützen. Diese seien bei einem Unternehmen in Deutschland bestellt worden und würden in den kommenden Tagen an die Länder vergeben werden, sagte am Donnerstag John Nkengasong, der Leiter des Africa Centres for Disease Control and Prevention (Africa CDC), das der Afrikanischen Union (AU) angehört.

Auf dem Kontinent gebe es eine «große Lücke» bei den Testmöglichkeiten von Corona-Fällen, sagte Nkengasong. Die Afrika-Chefin der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Matshidiso Moeti, erklärte zudem, dass der Mangel an Tests es für viele afrikanische Länder schwer mache, ihren Kampf gegen die Krankheit schnell auszuweiten. In den kommenden drei bis sechs Monaten braucht Afrika laut Nkengasong insgesamt etwa 50 Millionen Tests.

Afrika hat mit rund 17 200 bestätigten Fällen in 52 Ländern bislang weniger Infektionen als andere Regionen der Welt. Das neuartige Coronavirus erreichte Afrika später als Europa und viele afrikanische Länder hatten früh und schnell Maßnahmen ergriffen, was Moeti zufolge womöglich half, die Ausbreitung zu verlangsamen. Allerdings sieht der Verlauf der Ausbreitung nun demnach in einigen afrikanischen Ländern ähnlich aus wie in Europa. (dpa)

+++ Kanzleramtsminister Braun rät von Familienfesten im Sommer ab +++

(16.04.2020, 16:54 Uhr)

Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) rät trotz der leichten Lockerungen der Corona-Maßnahmen davon ab, Familienfeste wie etwa Hochzeiten für den Sommer zu planen. «Bei der aktuellen Lage könne man das nicht empfehlen, sagte er im Interview bei «BILD Live». «Die Gefahr, dass man sie kurzfristig wieder absagen muss, weil das Virus noch den ganzen Sommer über im Land sein wird, ist einfach zu groß». Braun ergänzte: «Wenn man eine Veranstaltung macht mit 150 Gästen aus dem ganzen Bundesgebiet, dann ist das aus der Sicht des Infektionsgeschehens momentan auch nicht gut.»

Die Bundesregierung werde die Lockerungsmaßnahmen alle zwei Wochen präzisieren, betonte er. «Dazu gehört auch zu prüfen, ab wie vielen Teilnehmern eine Veranstaltung untersagt bleibt.» Veranstaltungen mit mehr als 1000 Teilnehmern würden bis August «ganz sicher» untersagt
bleiben. Die Themen Wirtschaft und Bildung hätten Vorrang vor Freizeitaktivitäten. «Das Wichtigste ist jetzt, dass die Wirtschaft schrittweise wieder läuft.» Dahinter komme die Öffnung der Schulen und Kitas: «Auch da ist ein langsamer und vorsichtiger Weg zurück in die Normalität zunächst mal das Aller-, Allerwichtigste. Und dann kommt die Frage nach unserer Freizeitgestaltung, und die steht wirklich an dritter Stelle», sagte Braun. (dpa)

+++ Mexiko verlängert Anti-Corona-Maßnahmen bis Ende Mai +++

(16.04.2020, 16:51 Uhr)

Mexiko hat seine Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus bis zum 30. Mai verlängert. Dies habe ein Expertenkomitee der Regierung empfohlen, erklärte Vizegesundheitsminister Hugo López-Gatell am Donnerstag in einer Pressekonferenz.

Zu den Maßnahmen, die zunächst bis zum 30. April vorgesehen waren, gehört die Schließung von Schulen und als nicht essentiell eingestuften Betrieben. Den Menschen in dem nordamerikanischen Land wird zudem empfohlen, zu Hause zu bleiben und von einander Abstand zu halten - verbindlich sind diese Schritte jedoch nicht.

In Gegenden, wo das neuartige Coronavirus bisher nicht oder nur in geringem Ausmaß festgestellt wurde, soll die Lockerung bereits am 17. Mai geschehen, wie López-Gatell weiter erklärte. Das betreffe rund 900 der etwa 2500 Gemeinden des Landes.

Bislang wurden in Mexiko nach offiziellen Angaben 5847 Menschen positiv auf das Virus getestet. 449 von ihnen starben demnach - nach Brasilien die zweitmeisten in Lateinamerika. Mexikos bisher ergriffenen Maßnahmen gehören zu den am wenigsten strengen der Region. Der Regierung von Präsident Andrés Manuel López Obrador wird vorgeworfen, das Problem nicht ernst genug genommen zu haben. (dpa)

+++ Scholz in der Krise für flexible Bankenregeln +++

(16.04.2020, 16:18 Uhr)

Bundesfinanzminister Olaf Scholz hat sich in der Corona-Krise für eine flexible Auslegung der EU-Bankenregeln ausgesprochen. Damit könnten die Kreditinstitute ihre Kunden leichter mit Darlehen versorgen, sagte der SPD-Politiker vor einer Videoschalte mit seinen EU-Kollegen am Donnerstag. Das sei ein starker und passender Schritt, um europäischen Unternehmen in der Krise zu helfen.

Scholz lobte den Kompromiss der Eurogruppe, die vergangene Woche ein Rettungspaket für Jobs, Unternehmen und verschuldete EU-Staaten im Wert von mehr als 500 Milliarden Euro geschnürt hatte. Es enthält drei Elemente: Unterstützung für Kurzarbeiter, die Absicherung von Unternehmenskrediten durch die Europäische Investitionsbank und mögliche Kredite des Eurorettungsschirms ESM für die Gesundheitssysteme.

«Das sind drei wichtige Schritte, die helfen werden, die Europäische Union als Union zu organisieren, die in dieser Pandemie gemeinsam handelt», sagte Scholz. Bei der Videoschalte der Wirtschafts- und Finanzminister sollte unter anderem das Kurzarbeiter-Programm «Sure» beraten werden, für das ein ordentliches Gesetzgebungsverfahren nötig ist. Auf der Tagesordnung stand zudem die Billigung der flexiblen Anwendung der Bankregeln. Dazu gehört auch die Aufforderung an Kreditinstitute, auf die Auszahlung von Dividenden zu verzichten. (dpa)

+++ Gericht: Kein Besuchsrecht für betreute Wohngemeinschaft +++

(16.04.2020, 16:14 Uhr)

Eine Familie ist mit ihrem Versuch gescheitert, das Besuchsverbot in betreuten Wohngemeinschaften wegen der Corona-Krise gerichtlich zu kippen. Der Wunsch nach persönlichem Kontakt sei zwar nachvollziehbar, entschied das Verwaltungsgericht Hannover in einer am Donnerstag veröffentlichten Eilentscheidung. Dem mit einem Besuchsverbot verbundenen schwerwiegenden Grundrechtseingriff stehe aber die erhebliche Gesundheitsgefährdung der Bewohner gegenüber.

Im vorliegenden Fall hatten die Bewohnerin einer Intensiv-Pflege-WG und ihr als Betreuer fungierender Sohn das vom Landkreis Hildesheim erlassene Besuchs- und Betretungsverbot aufheben lassen wollen. Sie bezeichneten die Verfügung als unverhältnismäßig und verwiesen auf die negative Auswirkung auf das psychische Befinden der Bewohner. Das Gericht zeigte zwar Verständnis. Die Gefahr, dass Bewohner durch eine Infektion in Todesgefahr geraten könnten, wiege aber schwerer. (dpa)

+++ EU-Kommission fordert Einhaltung von Asylrecht in Corona-Krise +++

(16.04.2020, 16:09 Uhr)

Ungeachtet der Corona-Krise dringt die EU-Kommission auf die Einhaltung des Asylrechts. Die Registrierung und Bearbeitung von Asylanträgen müsse fortgesetzt werden, heißt es in einer am Donnerstag veröffentlichten Handlungsempfehlung für die EU-Staaten. «Während sich unsere Lebensweise in den letzten Wochen drastisch verändert hat, darf das für unsere Werte und Prinzipien nicht gelten», sagte Vizekommissionspräsident Margaritis Schinas.

Das Papier sieht in einigen Bereichen größeren Spielraum für die EU-Staaten vor. Persönliche Interviews mit Asylbewerbern könnten während der Krise entweder per Video geführt oder nötigenfalls auch weggelassen werden. Quarantäne und Isolationsmaßnahmen müssten angemessen und dürften nicht diskriminierend sein. Asylbewerber müssten nötige Gesundheitsversorgung erhalten.

Bei der derzeit eingestellten staatlich organisierten Aufnahme von Flüchtlingen etwa aus Krisenregionen betont die EU-Behörde, dass die Vorbereitung für diese Umsiedlung so weit wie möglich fortgesetzt werden solle. So könnten die tatsächlichen Umsiedlungen zu einem späteren Zeitpunkt reibungslos wieder aufgenommen werden. Derzeit sind alle Umsiedlungsprogramme, bei denen Schutzbedürftige direkt aus ihren Herkunftsregionen nach Europa kommen, infolge der Coronavirus-Pandemie ausgesetzt.

Ähnlich lauten die Empfehlungen mit Blick auf Rückführungen. Die Maßnahmen zur Begrenzung der Pandemie hätten großen Auswirkungen darauf. Dennoch sollten Rückführungen weiter vorbereitet werden. Freiwillige Rückführungen sollten mehr denn je bevorzugt werden. (dpa)

+++ Audi-Gewinn massiv eingebrochen +++

(16.04.2020, 16:07 Uhr)

Der Autobauer Audi rechnet für das erste Quartal mit einem Betriebsgewinn von nur noch 15 Millionen Euro - nach 1,2 Milliarden im bereits schwachen Vorjahresquartal. Der Umsatz dürfte auf rund 12,5 Milliarden Euro gesunken sein, teilte die VW-Konzerntochter am Donnerstag in Ingolstadt mit. Die operative Umsatzrendite liege bei 0,1 Prozent.

Die Corona-Pandemie habe den Autohandel zum Erliegen gebracht, das Absinken der Kundennachfrage und Lieferengpässe führten dann zu Produktionsstopps, erklärte das Unternehmen. In den Autofabriken stehen die Bänder seit Wochen, Ende April sollen die ersten wieder schrittweise anlaufen.

«Der Audi Konzern plant, die Produktion mit erhöhten Schutzmaßnahmen für die Mitarbeiter stufenweise hochzufahren. Die Entwicklung in China zeigt, dass eine Rückkehr zur Normalität und eine wirtschaftliche Erholung im weiteren Jahresverlauf möglich erscheint», teilte das Unternehmen mit.

Aufgrund der aktuellen Entwicklungen sei die bisherige Jahresprognose nicht mehr zu halten: «Die durch die Pandemie hervorgerufenen Auswirkungen auf die Kundennachfrage, Lieferketten und die Produktion sind aktuell nicht verlässlich einschätzbar.» Wann eine neue Prognose möglich sei, sei nicht absehbar. (dpa)

+++ Schweiz lockert Corona-Maßnahmen - Schulunterricht ab 11. Mai +++

(16.04.2020, 15:41 Uhr)

Die Schweizer Regierung lockert vom 27. April an schrittweise die Maßnahmen im Kampf gegen das Coronavirus. Wie Präsidentin Simonetta Sommaruga am Donnerstag mitteilte, dürfen dann unter anderem Friseursalons sowie Bau- und Gartenmärkte wieder öffnen. Die Geschäfte müssten aber ein «überzeugendes Schutzkonzept» vorlegen und dabei aufzeigen, wie die Kundschaft und die Angestellten geschützt werden. Auch die Einschränkungen etwa für Arztpraxen, Krankenhäuser und medizinische Massagen werden mit dem 27. April aufgehoben. Zwei Wochen später soll, sofern die Infektionen mit Sars-CoV-2 unter Kontrolle bleiben, der Unterricht an den meisten Schulen wieder aufgenommen werden.

In der Schweiz läuft das öffentliche Leben wegen der Coronavirus-Pandemie seit Mitte März auf Sparflamme. Fast alle Geschäfte sowie alle Restaurants, Märkte, Museen und Freizeitbetriebe sind derzeit geschlossen. Hotels und andere Beherbergungsbetriebe wurden von der Maßnahme ausgenommen. Private und öffentliche Veranstaltungen sind verboten.

Der dritte Schritt der Lockerungen soll nach Angaben von Sommaruga im Idealfall am 8. Juni folgen. Wie die Nachrichtenagentur Keystone-SDA berichtete, sollen Berufs- und Hochschulen dann wieder Präsenzveranstaltungen abhalten dürfen. Gleichzeitig sollen Unterhaltungs- und Freizeitbetriebe wie Museen, Bibliotheken, botanische Gärten und Zoos wieder öffnen und das Versammlungsverbot gelockert werden. Die Details zu dieser Etappe will der Bundesrat Keystone-SDA zufolge am 27. Mai beschließen. (dpa)

+++ Rentenbank gibt in Corona-Krise Kredite für Bauern in Not +++

(16.04.2020, 15:39 Uhr)

In Not geratene Landwirte können in der Corona-Krise von der Landwirtschaftlichen Rentenbank Kredite bekommen, die mit staatlichen Bürgschaften abgesichert sind. Die Rentenbank bietet mit Unterstützung des Bundeslandwirtschaftsministeriums seit Donnerstag Darlehen zur Liquiditätssicherung an, wie das Förderinstitut mitteilte. Betriebe sollen auf diesem Weg möglichst schnell Geld bekommen, auch wenn sie nicht genügend Sicherheiten für ein normales Bankdarlehen haben.

Wie viele andere Branchen stehe auch die Landwirtschaft vor großen wirtschaftlichen Herausforderungen, sagte Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU). «Unseren landwirtschaftlichen Betrieben greifen wir mit dem Bürgschaftsprogramm daher unter die Arme. Damit schaffen wir Sicherheit, um die Folgen der Krise für sie so weit wie möglich abzumildern.» (dpa)

+++ Corona-Krise: Einige EU-Klimaprojekte könnten sich verschieben +++

(16.04.2020, 15:17 Uhr)

Die Corona-Krise könnte einige wichtige europäische Vorhaben für Umwelt- und Klimaschutz verzögern. Darunter sind die geplanten EU-Strategien für mehr Klimaschutz in der Landwirtschaft und im Verkehr sowie das Recht auf Reparatur von Geräten. Dies geht aus dem Entwurf für ein geändertes Arbeitsprogramm der EU-Kommission hervor, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.

Die EU-Kommission überarbeitet dieses Programm derzeit, weil der Kampf gegen die Corona-Krise Vorrang hat und den Apparat der Brüsseler Behörde auslastet. Im Entwurf sind einige Projekte mit gelb markiert, die zwar für wichtig erachtet werden, aber aus Sicht der Kommission einige Wochen oder Monate Aufschub aushalten. Darunter sind Pläne für die Strategie «Vom Hof auf den Tisch» und jene für einen nachhaltigen Verkehr.

Weitere Vorhaben sind rot markiert, weil sie nicht als zeitkritisch gesehen werden. In dieser roten Kategorie findet sich zum Beispiel ein Gesetz, das Verbrauchern bei der Abfallvermeidung mehr Rechte geben soll, darunter das Recht auf Reparatur. Diese Initiative könne ohne größere Nachteile auf 2021 verschoben werden, heißt es im Entwurf.

Beim zentralen Klimaschutzvorhaben der Kommission für dieses Jahr soll es aber bleiben, nämlich bei der Prüfung und Verschärfung des Klimaziels für 2030. EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen betont auch, dass sie trotz der Corona-Krise und der wirtschaftlichen Folgen an ihrem «Green Deal» festhält. Die Grünen im Europaparlament kritisieren die erwogene Verschiebung wichtiger Vorhaben dennoch scharf. (dpa)

+++ Lufthansa streicht Rumpf-Flugplan noch weiter zusammen +++

(16.04.2020, 15:14 Uhr)

Die Lufthansa hat wegen der anhaltenden Corona-Krise ihren Rumpf-Flugplan verlängert und noch weiter gekürzt. Er ist nun zwei Wochen länger bis zum 17. Mai gültig, wie das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Die Zahl der Langstreckenflüge ab Frankfurt sinkt mit der Streichung von drei Verbindungen nach Montreal auf 15 pro Woche. Angeflogen werden noch drei Mal wöchentlich die Flughäfen Chicago, Newark, Sao Paulo, Bangkok und Tokio.

Dazu kommen 36 tägliche Europa-Verbindungen ab Frankfurt und vom 4. Mai an auch wieder sechs tägliche Verbindungen zu innerdeutschen Zielen ab München. Die Tochter Swiss setzt ihre drei wöchentlichen Fernflüge nach Newark fort, während Eurowings die Grundversorgung an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und Köln aufrecht halte.

Wegen der auch langfristig erwarteten geringeren Nachfrage legt die Lufthansa ihre gesamte Flotte des vierstrahligen Langstreckenflugzeugs Airbus A340-600 still. Die 17 Flugzeuge sollen für mindestens ein Jahr auf dem nordostspanischen Flughafen Teruel eingemottet werden. Bereits beschlossen ist, dass sieben der Maschinen nicht mehr in die Lufthansa-Flotte zurückkehren. Die ersten drei Jets seien bereits in Spanien eingetroffen. Mit 240 Sonnentagen im Jahr und wenig Niederschlag eigne sich die Region besonders gut für das Parken von Flugzeugen. (dpa)

+++ Thüringen will Museen unter Voraussetzungen Ende April öffnen +++

(16.04.2020, 14:59 Uhr)

Thüringens Landesregierung will Museen und anderen Kultureinrichtungen unter Auflagen erlauben, in anderthalb Wochen wieder zu öffnen. Die meisten Einrichtungen im Land sind wegen der Verordnungen zur Eindämmung des Coronavirus seit Mitte März für Besucher geschlossen.

Nach der Schaltkonferenz von Bundeskanzlerin Angela Merkel mit den Länder-Regierungschefs waren am Mittwochabend fortbestehende Maßnahmen aus früheren Beschlüssen aufgeführt worden: Demnach sind unter anderem Museen für den Publikumsverkehr weiter geschlossen. In Thüringen verständigte sich die Landesregierung jedoch am Mittwoch in sogenannten Schlussfolgerungen darauf, dass ab dem 27. April Zoologische und Botanische Gärten, Freilichtmuseen sowie Galerien, Museen und Ausstellungshallen öffnen dürfen. Auch Bibliotheken und Archive dürften wieder Besucher empfangen, hieß es.

Voraussetzung für die Wiederöffnung in Thüringen seien unter anderem Auflagen zu Hygiene und etwa dazu, wie viele Menschen die Einrichtung betreten dürfen, heißt es in den «Schlussfolgerungen». Zudem werde dringend empfohlen, Mund-Nasen-Schutz zu tragen.

Wie genau die Auflagen aussehen und ob einzelne Einrichtungen diese überhaupt erfüllen können, war am Donnerstagmittag jedoch noch nicht klar. Der Beschluss ging zudem nicht auf die Situation von Theatern oder anderen Bühnen ein. (dpa)

+++ Umfrage: Nur wenige Menschen für öffentliche Gottesdienste in der Corona-Krise +++

(16.04.2020, 14:55 Uhr)

Mehr als zwei Drittel der Deutschen halten öffentliche Gottesdienste in der Corona-Krise einer Umfrage zufolge für nicht notwendig. Nach einer repräsentativen Befragung des Meinungsforschungsinstituts Insa Consulere für die Zeitung «Tagespost» (Würzburg) sind nur zwölf Prozent der Deutschen dafür, Gottesdienste auch während der Pandemie zu erlauben.

Unter Katholiken sprechen sich demnach nur 15 Prozent dafür aus, dass Gläubige derzeit bei Gottesdiensten persönlich anwesend sein dürfen. 69 Prozent seien dagegen. Bei Protestanten seien 13 Prozent dafür, 71 Prozent dagegen. Für die Erhebung wurden zwischen dem 10. und dem 13. April mehr als 2000 Erwachsene befragt. (dpa)

+++ 5,2 Millionen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA +++

(16.04.2020, 14:39 Uhr)

Wegen der Zuspitzung der Corona-Pandemie haben in den USA die vierte Woche in Folge Millionen Menschen einen Erstantrag auf Arbeitslosenhilfe gestellt. In der Woche bis zum 11. April wurden 5,2 Millionen Neuanträge registriert, wie das US-Arbeitsministerium am Donnerstag mitteilte. Damit haben innerhalb eines Monats rund 22 Millionen Menschen ihren Job verloren. Allein in der Vorwoche hatten 6,6 Millionen Menschen einen Erstantrag auf Unterstützung gestellt.

Die Erstanträge gelten als Indikator für die kurzfristige Entwicklung des Arbeitsmarkts in der größten Volkswirtschaft der Welt. Sie deuten inzwischen auf einen dramatischen Wirtschaftseinbruch infolge der Corona-Krise hin. Bis zum März hatte die Zahl der Erstanträge noch regelmäßig unter 100 000 pro Woche gelegen. (dpa)

+++ Lehrerverband: Schulen brauchen «Corona-Hausordnungen» +++

(16.04.2020, 14:38 Uhr)

Bevor die Schulen wieder geöffnet werden können, müssen die Kommunen nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbandes die Hygienebedingungen in den Einrichtungen deutlich verbessern. Von den Schulträgern erwarte man die «Nachrüstung von Toiletten- und Waschanlagen, Desinfektionsspendern und enger getaktete Reinigungszyklen», sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger der Deutschen Presse-Agentur. Zudem forderte er zusätzliche Schulbuslinien und die Bereitstellung von Atemschutzmasken. Risikopersonen unter Lehrkräften und Schülern müssten identifiziert und weiterhin vom Präsenzunterricht ausgenommen werden.

Alle Schulen sollten nach Ansicht des Lehrerverbandes «Corona-Hausordnungen» aufstellen mit Regeln für den Schulbetrieb unter den neuen Bedingungen.

Die schrittweise Wiederöffnung der Schulen in Deutschland werde «eine sehr große Herausforderung», sagte Meidinger. Kleinere Gruppen seien zunächst räumlich und vom Lehrpersonal her möglich. «Je mehr Klassen zurückkehren, desto schwieriger wird es.» Dann müsse das Unterrichtsvolumen halbiert werden. «Die große Mehrzahl der Schüler wird noch lange darauf warten müssen, wieder in die Schule zu gehen», sagte Meidinger. Die Homeschoolingphase werde teilweise bis fast ans Schuljahresende reichen. (dpa)

+++ Keine Maskenkontrollen im ÖPNV - Verkehrsträger setzen auf Vernunft +++

(16.04.2020, 14:37 Uhr)

In Bussen und Bahnen dürfte es nach den beschlossenen Lockerungen in der Corona-Krise bald wieder voller werden - was die Sicherheit angeht, setzen die Verkehrsträger dabei vor allem auf die Vernunft der Menschen. «Wir bitten die Kundinnen und Kunden zum Beispiel vielerorts, sich in den Fahrzeugen zu verteilen, nicht kurz vor knapp zur Haltestelle zu kommen und mehr Zeit einzuplanen», teilte Oliver Wolff, Präsident des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der Deutschen Presse-Agentur mit. «Bei den Bahnen gilt weiter: Es müssen nicht alle in den ersten oder letzten Wagen einsteigen.»

Die Behörden forderte der Verband dazu auf, Maßnahmen zu ergreifen, um «die Fahrgastnachfrage in den Spitzenzeiten besser zu verteilen». Hilfreich seien etwa gestaffelte Anfangs- und Endzeiten des Schulunterrichts. «Wir wollen in den Fahrzeugen wünschenswerte Abstände der Fahrgäste untereinander ermöglichen - allerdings kann es zuweilen und für eine begrenzte Zeit zu Unterschreitungen kommen», hieß es. (dpa)

+++ Tarifvertrag für Kurzarbeit im öffentlichen Dienst der Kommunen +++

(16.04.2020, 14:35 Uhr)

Angesichts der Corona-Krise haben sich Gewerkschaften und Arbeitgeber im öffentlichen Dienst der Kommunen auf einen Tarifvertrag für Kurzarbeit verständigt. Je nach Entgeltgruppe sollen Beschäftigte inklusive Kurzarbeitergeld 90 oder 95 Prozent des Nettoentgelts bekommen, wie Gewerkschaft Verdi, Beamtenbund und Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände am Donnerstag mitteilten. Während der Kurzarbeit und für drei Monate danach sind demnach auch betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen.

Hintergrund sind die massiven Beschränkungen in staatlichen Einrichtungen zur Eindämmung der Epidemie. Theater, Bäder, Kultur- und Sportbetriebe sind geschlossen. Auch im Nahverkehr gibt es Ausfälle. Für diese Bereiche soll der Tarifvertrag Kurzarbeit ermöglichen. Er tritt rückwirkend zum 1. April in Kraft und gilt bis Jahresende. Für andere Bereiche wie Kliniken und Pflegeeinrichtungen, Verwaltungen und Kinderbetreuung sei Kurzarbeit nicht angebracht, hieß es. (dpa)

+++ Coronavirus-Ausbruch: China weist Labor-Theorie zurück +++

(16.04.2020, 14:32 Uhr)

China hat den in den USA geäußerten Verdacht zurückgewiesen, wonach das Coronavirus aus einem Labor der Millionenmetropole Wuhan stammen könnte. Der Pekinger Außenamtssprecher Zhao Lijian erklärte, es lägen keine Beweise vor, die dafür sprächen, dass das Virus in einem Labor hergestellt wurde oder von dort ausgetreten ist.

Der Ursprung des Virus müsse von der Wissenschaft aufgeklärt werden. «Die Weltgesundheitsorganisation hat gesagt, dass es keine Beweise dafür gibt, dass es in einem Labor hergestellt wurde», so der Sprecher am Donnerstag: «Viele renommierte medizinische Experten haben auch bestätigt, dass die Behauptung, dass das Virus aus einem Labor ausgetreten ist, keine wissenschaftliche Grundlage hat.»

Zuvor war US-Präsident Donald Trump bei der Pressekonferenz nach Berichten gefragt worden, wonach das neuartige Coronavirus womöglich aus einem chinesischen Labor stammte. Trump antwortete: «Das will ich nicht sagen, John. Aber ich werde Ihnen sagen, dass wir diese Geschichte immer öfter hören.» Seine Regierung untersuche sehr genau, was passiert sei. US-Außenminister Mike Pompeo sagte unmittelbar nach der Pressekonferenz im Sender Fox News auf eine entsprechende Frage, China sei Antworten in dieser Hinsicht schuldig geblieben. Der Sender verbreitet diese Theorie unter Verweis auf ungenannte Quellen.

Experten gehen davon aus, dass das Virus von einem Tiermarkt in Wuhan stammt, wo auch die ersten Erkrankungen aufgetreten waren. (dpa)

+++ FDP: Kultusminister haben bei Schulöffnungen Zeit vergeudet +++

(16.04.2020, 14:30 Uhr)

Die FDP im Bundestag hat den Kultusministern der Länder vorgeworfen, bei der Vorbereitung der Schulöffnungen Zeit vergeudet zu haben. «Die Kultusministerkonferenz hätte viel früher tagen müssen, um Kriterien für Schulöffnungen festzulegen», sagte der bildungspolitische Sprecher der FDP-Fraktion, Thomas Sattelberger, am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. «Das muss nun im Hauruck-Verfahren nachgeholt werden.»

Schulen und Schulbehörden müssen die Zeit bis zu den Öffnungen im Mai jetzt nutzen, um die Voraussetzungen für Mindestabstände und Hygiene zu schaffen. «Gerade die hygienischen Zustände sind an vielen deutschen Schulen schlicht katastrophal», sagte Sattelberger. (dpa)

+++ Jazzsaxofonist Lee Konitz mit Coronavirus gestorben +++

(16.04.2020, 14:26 Uhr)

Der US-amerikanische Jazzmusiker Lee Konitz ist an den Folgen einer Erkrankung mit Covid-19 gestorben. Der Alt-Saxofonist erlag dem US-Radiosender NPR zufolge am Mittwoch in einem New Yorker Krankenhaus im Alter von 92 Jahren einer Lungenentzündung. NPR berief sich auf Konitz' Sohn, der dem Sender den Tod seines Vaters bestätigt habe.

Auch auf der Facebookseite des Musikers hieß es: «Mit großer Trauer müssen wir verkünden, dass Lee Konitz gestern an den Komplikationen durch Covid-19 gestorben ist».

Konitz gilt als einer der «Architekten» des Modernen Jazz und Erfinder des «Cool Jazz». Er spielte in seiner über 70 Jahre währenden Karriere eine wichtige Rolle bei den legendären Jazz-Sessions «Birth Of The Cool» (1948 bis 1950) unter Miles Davis und Gil Evans.

Konitz wuchs in Chicago auf und war tief verwurzelt im Stil dieser Stadt. Außerdem hatte seine mehr als 150 Alben nach Einschätzung von Kritikern erheblichen Einfluss auf die Evolution des europäischen Jazz. 2013 wurde Konitz für sein Lebenswerk mit der «German Jazz Trophy» geehrt. (dpa)

+++ Corona: Möbelindustrie klagt über Privilegierung kleinerer Läden +++

(16.04.2020, 14:21 Uhr)

Der Verband der Deutschen Möbelindustrie (VDM) hat die Privilegierung kleinerer Läden bei der Lockerung der Corona-Restriktionen durch Bund und Länder kritisiert. VDM-Geschäftsführer Jan Kurth sagte am Donnerstag, durch die Beschränkung der Lockerungen auf Läden mit maximal 800 Quadratmetern würden ausgerechnet die Möbelhäuser ausgebremst, die die notwendigen Schutzmaßnahmen aufgrund ihrer großen Fläche und der tendenziell geringeren Kundenfrequenzen am besten umsetzen könnten. Dies schade auch der deutschen Möbelindustrie: «Wenn wir nicht den kompletten stationären Handel bedienen können, droht ein extremer wirtschaftlicher Schaden auch auf Seiten der Industrie», warnte Kurth. (dpa)

+++ Giffey: Länder wollen Konzept für mehr Notbetreuung abstimmen +++

(16.04.2020, 14:15 Uhr)

Bund und Länder wollen an diesem Freitag eine gemeinsame Linie für die Ausweitung der Kinder-Notbetreuung in der Corona-Krise finden. Bundesfamilienministerin Franziska Giffey hat dazu die Länder-Ressortchefs zu einer Telefonkonferenz eingeladen, wie die SPD-Politikerin am Donnerstag mitteilte. Besprochen werden soll, auf welche Berufsgruppen die Betreuung ausgeweitet wird, wie die stufenweise Rückkehr von Kindergartenkindern in die Betreuung am besten organisiert werden kann und welche Voraussetzungen nötig sind. (dpa)

Mehr Infos dazu gibt’s hier

+++ Städtetagspräsident Jung: Werden uns an Maskentragen gewöhnen müssen +++

(16.04.2020, 13:58 Uhr)

Die ersten Lockerungen in der Corona-Krise werden aus Sicht von Städtetagspräsident Burkhard Jung dazu führen müssen, dass Menschen verstärkt Masken tragen. Es sei von allen «eine verantwortungsvolle Entscheidung gefragt, wenn es in Zukunft um das Tragen von Mund-Nase-Schutzmasken im ÖPNV und in Geschäften geht», sagte der Leipziger SPD-Oberbürgermeister den Zeitungen der Funke Mediengruppe am Donnerstag. «Das wird unseren Alltag und auch das Bild in unseren Städten verändern. Aber wir werden uns daran für einige Zeit gewöhnen müssen.»

Mit den Masken könne man andere Menschen besser vor Infektionen schützen, wenn das öffentliche Leben wieder etwas mehr erwacht. «Und wir wollen ja mehr Lebendigkeit in unseren Innenstädte», sagte Jung.. (dpa)

+++ Japans Premier weitet Notstand auf das ganze Land aus +++

(16.04.2020, 13:55 Uhr)

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe hat wegen steigender Coronavirus-Fälle den Notstand auf das ganze Land ausgeweitet. Das entschied Abe am Donnerstag. Er hatte diesen kürzlich zunächst nur für den besonders betroffenen Großraum Tokio und einzelne andere Provinzen bis zum 6. Mai verhängt und die Bürger aufgerufen, zu Hause zu bleiben. Von den regionalen Entscheidungsträgern wurde das jedoch als nicht genug empfunden.

Immer mehr Präfekturen baten die Regierung, auch in den Notstandsbereich einbezogen zu werden. Manche erklärten von sich aus den Notstand. Der nun für das gesamte Inselreich verfügte Notstand bedeutet jedoch keine harten Ausgangssperren wie beispielsweise in Europa. Entsprechend strömen weiter viele Pendler zur Arbeit, wenn auch mit Masken im Gesicht in etwas weniger gefüllten Zügen.

Mit der Zahl der Coronavirus-Infizierten in Japan wuchs auch die Kritik an Abe. Seine rechtskonservative Regierung habe durch das spärliche Testen die Fallzahlen lange Zeit kleingehalten und zu spät und zu wenig Maßnahmen gegen die Ausbreitung angeordnet, kritisieren Mediziner und internationale Beobachter. Noch immer werden in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt viel weniger Tests durchgeführt als in anderen Ländern. Bis zum Donnerstag stieg die Zahl bestätigter Infektionen in Japan auf inzwischen mehr als 9400, mehr als 190 Menschen starben. Darunter sind auch 712 Infizierte und 13 Todesfälle unter Menschen, die sich auf einem Kreuzfahrtschiff befanden. (dpa)

Japans Ministerpräsident Shinzo Abe hat wegen steigender Coronavirus-Fälle den Notstand auf das ganze Land ausgeweitet. (Bild: reuters)
Japans Ministerpräsident Shinzo Abe hat wegen steigender Coronavirus-Fälle den Notstand auf das ganze Land ausgeweitet. (Bild: reuters)

+++ Kreuzfahrtschiffbauer Meyer-Werft vor Kurzarbeit und Jobverlusten +++

(16.04.2020, 13:42 Uhr)

Wegen des weltweiten Stillstands der Kreuzfahrtbranche in der Corona-Pandemie steht der große Schiffbauer Meyer-Werft an der Ems vor Kurzarbeit und Jobverlusten. Kaum eine Reederei könne derzeit neue Schiffe gebrauchen, sagte Firmenchef Bernhard Meyer in einer Videobotschaft an die Belegschaft. Die Aufnahme wurde auch auf der Website des Unternehmens veröffentlicht. Deshalb versuche die Werft, ihre bis 2023/24 reichenden Neubauaufträge zu strecken. «Wir müssen in allen Bereichen über Kurzarbeit, ja, aber auch über den Abbau von Arbeitsplätzen nachdenken», sagte Meyer.

Konkrete Zahlen nannte er nicht. Geschäftsführer Thomas Weigend sagte in dem Video, die Arbeitsleistung müsse mit verschiedenen Mitteln um etwa 40 Prozent reduziert werden. Über das Video hatten zunächst der NDR und die «Ostfriesen-Zeitung» berichtet. Die Werft führe Gespräche mit Reedereien, Lieferanten und Banken über ein Strecken der Aufträge, sagte ein Sprecher am Donnerstag. Die Meyer-Werft hat am Stammsitz in Papenburg an der Ems nach eigenen Angaben etwa 3600 Mitarbeiter. Mit den Tochterfirmen beschäftigt sie 7800 Menschen. (dpa)

+++ Corona-Krise drückt die Preise bei Benzin und Heizöl +++

(16.04.2020, 13:40 Uhr)

Deutlich gesunkene Heizöl- und Spritkosten haben den Anstieg der Verbraucherpreise inmitten der Coronakrise gedämpft. Im März lag die Jahresinflationsrate in Deutschland bei 1,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Die Behörde bestätigte damit erste Daten. Im Januar und Februar waren die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat jeweils noch um 1,7 Prozent gestiegen.

Energie wurde binnen Jahresfrist um 0,9 Prozent billiger. Mit dem weitgehenden Stillstand der Wirtschaft in vielen Ländern in der Corona-Krise verringert sich auch die Nachfrage nach Rohöl. Die Folge: die Preise sinken. Auch die jüngste Einigung führender Rohölländer auf eine Kürzung der Fördermenge führte bislang nicht zu einer signifikanten Erholung. Zuletzt sind die Preise für Benzin und Diesel an Tankstellen in Deutschland sogar auf langjährige Tiefststände gesunken. (dpa)

+++ Zahl der Corona-Toten in Europa steigt auf über 90.000 +++

(16.04.2020, 13:30 Uhr)

Die Zahl der Corona-Toten in Europa ist auf über 90.000 gestiegen: Wie eine AFP-Zählung vom Donnerstag ergab, entfallen damit mehr als 65 Prozent der weltweit offiziell bestätigten Todesfälle auf Europa. Mit 90.180 Corona-Toten und 1.047.279 Infektionsfällen ist Europa der am stärksten von der Pandemie betroffene Kontinent. Weltweit starben insgesamt 137.499 Menschen an den Folgen des neuartigen Coronavirus, 2.083.551 infizierten sich.

+++ Volkswagen nimmt wegen Corona Prognose zurück +++

(16.04.2020, 13:27 Uhr)

Der Volkswagen-Konzern hat im ersten Quartal wegen der Coronavirus-Pandemie deutliche Einbußen hinnehmen müssen und streicht seine Jahresprognose. Aufgrund der aktuellen Entwicklungen geht der Vorstand derzeit davon aus, dass die Erwartungen für das Geschäftsjahr 2020 nicht mehr erreicht werden können, wie es vom Dax-Konzern am Donnerstag in Wolfsburg hieß. Im ersten Quartal ging der Umsatz nach vorläufigen Zahlen von 60 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum auf 55 Milliarden Euro zurück.

Das operative Ergebnis sackte auch wegen Turbulenzen bei Rohstoffpreisen und auf den Kapitalmärkten auf 0,9 Milliarden Euro ab. Vor einem Jahr hatte es noch bei 3,9 Milliarden Euro gelegen. Zu dem Ergebnis unterm Strich machte das Unternehmen zunächst keine Angaben. (dpa)

+++ Lehrerverband: Schulen brauchen «Corona-Hausordnungen» +++

(16.04.2020, 13:25 Uhr)

Bevor die Schulen wieder geöffnet werden können, müssen die Kommunen nach Ansicht des Deutschen Lehrerverbandes die Hygienebedingungen in den Einrichtungen deutlich verbessern. Von den Schulträgern erwarte man die «Nachrüstung von Toiletten- und Waschanlagen, Desinfektionsspendern und enger getaktete Reinigungszyklen», sagte Verbandspräsident Meidinger der Deutschen Presse-Agentur. Zudem forderte er zusätzliche Schulbuslinien und die Bereitstellung von Atemschutzmasken. Risikopersonen unter Lehrkräften und Schülern müssten identifiziert und weiterhin vom Präsenzunterricht ausgenommen werden.

Alle Schulen sollten nach Ansicht des Lehrerverbandes «Corona-Hausordnungen» aufstellen mit Regeln für den Schulbetrieb unter den neuen Bedingungen.

Die schrittweise Wiederöffnung der Schulen in Deutschland werde «eine sehr große Herausforderung», sagte Meidinger. Kleinere Gruppen seien zunächst räumlich und vom Lehrpersonal her möglich. «Je mehr Klassen zurückkehren, desto schwieriger wird es.» Dann müsse das Unterrichtsvolumen halbiert werden. «Die große Mehrzahl der Schüler wird noch lange darauf warten müssen, wieder in die Schule zu gehen», sagte Meidinger. Die Homeschoolingphase werde teilweise bis fast ans Schuljahresende reichen. (dpa)

Leeres Schulgebäude (Bild: Getty)
Leeres Schulgebäude (Bild: Getty)

+++ Kultusministerkonferenz will bei Schulöffnungen einheitlich vorgehen +++

(16.04.2020, 13:15 Uhr)

Die Kultusministerkonferenz der Länder (KMK) bereitet nach den von Bund und Ländern beschlossenen Lockerungen in der Coronavirus-Krise die Öffnung von Schulen vor. «Unser Ziel ist es, bundesweit möglichst einheitlich vorzugehen», sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig (SPD), am Donnerstag in einer Mitteilung, nachdem die Kultusminister bereits am Mittwochabend bei einer Telefonkonferenz über Öffnungen beraten hatten.

«Natürlich gilt es, dabei länderspezifische Fragen zu berücksichtigen und klare Leitplanken aufzuzeigen», erklärte Hubig, die auch Bildungsministerin in Rheinland-Pfalz ist. «Bis zum 29. April 2020 werden wir deshalb ein Konzept für weitere Schritte vorlegen, wie der Unterricht unter besonderen Hygiene- und Schutzmaßnahmen, insbesondere unter Berücksichtigung des Abstandsgebots durch reduzierte Lerngruppengrößen, insgesamt wieder aufgenommen werden kann», sagte die SPD-Politikerin. Dabei solle verantwortungsvoll vorgegangen werden, der Gesundheitsschutz stehe an erster Stelle. (dpa)

+++ DIHK: Auslandsgeschäft deutscher Unternehmen bricht ein +++

(16.04.2020, 12:59 Uhr)

Die Auswirkungen der Corona-Krise lassen weltweit das Geschäft deutscher Unternehmen im Ausland einbrechen. Nach einer Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) rechnen 80 Prozent der Firmen mit starken Umsatzverlusten. Geschäftslage und Geschäftserwartungen der Firmen gehen demnach dramatisch zurück. Dies gelte auch für die Konjunkturerwartungen. DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier sprach am Donnerstag in Berlin von erschreckenden Zahlen.

Sie zeigten, wie hart die Corona-Pandemie deutsche Unternehmen auf der ganzen Welt treffe. Die wirtschaftlichen Folgen der Krise seien noch nicht vollständig absehbar. Das Corona-Virus wirke sich auf internationale Lieferketten aus. Als große Probleme gesehen werden laut Umfrage internationale Reiseeinschränkungen, weniger Nachfrage, und die Stornierung von Aufträgen. Als Folge werden Investitionen verschoben oder gestrichen. Als besonders schlecht bewerteten deutsche Unternehmen in den Vereinigten Staaten und in Europa ihre Wirtschaftsentwicklung.

35 Prozent der deutschen Unternehmen im Ausland wollen demnach weniger Personal einstellen, nur jeder neunte Betrieb plane Zuwächse bei der Mitarbeiterzahl. Die Folge sei eine deutliche Reduzierung der Beschäftigten in vielen deutschen Firmen im Ausland. (dpa)

+++ Lufthansa streicht Rumpf-Flugplan noch weiter zusammen +++

(16.04.2020, 12:55 Uhr)

Die Lufthansa hat wegen der anhaltenden Corona-Krise ihren Rumpf-Flugplan verlängert und noch weiter gekürzt. Er ist nun zwei Wochen länger bis zum 17. Mai gültig, wie das Unternehmen am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Die Zahl der Langstreckenflüge ab Frankfurt sinkt mit der Streichung von drei Verbindungen nach Montreal auf 15 pro Woche. Angeflogen werden noch drei Mal wöchentlich die Flughäfen Chicago, Newark, Sao Paulo, Bangkok und Tokio.

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Dazu kommen 36 tägliche Europa-Verbindungen ab Frankfurt und ab dem 4. Mai auch wieder sechs tägliche Verbindungen zu innerdeutschen Zielen ab München. Die Tochter Swiss hält ihre drei wöchentlichen Fernflüge nach Newark aufrecht, während Eurowings die Grundversorgung an den Flughäfen Düsseldorf, Hamburg, Stuttgart und Köln aufrecht halte. (dpa)

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+++ Bundesweite Standards für Corona-Schutz am Arbeitsplatz +++

(16.04.2020, 12:45 Uhr)

Für die schrittweise Rückkehr von mehr Beschäftigten an den Arbeitsplatz sollen bundesweit einheitliche Regeln zum Schutz gegen das neuartige Coronavirus greifen. Das Bundeskabinett beschloss dafür zusätzliche verbindliche Standards, wie Arbeitsminister Hubertus Heil am Donnerstag in Berlin mitteilte. «Wer in diesen besonderen Zeiten arbeitet, braucht auch besonderen Schutz», sagte der SPD-Politiker. Auf die Standards könnten sich alle verlassen und daran müssten sich auch alle halten.

Konkret wird unter anderem grundsätzlich vorgegeben, dass ein Abstand von mindestens 1,5 Metern zu anderen Menschen auch bei der Arbeit einzuhalten ist - und zwar in Gebäuden, im Freien und in Fahrzeugen. Dafür müssten Absperrungen, Markierungen oder Zugangsregelungen umgesetzt werden. Wo dies nicht möglich ist, seien alternativ etwa Trennwände zu installieren. Ist auch das nicht machbar, sollen die Arbeitgeber Nase-Mund-Bedeckungen für die Beschäftigten und auch für Kunden und Dienstleister zur Verfügung stellen.

Abläufe sollen so organisiert werden, dass Beschäftigte möglichst wenig direkten Kontakt zueinander haben. Dies gelte etwa für Pausen, Schichtwechsel oder Anwesenheiten im Büro. Für Beschäftigte gelte der Grundsatz: «Niemals krank zur Arbeit», sagte Heil. Wer Symptome wie leichtes Fieber habe, solle den Arbeitsplatz verlassen oder zu Hause bleiben, bis der Verdacht ärztlich aufgeklärt ist.

Es handele sich um verbindliche Regeln, sagte Heil. Die Behörden würden die Einhaltung auch stichprobenartig kontrollieren. Man gehe aber davon aus, dass sich die Unternehmen an die Vorgaben halten. Bei den Beratungen zu den neuen Regeln seien Arbeitgeber und Gewerkschaften mit an Bord gewesen. Es gehe nicht darum, die Wirtschaft mit Ordnungswidrigkeitenandrohungen zu belasten.( dpa)

+++ Untersuchung nach Hunderten Corona-Infektionen auf Flugzeugträger +++

(16.04.2020, 12:39 Uhr)

Nach einem Coronavirus-Ausbruch auf dem französischen Flugzeugträger «Charles de Gaulle» will Frankreichs Marine klären, wie sich Hunderte Militärs mit dem Virus anstecken konnten. Eine Untersuchung sei im Gange, um herauszufinden, wie das Virus auf das Schiff gekommen sei, sagte der Sprecher der Marine, Eric Lavault, am Donnerstag im französischen Fernsehen. Derzeit seien 20 Soldaten im Krankenhaus, einer von ihnen auf der Intensivstation.

Am Mittwochabend wurde bekannt, dass von knapp 1800 getesteten Seeleuten, die überwiegend von dem Flugzeugträger kamen, sich rund 670 infiziert haben. Nach Angaben des Verteidigungsministeriums lagen für rund ein Drittel der Tests noch keine Ergebnisse - die Zahlen könnten also noch steigen. Das riesige Kriegsschiff war Ostersonntag im südfranzösischen Hafen Toulon eingelaufen, nachdem auf dem Schiff Dutzende Infektionen bestätigt worden waren. Rund 1900 Besatzungsmitglieder der Charles-de-Gaulle und der sie begleitenden Fregatte wurden in Toulon und Umgebung für zwei Wochen isoliert.

Medienberichten nach hatte die Besatzung zwischen am 13. März für wenige Tage einen Zwischenstopp in Brest in der Bretagne gemacht. Das Investigativportal Mediapart schrieb, dass die Seeleute damals an Land gehen durften, um ihre Familien zu sehen. Zu diesem Zeitpunkt galten in Frankreich noch keine Ausgangsbeschränkungen. Der erste Fall auf dem Schiff wurde demnach Anfang April bekannt. Mediapart berichtete unter Berufung auf Seeleute, dass Vorsichtsmaßnahmen nach dem Stopp in Brest zu früh gelockert worden seien und später nicht alle Kranken isoliert werden konnten.

Nach Angaben des Senders «France Bleu» haben sogar bereits in Brest einige Militärs Symptome gezeigt. «Wir hätten in Brest bleiben sollen», zitierte der Sender einen Matrosen. Das Verteidigungsministerium betonte in der Vergangenheit, dass es auf dem Schiff strenge Sicherheits- und Schutzmaßnahmen gegeben habe. (dpa)

+++ Live: Söder informiert über Corona-Lockerungen +++

Söder lobt Bürger: Die Bürger haben sich laut Söder über Ostern hervorragend an die Vorschriften gehalten. "Aber wir sind noch nicht über den Berg", betonte er. "Deswegen: Keine Entwarnung, aber Anlass zu vorsichtigem Optimismus."

+++ Bayern lockert Corona-Ausgangsbeschränkung minimal +++

(16.04.2020, 12:38 Uhr)

Bayern lockert die Ausgangsbeschränkung zur Eindämmung des Coronavirus minimal: Ab kommenden Montag ist im Freien auch der Kontakt zu einer Person außerhalb des eigenen Hausstands erlaubt. Diese Änderung, mit der Bayern auf die bundesweit vorherrschende Linie einschwenkt, gab Ministerpräsident Markus Söder (CSU) nach einer Kabinettssitzung am Donnerstag in München bekannt. Zudem beschloss die Staatsregierung Stufenpläne zur langsamen Wiedereröffnung der Schulen und von Geschäften.

Nach den coronabedingten Schulschließungen soll der Betrieb dort ganz langsam wieder anlaufen: Ab dem 27. April sollen Abschlussklassen an den Gymnasien, Real- und Mittelschulen als erste wieder zurück an die Schulen dürfen, ebenso Meisterklassen. Frühestens ab dem 11. Mai sollen an diesen Schulen die Jahrgänge folgen, die im kommenden Jahr ihren Abschluss machen, also etwa die derzeitigen Elftklässler an Gymnasien und die jetzigen Neuntklässler an Realschulen.

Die Wiedereröffnung kleinerer Geschäfte erlaubt Bayern, das vom Coronavirus besonders betroffen ist, mit einer Woche Verzögerung gegenüber dem am Mittwoch beschlossenen allgemeinen Bund-Länder-Fahrplan: Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern dürfen im Freistaat ab dem 27. April wieder öffnen.

In Geschäften und im öffentlichen Nahverkehr sollen Menschen in Bayern Schutzmasken über Mund und Nase tragen. Sollte das nicht ausreichen, «erwägen wir dann auch eine Maskenpflicht», sagte Söder. (dpa)

+++ Grafik zu Covid-19: Die am stärksten betroffenen Länder +++

(16.04.2020, Stand: 12:15 Uhr)

Covid-19: Die am stärksten betroffenen Länder - Infizierte, Todesfälle, Genesene.
Covid-19: Die am stärksten betroffenen Länder - Infizierte, Todesfälle, Genesene.

+++ WHO Europa: Machen trotz US-Ankündigung weiter unsere Arbeit +++

(16.04.2020, 12:22 Uhr)

Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO will sich von Donald Trumps angekündigtem Stopp der US-Beitragszahlungen nicht von seiner Arbeit abbringen lassen. Man schaue auf die finanzielle Situation, der Fokus liege aber woanders, machte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Donnerstag auf einer Online-Pressekonferenz klar. «Wir befinden uns mitten in einer Krise. Unser Fokus liegt darauf, Leben zu retten.»

Weiter sagte Kluge, die USA seien «ein langjähriger Unterstützer und Freund» der WHO gewesen. «Ich zähle darauf, dass dies auch in Zukunft der Fall sein wird.»

Mitten in der Corona-Pandemie hatte US-Präsident Trump am Dienstag einen Stopp der Beitragszahlungen an die WHO veranlasst. Er machte die Organisation für die vielen Toten in der Krise mitverantwortlich und warf ihr vor, die Epidemie mit Missmanagement und Vertrauen auf Angaben aus China dramatisch verschlimmert zu haben. Seine Regierung werde in den kommenden 60 bis 90 Tagen prüfen, welche Rolle die WHO bei der «schlechten Handhabung und Vertuschung der Ausbreitung des Coronavirus» gespielt habe. So lange lägen die Zahlungen auf Eis. Trumps Schritt stieß international auf Kritik - zudem dem US-Präsidenten selbst vorgeworfen wird, die Krise über eine lange Zeit kleingeredet zu haben. (dpa)

+++ Eilantrag in Karlsruhe gegen Demo-Verbot zum Teil erfolgreich +++

(16.04.2020, 12:21 Uhr)

Das Bundesverfassungsgericht hat zum ersten Mal einem Eilantrag gegen ein wegen der Corona-Schutzmaßnahmen verhängtes Verbot teilweise stattgegeben. Dabei ging es um mehrere in Gießen geplante Demonstrationen unter dem Motto «Gesundheit stärken statt Grundrechte schwächen - Schutz vor Viren, nicht vor Menschen». Die Behörden hatten die Demos nicht erlaubt. Dabei waren sie davon ausgegangen, dass die hessische Corona-Verordnung Versammlungen von mehr als zwei Personen, die nicht zusammenleben, generell verbiete. Tatsächlich bestehe zum Schutz der Versammlungsfreiheit aber ein Entscheidungsspielraum, teilte das Gericht in Karlsruhe am Donnerstag mit. Die Stadt Gießen muss nun neu entscheiden, ob die für Donnerstag- und Freitagnachmittag geplanten Demonstrationen unter Auflagen erlaubt oder trotzdem verboten werden. (dpa)

+++ Tiroler Landeschef zeigt Verständnis für Kritik am Krisenmanagement +++

(16.04.2020, 12:20 Uhr)

Nach den Debatten über die Skiregionen in Tirol als mögliche Corona-Keimzelle für ganz Europa hat der Tiroler Landeschef Günther Platter Verständnis für Kritik am Krisenmanagement gezeigt. «Ich verstehe, dass es mit dem Wissen von heute Kritik an der einen oder anderen Entscheidung gibt», sagte der ÖVP-Politiker am Freitag im Landtag in Innsbruck. Die Entscheidungen in Tirol seien aber stets «gemeinsam mit Experten auf Landes- und Bundesebene nach bestem Wissen und Gewissen und auf Basis der vorliegenden Erkenntnisse» getroffen worden.

Das Land Tirol und der Ski-Tourismus stehen seit Wochen als mögliche Keimzelle des Coronavirus für ganz Europa in der Kritik. Dem Land und den Touristikern wird vorgeworfen, nicht schnell genug auf die Ausbreitung des Virus reagiert zu haben - etwa mit einem sofortigen Stopp des Skibetriebs nach den ersten bestätigten Fällen.

Auch er sei betroffen, dass sich viele Gäste beim Urlaub in Tirol mit Sars-CoV-2 angesteckt hätten, so Platter. Er kündigte daher erneut eine «tiefgreifende Analyse» an. Diese müsse aus seiner Sicht auch für Österreich, Europa und die ganze Welt erfolgen.

Vor allem in dem für seine Après-Ski-Party bekannten Wintersportort Ischgl dürften sich viele Menschen mit dem Virus angesteckt haben. Dort wurde am 7. März ein Barkeeper positiv auf das Coronavirus getestet. Zwei Tage zuvor lag den österreichischen Behörden zudem eine Meldung aus Island vor: 15 Menschen, die zuvor in Ischgl waren, seien positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden. Am 13. März wurden Ischgl und seine Nachbargemeinden unter Quarantäne gestellt, der Skibetrieb wurde bis einschließlich 15. März fortgeführt. (dpa)

+++ Audi lässt Produktion in Ingolstadt Ende April wieder starten +++

(16.04.2020, 12:11 Uhr)

Audi will die Autoproduktion im Stammwerk Ingolstadt voraussichtlich Ende April schrittweise wieder anlaufen lassen. Das sagte eine Sprecherin am Donnerstag. Geplant sei, zunächst nur eine Schicht zu fahren. Später könnten weitere Schichten dazukommen, mit großem zeitlichen Abstand zwischen den Schichten, damit sich beim Schichtwechsel nicht zu viele Mitarbeiter an den Werkstoren begegnen. Wann das Werk Neckarsulm anlaufe, sei im Moment noch offen.

In den beiden deutschen Werken der VW-Tochter steht die Produktion seit 23. März wegen der Corona-Krise still. Die Hälfte der 61 000 Audi-Beschäftigten in Deutschland sind in Kurzarbeit. Im ungarischen Audi-Werk Györ lief die Motorenproduktion am Dienstag wieder an, mit einer Schicht statt der üblichen drei Schichten.

Der VW-Konzern fährt die Werke der Marke Volkswagen ab nächster Woche in Zwickau und Bratislava wieder an, in der Woche darauf dann in den übrigen deutschen Werken sowie in Portugal, Spanien und den USA. (dpa)

Audi will die Autoproduktion im Stammwerk Ingolstadt voraussichtlich Ende April schrittweise wieder anlaufen lassen. (Bild: Getty Images)
Audi will die Autoproduktion im Stammwerk Ingolstadt voraussichtlich Ende April schrittweise wieder anlaufen lassen. (Bild: Getty Images)

+++ Fast 400 Rohingyas müssen in Bangladesch in Quarantäne +++

(16.04.2020, 12:09 Uhr)

Nach einer wochenlangen Irrfahrt auf dem Meer müssen 395 Flüchtlinge der muslimischen Rohingya-Minderheit aus Myanmar in Bangladesch in die Quarantäne. Damit soll eine mögliche Verbreitung des neuartigen Coronavirus verhindert werden, wie die Küstenwache am Donnerstag mitteilte. Die Menschen hatten in Lagern in Bangladesch gelebt. Vor zwei Monaten machten sie sich mit einem Schiff auf den Weg in den südostasiatischen Staat Malaysia, um dort ein neues Leben zu beginnen. Sie mussten aber umkehren, weil dem Schiff der Zugang zu malaysischen Gewässern verweigert wurde.

Den Behörden zufolge handelt sich überwiegend um Frauen und Kinder. Sie seien am Mittwochabend im Süden des Bezirks Cox's Bazar wieder an Land gegangen. Nach Angaben des örtlichen Verwaltungsbeamten Saiful Islam starben bei dem gescheiterten Versuch, nach Malaysia zu kommen, mindestens 50 Menschen.

In dem Bezirk leben in mehr als 30 Flüchtlingslagern insgesamt mehr als eine Million Rohingyas. Die meisten waren vor zwei Jahren innerhalb kurzer Zeit aus Furcht vor der Ermordung durch Militärs aus dem mehrheitlich buddhistischen Myanmar geflohen. Im Kampf gegen das Coronavirus hatte Bangladesch vor einer Woche Cox's Bazar abgeriegelt. Betreten und Verlassen des Bezirks sind seitdem verboten. (dpa)

+++ Gewerkschaft der Polizei warnt vor Corona-Flickenteppich +++

(16.04.2020, 12:01 Uhr)

Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mahnt eine bundesweit einheitliche Lockerung der Corona-Regelungen von Bund und Ländern an. Die Bewältigung der Krise dürfe «kein Anlass sein, in einen politischen Wettbewerb einzutreten»», erklärte der stellvertretende Gewerkschaftsvorsitzende Jörg Radek am Donnerstag in Berlin. «Es darf in einem Bundesland nicht mehr oder weniger Beschränkungen geben als in einem anderen.»

Eine je nach Land unterschiedliche Umsetzung der vereinbarten Erleichterungen könne zum Beispiel dazu führen, dass Bürger zum Einkaufen in andere Bundesländer führen. Dies könne auch eine wachsende Unzufriedenheit hervorrufen. Wer widersprüchliche Botschaften sende, erschwere die Arbeit der Polizei. (dpa)

+++ Umfrage: Nur wenig Bereitschaft zum Einkauf mit Einschränkungen +++

(16.04.2020, 11:59 Uhr)

Weniger als ein Viertel der Menschen in Deutschland möchte einer Umfrage zufolge im lokalen Einzelhandel einkaufen, solange noch Corona-Beschränkungen gelten. Ein Drittel der Befragten wartet lieber, bis die Einschränkungen vollständig aufgehoben sind, wie aus einer repräsentativen Verbraucherumfrage der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) hervorgeht. Demnach ist den Menschen besonders wichtig, dass es in den Geschäften Desinfektionsmöglichkeiten gibt, Abstandsregeln eingehalten werden und der Laden regelmäßig desinfiziert wird. BCG befragte vom 10. bis zum 13. April 3040 in Deutschland lebende Menschen.

Bei der vorigen Befragung Ende März rechneten nur gut ein Viertel (28 Prozent) der Menschen mit langfristigen Auswirkungen der Corona-Krise auf ihr Konsumverhalten. Mittlerweile geht fast die Hälfte (48 Prozent) der Befragten von negativen Folgen aus, selbst wenn die Krise in drei Monaten unter Kontrolle wäre. Ein Viertel ist sich sogar unsicher, ob ihr Kaufverhalten je wieder wie vor der Krise sein wird.

Bund und Länder hatten am Mittwoch zwar Auflagen gelockert, so sollen kleinere Läden mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern wieder öffnen dürfen. Es bleibt aber generell bei massiven Beschränkungen, um die Ausbreitung des Virus weiter zu verlangsamen. (dpa)

+++ WHO Europa: Nächste Wochen im Covid-19-Kampf entscheidend +++

(16.04.2020, 11:49 Uhr)

Das Europa-Büro der Weltgesundheitsorganisation WHO hält die kommenden Wochen für ausschlaggebend für den Kampf gegen das neuartige Coronavirus. «Die nächsten wenigen Wochen werden entscheidend für Europa», sagte WHO-Regionaldirektor Hans Kluge am Donnerstag auf einer Online-Pressekonferenz. Während die europäische Region kurz vor der Marke von einer Million bestätigten Infektionen mit dem Virus Sars-CoV-2 stehe, gebe es positive Anzeichen aus einer Reihe von stark betroffenen Ländern, darunter seien Spanien, Italien, Deutschland und die Schweiz.

Man müsse sich jedoch klarmachen, dass es keinen schnellen Sieg über Covid-19 geben werde, sagte Kluge. «Machen Sie keinen Fehler: Trotz des Frühlingswetters befinden wir uns weiter mitten in einem Sturm.» Während mancherorts die Zahl der Neuinfektionen sinke, stehe anderen Ländern das volle Ausmaß der Corona-Krise noch bevor.

Angesichts der Debatte über eine Lockerung der Corona-Maßnahmen sagte der Direktor der in Kopenhagen ansässigen Organisation, die Regierungen, Gesundheitsbehörden und die WHO Europa müssten Antworten darauf finden, wann, inwiefern und unter welchen Bedingungen eine sichere und schrittweise Änderung der Maßnahmen in Betracht gezogen werden könne. Kluge machte aber auch klar: «Es gibt keinen schnellen Weg zurück zum Normalzustand.» (dpa)

+++ Schriftsteller Luis Sepúlveda mit Covid-19 gestorben +++

(16.04.2020, 11:39 Uhr)

Der an Covid-19 erkrankte Schriftsteller Luis Sepúlveda ist tot. Der Chilene sei am Donnerstag im Alter von 70 Jahren im Universitätskrankenhaus der nordspanischen Stadt Oviedo gestorben, sagte ein Krankenhausmitarbeiter der Deutschen Presse-Agentur dpa auf Anfrage. Der Autor von «Der Alte, der Liebesromane las» (1989) sei einem Multiorganversagen erlegen, hieß es. Zuvor hatten spanische Medien unter Berufung auf Familienangehörige über das Ableben des Chilenen berichtet.

Luis Sepulveda (Bild: Getty)
Luis Sepulveda (Bild: Getty)

Der seit vielen Jahren in Gijón (Asturien) lebende Sepúlveda war bereits vor rund eineinhalb Monaten, am 29. Februar, in Oviedo ins Krankenhaus gebracht worden. Er war der erste Patient, der in der nordspanischen Region positiv auf das neue Coronavirus getestet worden war. Die meiste Zeit lag er den Angaben der Ärzte zufolge auf der Intensivstation und wurde künstlich beatmet.

Sepúlveda war nicht nur Schriftsteller, sondern auch Filmregisseur, Journalist und politischer Aktivist. Er war in seinem Heimatland ein Gegner der Diktatur (1973-1990) von Augusto Pinochet. Nachdem Deutschland ihm Asyl gewährt hatte, lebte er ab 1980 mehr als zehn Jahre lang in Hamburg, bevor er zunächst nach Frankreich und Mitte der 1990er Jahre nach Spanien zog.

«Der Alte, der Liebesromane las» war Sepúlvedas bekanntester Roman. Das Buch, das wie viele seiner Werke die Umwelt und den Umweltschutz als Hauptthema hat, wurde in fast 50 Sprachen übersetzt. (dpa)

+++ Scheuer über Masken im Nahverkehr: Müssen Beschaffung erst sichern +++

(16.04.2020, 11:37 Uhr)

Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer hält eine Maskenempfehlung im öffentlichen Personennahverkehr derzeit für das richtige Mittel. «Wir haben 30 Millionen Fahrgäste im ÖPNV, wenn Normalbetrieb ist», sagte der CSU-Politiker am Donnerstag im ARD-«Morgenmagazin». «Deswegen müssen wir erst die Beschaffung sicherstellen.»

Eine mögliche Maskenpflicht sei dann ein Thema, «wenn wir wieder höher fahren», sagte Scheuer. Jetzt gehe es zunächst darum, den Betrieb schrittweise wieder aufzunehmen. «Die sogenannten Volksmasken sind jetzt mal das Gebot der Stunde.» Er appellierte an Fahrgäste, sich selbst und andere zu schützen.

Die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Mittwoch auf das weitere Vorgehen in der Coronavirus-Krise verständigt. Es gibt keine Maskenpflicht, aber die «dringende Empfehlung», sogenannte Alltagsmasken im Nahverkehr und beim Einkauf zu tragen.


+++ F
estivals «Rock am Ring» und «Rock im Park» wegen Corona abgesagt +++

(16.04.2020, 11:35 Uhr)

Wegen der verlängerten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie haben die Veranstalter die Zwillingsfestivals «Rock am Ring» und «Rock im Park» Anfang Juni abgesagt. Das teilte der Veranstalter Live Nation am Donnerstag in Frankfurt mit. Zuvor war am Donnerstagvormittag bereits das Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken abgesagt worden.

Die Bundesregierung und die Ministerpräsidenten der Länder hatten sich am Mittwoch zwar auf erste vorsichtige Lockerungen in der Coronavirus-Krise verständigt. Großveranstaltungen aber sind den Beschlüssen zufolge bis zum 31. August grundsätzlich untersagt.

«Für die Veranstalter und ihre Teams, die Künstler und 175 000 Fans, die am ersten Juni-Wochenende 35 Jahre "Rock am Ring" und 25 Jahre "Rock im Park" feiern wollten, ist diese alternativlose Entscheidung natürlich enttäuschend», hieß es in der Mitteilung. «Dennoch haben die Produzenten uneingeschränktes Verständnis für diese unausweichliche Maßnahme im Interesse der Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten, so traurig die Absage der ausverkauften Zwillingsfestivals ist.»

Die Festivals hätten vom 5. bis 7. Juni am Nürburgring in der Eifel und auf dem Zeppelinfeld auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände der Nationalsozialisten in Nürnberg über die Bühne gehen sollen. (dpa)

Wegen der verlängerten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie haben die Veranstalter die Zwillingsfestivals «Rock am Ring» und «Rock im Park» Anfang Juni abgesagt. (Bild: REUTERS/Wolfgang Rattay)
Wegen der verlängerten Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie haben die Veranstalter die Zwillingsfestivals «Rock am Ring» und «Rock im Park» Anfang Juni abgesagt. (Bild: REUTERS/Wolfgang Rattay)

+++ Frankfurter Messe hält an Großveranstaltungen im Herbst fest +++

(16.04.2020, 11:32 Uhr)

Die Frankfurter Messegesellschaft hält an ihren für den Herbst geplanten Großveranstaltungen fest. Die bis Ende August geplanten Kongresse, Konzerte und Veranstaltungen würden auf Grundlage der neuen Corona-Vorgaben natürlich abgesagt, erklärte ein Unternehmenssprecher am Donnerstag. Darunter fallen unter anderem verschiedene Job-Messen sowie Rock-Konzerte in der Festhalle mit Pearl Jam, Kiss, den Toten Hosen und Peter Maffay. Auch die für Anfang Juli geplante «Internationale Shisha-Messe» kann nicht wie geplant stattfinden.

Nicht betroffen sind aber die vom Frühjahr verschobene Baufachmesse «Light&Building», die «Automechanika» und die Gastveranstaltung Buchmesse, die erst für September und Oktober auf dem Messekalender stehen. Man sei im ständigen Kontakt mit den jeweiligen Ausstellern und Fachverbänden, sagte der Sprecher. «Wir fahren da nach wie vor auf Sicht.» Er könne daher auch noch keine Einzelheiten zu möglichen Vorsichtsmaßnahmen bei den ersten Veranstaltungen nach der Zwangspause nennen. (dpa)

+++ Covid-19: Zahlen in Deutschland +++

Covid-19 in Deutschland (Grafik: J. Reschke, Redaktion: I. Kugel. ) Die Zahlen beruhen auf einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur, die die gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Andere Quellen veröffentlichen unter Umständen abweichende Daten.
Covid-19 in Deutschland (Grafik: J. Reschke, Redaktion: I. Kugel. ) Die Zahlen beruhen auf einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur, die die gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Andere Quellen veröffentlichen unter Umständen abweichende Daten.

(16.04.2020, Stand: 11:14 Uhr)

+++ Covid-19: Österreich will alle Menschen in Altenheimen testen +++

(16.04.2020, 11:18 Uhr)

Österreich will alle Mitarbeiter und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen auf das Coronavirus testen. Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) sagte am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Wien, dass dies «der ganz große, zentrale Schwerpunkt» der künftigen Teststrategie in der Alpenrepublik sei. Laut Anschober betrifft die Maßnahme 130 000 Menschen in mehr als 900 Einrichtungen. Bisher hat Österreich insgesamt rund 157 000 Corona-Tests durchgeführt.

Anschober verwies auf Beispiele aus anderen europäischen Ländern, in denen sich das Coronavirus in Alten- und Pflegeheimen oft stark ausgebreitet hatte. Hier sei auch die Sterblichkeit durch das Virus hoch. Die veränderte Teststrategie für Österreich beinhalte auch mehr Tests bei Mitarbeitern im Handel. Bis zuletzt wurden in der Alpenrepublik vor allem Verdachtsfälle auf Sars-CoV-2 getestet. Von denen gebe es inzwischen immer weniger, sagte der Minister.

Mit der bisherigen Gesamtzahl der Tests zeigte sich Anschober durchaus zufrieden. Im Verhältnis zu der Einwohnerzahl hätten einige Länder, darunter Deutschland und die Schweiz, mehr getestet. Aber: «Wir haben deutlich mehr Tests durchgeführt als Spanien, ein Vielfaches im Vergleich zu Schweden, ein Vielfaches auch im Vergleich zu Großbritannien und Frankreich.»

Die Zahl der täglichen Neuinfektionen ist in Österreich inzwischen sehr gering. Mit Stand Donnerstag, 8 Uhr, vermeldete das Gesundheitsministerium 14 370 bestätigte Fälle. Mehr als 8000 Menschen seien inzwischen wieder genesen. (dpa)

+++ Südkorea baut beim Kampf gegen Covid-19 auf Technologie +++

(16.04.2020, 11:08 Uhr)

S
üdkorea hat den Kampf gegen die Corona-Pandemie besser im Griff als andere Länder und wird von vielen Experten für sein Vorgehen gelobt. Dazu gehören ein rasch aufgezogenes Programm für Massentests und eine Vielzahl an Quarantänebestimmungen. Zudem greift das Land auf Informations- und Kommunikationstechnik (IKT) zurück, um Infektionsketten nachzuverfolgen, Bewegungsprofile infizierter Menschen zu erstellen und Kontaktpersonen zu warnen.

Eine wichtige Funktion haben Rückverfolgungs-Apps. Jeder, der ein Smartphone besitzt, wird automatisch über einen «Notfallhinweis» alarmiert, wenn er oder sie in die Nähe eine Ortes kommt, der in Zusammenhang mit einem erfassten Infektionsfall steht. Das öffentliche Alarmsystem lässt sich aber auch ausstellen.

Die Gesundheitsbehörden unterteilen das sogenannte Kontakt-Tracing in vier Stufen: nachforschen, das Infektionsrisiko bewerten, die Kontakte klassifizieren und diese kontrollieren. Während der Nachforschung werden Basisinformationen wie die Aufenthaltsorte der Patienten in einer bestimmten Zeitperiode zunächst im Gespräch abgefragt. Werden mehr Informationen benötigt, werden auch medizinische Aufzeichnungen, GPS-Daten, Kreditkarten-Transaktionen und Aufnahmen von Überwachungskameras herangezogen.

Auf der Grundlage der Daten werden die Kontaktpersonen unter häusliche Quarantäne gestellt. Morgens und abends müssen sie über eine App darüber informieren, ob sie Symptome wie Fieber oder Husten haben. Bleibt der Eintrag aus, ruft ein Beamter an. Über GPS wird jede Bewegung kontrolliert. Auch Personen, die ins Land einreisen und sich zwei Wochen isolieren müssen, müssen über eine App über ihren Gesundheitszustand informieren.

Die Kontrolle durch GPS und andere Technologien in Zeiten der Pandemie ist auch in Südkorea nicht unumstritten, wird aber in dem technikaffinen Land weitestgehend akzeptiert - auch weil auf Ausgangssperren bisher verzichtet wurde. (dpa)

+++ Gates-Stiftung spendet armen Ländern 150 Millionen Dollar für Kampf gegen Corona +++

(16.04.2020, 10:58 Uhr)

Im Kampf gegen das Coronavirus unterstützt die Stiftung von Bill und Melinda Gates arme Länder mit einer Spende von 150 Millionen Dollar. Zugleich rief die Stiftung am Mittwoch zu einer internationalen Zusammenarbeit bei der Entwicklung und Herstellung eines Impfstoffes auf. Notwendig seien Milliarden Impfdosen, sagte Mark Suzman, Generaldirektor der Bill und Melinda Gates-Stiftung, am Mittwoch vor Journalisten. "Es gibt sieben Milliarden Menschen auf dem Planeten und wir müssen praktisch jeden impfen, aber wir haben nicht die Produktionskapazitäten", sagte Suzman. (Zur AFP-Meldung)

+++ NRW-Prüflinge können ab nächster Woche freiwillig zur Schule kommen +++

(16.04.2020, 10:52 Uhr)

Schüler, die in Nordrhein-Westfalen vor Abschlussprüfungen stehen, können in der nächsten Woche wieder zur Schule gehen - müssen es aber nicht. Die Schulen sollten gezielte Angebote in den Prüfungsfächern machen, erläuterte Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Donnerstag im Schulausschuss des Düsseldorfer Landtags. Es gehe dabei nicht um klassischen Unterricht nach Stundenplan, wie er vor der Corona-Pandemie üblich gewesen sei.

Sie wisse aber auch, dass es Schüler gebe, die sich lieber zu Hause auf ihre Abschlussprüfungen vorbereiten wollten, sagte die Ministerin. Auch dies bleibe weiter möglich, sagte ein Sprecher des Ministeriums auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Gebauer sprach von einem «fairen Angebot für Prüflinge», das Bildungsgerechtigkeit sicherstellen solle. (dpa)

+++ Post: Paketversand nach China wieder möglich +++

(16.04.2020, 10:48 Uhr)

Ein erster Schritt Richtung Normalität: Die Deutsche Post will ab sofort den Versand von Paketen nach China wieder ermöglichen. Die Volksrepublik sei «das erste von solchen Exportbeschränkungen betroffene Land, bei dem diese Einschränkungen vollständig wieder aufgehoben werden können», sagte ein Post-Sprecher am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur.

Als Ursprungsort der Corona-Pandemie war China - einschließlich der Sonderverwaltungszonen Hongkong und Macau - auch das erste Land, in das der Export von Paketen seit Mitte Februar eingeschränkt wurde. Es könne aber weiterhin noch zu Verzögerungen bei der Zustellung kommen, hieß es von der Post. In mehreren anderen asiatischen Ländern - darunter Südkorea und Indien - bestehen weiterhin Einschränkungen. (dpa)

+++ Begeisterung um Mount-Kenya-Foto: Luft wegen Covid-Sperren sauberer? +++

(16.04.2020, 10:42 Uhr)

Ein Foto von Afrikas zweitgrößtem Berg hat in sozialen Netzwerken Begeisterung über eine geringere Luftverschmutzung wegen Corona-Sperren ausgelöst - doch Experten warnen vor vorschnellen Schlüssen. Auf einem Foto des Instagram-Nutzers Osman Siddiqi ist Mount Kenya klar aus dem rund 140 Kilometer entfernten Nairobi zu sehen. «Die reduzierte (Luft-)Verschmutzung wegen Ausgangssperren und Social Distancing hat die Sicht höchstwahrscheinlich stark verbessert», schrieb er:

Etliche Instagram-Nutzer teilten das Foto und schrieben begeistert, «die Erde atmet». Sie machten die wegen Covid-19 verhängten Restriktionen für eine bessere Luft in Nairobi verantwortlich. Kenia hat Schulen und Universitäten geschlossen, internationale Flüge gestrichen, eine Ausgangssperre von abends bis morgens verhängt und das Reisen nach Nairobi rein und raus verboten.

Dass dies die Luft verbessert haben - wie etwa in vielen deutschen Städten -, ist aus Expertensicht aber noch nicht bewiesen. «Ich vermute, dass die Luftverschmutzung in Nairobi wegen der Einschränkungen im Durchschnitt weniger stark ist, vor allem auf Straßenniveau», sagte Sean Khan, ein Experte beim UN-Umweltprogramm (UNEP), der Deutschen Presse-Agentur. Vermutlich wegen des geringeren Verkehrs und Bauarbeiten. Allerdings zeige einer von mehreren Sensoren in Nairobi - in der Nähe einer Fabrik - viel höhere Werte als normal an. Aus seiner Sicht müssten Daten noch weiter ausgewertet werden, um richtige Schlüsse ziehen zu können.

Dass der 5199 Meter hohe Mount Kenya so deutlich von Nairobi aus zu sehen ist, könne prinzipiell schon an einer auf die Corona-Sperren zurückgehenden geringeren Luftverschmutzung liegen, sagte Khan. Aber es könne auch mit anderen Faktoren zusammenhängen, etwa dem vielen Regen derzeit. (dpa)

+++ Pläne für schrittweisen Schulstart in Bayern werden konkreter +++

(16.04.2020, 10:40 Uhr)

Nach der Bund-Länder-Einigung über eine langsame Lockerung der Corona-Beschränkungen werden die Pläne für den schrittweisen Schulstart in Bayern konkreter. So zeichnete sich am Donnerstag nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur ab, dass auch Viertklässler ab dem 11. Mai wieder die Schule besuchen dürfen. Dies sollte am Vormittag in einer Kabinettssitzung besprochen werden.

Schon ab dem 27. April sollen die Abschlussklassen an den Gymnasien, Real- und Mittelschulen wieder zurück an die Schulen dürfen, ebenso Meisterklassen. Am 11. Mai sollen an diesen Schulen die Jahrgänge folgen, die im kommenden Jahr ihren Abschluss machen werden, also etwa die derzeitigen Elftklässler an Gymnasien und die aktuellen Neuntklässler an Realschulen - und wohl die Viertklässler.

Wann alle übrigen Jahrgänge zurück an die Schulen dürfen, ist demnach noch offen. Auch die Kitas sollen zunächst geschlossen bleiben - das hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Mittwoch angekündigt. (dpa)

+++ Berichte: London will Corona-Maßnahmen um drei Wochen verlängern +++

(16.04.2020, 10:39 Uhr)

Großbritannien will die Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen die Corona-Pandemie britischen Medien zufolge um drei Wochen verlängern. Die Entscheidung solle nach einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats Cobra noch am Donnerstag offiziell verkündet werden. Gesundheitsminister Matt Hancock sagte dem Sender BBC: «Für Änderungen ist es noch zu früh. Die Zahlen gehen noch nicht zurück.» Details nannte der Minister nicht.

Die Ausgangsbeschränkungen waren am 23. März verhängt worden. Die Briten dürfen ihre Wohnungen kaum noch verlassen. Erlaubt sind der Einkauf wesentlicher Dinge wie Lebensmittel und Medikamente. Alle Läden, die nicht zur Grundversorgung dienen, sind geschlossen. Sport ist nur einmal am Tag und nur mit Mitgliedern desselben Haushalts erlaubt. Versammlungen von mehr als zwei Personen sind verboten. (dpa)

+++ Mehr als 131 400 Corona-Nachweise in Deutschland - 3554 Tote +++

(16.04.2020, 10:29 Uhr)

In Deutschland sind bis Mittwochvormittag mehr als 131 400 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden (Vortag Stand 10.15 Uhr: Mehr als 128 500 Infektionen). Mindestens 3554 (Vortag Stand 10.15 Uhr: 3222) mit dem Erreger Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die neuesten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt.

Die Uhrzeit, wann ein neuer Tagesstand gemeldet wird, variiert von Bundesland zu Bundesland. Zudem melden einige der Bundesländer ihre Zahlen jeweils nicht immer zur gleichen Uhrzeit. Mehrere Deutsche starben im Ausland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion.

Nach Schätzungen des Robert Koch-Instituts haben in Deutschland rund 77 000 Menschen die Infektion überstanden. Wie für andere Länder rechnen Experten auch in Deutschland mit einer hohen Dunkelziffer nicht erfasster Fälle.

Besonders hohe Zahlen registrierter Infektionen haben den Statistiken der Bundesländer zufolge Bayern mit mehr als 34 600 nachgewiesenen Fällen und mindestens 995 Toten, Nordrhein-Westfalen mit mehr als 27 600 Fällen und mindestens 708 Toten sowie Baden-Württemberg mit mehr als 26 000 bestätigten Fällen und mindestens 820 Toten.

Gerechnet auf 100 000 Einwohner verzeichnet Bayern mit einem Wert von 265,1 die meisten Infektionen. Im Bundesschnitt waren es 158,1. Allerdings ist die Anzahl der erfolgten Tests pro 100 000 Einwohner in den Bundesländern unterschiedlich hoch. (dpa)

+++ Von der Leyen: «Europa steht auf» gegen die Corona-Krise +++

(16.04.2020, 10:27 Uhr)

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat davor gewarnt, die Europäische Union in der Corona-Krise schlecht zu reden. Zwar sei anfangs niemand auf die Pandemie vorbereitet gewesen und gerade Italien hätte mehr geholfen werden müssen, sagte von der Leyen am Donnerstag im Europaparlament in Brüssel. Dafür entschuldige sich Europa als Ganzes und habe erkannt, dass man sich gegenseitig schützen müsse.

«Und die Wahrheit ist, dass Europa in der Welt nun zum stark pochenden Herz der Solidarität geworden ist», sagte von der Leyen. «Das wahre Europa steht auf, das Europa, das füreinander da ist, wenn es am dringendsten gebraucht wird.» Inzwischen unterstützten sich die Staaten gegenseitig mit medizinischem Personal und Gerät.
«Das macht mich stolz, Europäerin zu sein», sagte von der Leyen. Natürlich wollten nun einige immer noch mit dem Finger auf andere zeigen und Schuldige suchen. Populistische Reden seien leichter auszusprechen als unpopuläre Wahrheiten. «Hier sage ich: Stopp! Hört auf damit und habt den Mut, die Wahrheit zu sagen», sagte von der Leyen in der Sondersitzung vor nur wenigen Abgeordneten. (dpa)

+++ Grafik zu Covid-19: Die am stärksten betroffenen Länder +++

Covid-19: Die am stärksten betroffenen Länder - Infizierte, Todesfälle, Genesene (nur in Farbe erhältlich), Querformat 110 x 80 mm, Grafik/Redaktion: dpa.
Covid-19: Die am stärksten betroffenen Länder - Infizierte, Todesfälle, Genesene (nur in Farbe erhältlich), Querformat 110 x 80 mm, Grafik/Redaktion: dpa.

(16.04.2020, 10:17 Uhr)

+++ Keine Urlauber auf Sylt erlaubt - nicht jeder hält sich daran +++

(16.04.2020, 10:12 Uhr)

Urlauber dürfen wegen der Corona-Krise gerade nicht auf die beliebte Nordseeinsel Sylt, doch manche versuchen es mit allen Tricks. Es gebe einzelne Insulaner, die Gäste mit ihrem privaten Auto auf dem Festland abholten, sagte der Bürgermeister der Gemeinde Sylt, Nikolas Häckel, dem «Zeit»-Newsletter Elbvertiefung am Donnerstag.

Der Großteil komme ohne Hilfe nach Sylt: Manche legten bei den Kontrollen beispielsweise Schein-Arbeitsverträge vor oder behaupteten, sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern zu müssen. Viele sähen es anscheinend als Herausforderung, auf die Insel zu kommen, und zeigten sich damit in den sozialen Medien.

Häckel betonte die Notwendigkeit der Abschottung. Die ärztliche Versorgung sei auf der Insel sehr begrenzt. «Je mehr Menschen nach Sylt kommen, desto schwieriger ist es, sicherzustellen, dass diejenigen, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, auch behandelt werden können.» (dpa)

Urlauber dürfen wegen der Corona-Krise gerade nicht auf die beliebte Nordseeinsel Sylt, doch manche versuchen es mit allen Tricks.
Urlauber dürfen wegen der Corona-Krise gerade nicht auf die beliebte Nordseeinsel Sylt, doch manche versuchen es mit allen Tricks. (Bild: Getty)

+++ 106-Jährige überlebt Coronavirus-Erkrankung +++

(16.04.2020, 10:07 Uhr)

Die 106-jährige Britin Connie Titchen hat eine Covid-19-Erkrankung überlebt - dafür bekam sie nach ihrer Genesung Applaus vom Krankenhauspersonal in Birmingham. Drei Wochen kämpfte sie nach der Infektion mit dem neuartigen Coronavirus um ihr Leben:

+++ GoPro stellt auf Direktvertrieb um und streicht gut jeden fünften Job +++

(16.04.2020, 09:57 Uhr)

Der Actionkamera-Spezialist GoPro will sein Geschäft nach Einbußen in der Coronavirus-Krise stärker auf den profitableren Direktvertrieb umstellen und streicht damit gut jeden fünften Job. Mehr als 200 Mitarbeiter sollen gehen, wie die kalifornische Firma in der Nacht zum Donnerstag mitteilte. Zum Stichtag 31. Dezember hatte GoPro 926 Beschäftigte. (dpa)

+++ Dax startet erholt vom jüngsten Rückschlag +++

(16.04.2020, 09:49 Uhr)

Nach einem trüben Mittwoch hat sich der deutsche Aktienmarkt am Donnerstag stabilisiert. Der Dax startete am Morgen erholt von seinen vierprozentigen Vortagesverlusten. In den Anfangsminuten stieg er bis auf knapp 10 426 Punkte, verlor dann aber schnell wieder an Schwung. Nach 15 Handelsminuten legte er mit 10 349,24 Punkten noch 0,68 Prozent zu, während der MDax 0,96 Prozent auf 21 930,51 Zähler gewann. Auf europäischer Bühne stieg der EuroStoxx 50 um 0,71 Prozent auf 2828,20 Punkte. (dpa)

+++ Zalando-Geschäft zieht wieder an +++

(16.04.2020, 09:39 Uhr)

Der Internet-Modehändler Zalando blickt nach einem erwartungsgemäß schwachen Quartal infolge der Corona-Pandemie zuversichtlich nach vorne. «Die ersten Wochen im April lassen uns optimistisch auf das zweite Quartal blicken», sagte Finanzvorstand David Schröder am Donnerstag bei der Vorlage vorläufiger Daten für das erste Quartal in Berlin. Im ersten Quartal rutschte Zalando tief in die roten Zahlen. Da sich die Kunden wegen der Corona-Krise auch mit Online-Käufen zurückhielten, konnte Zalando auch nicht von den Ausgangsbeschränkungen und geschlossenen Geschäften profitieren. Inzwischen kehrt die Nachfrage jedoch wieder zurück. (dpa)

+++ Ministerpräsident Hans: Zu früh, um über Sommerurlaub zu sprechen +++

(16.04.2020, 09:39 Uhr)

Der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans hat bei der schrittweisen Lockerung der Corona-Beschränkungen zur Geduld aufgerufen. «Es ist jetzt zu früh, um über den Sommerurlaub zu debattieren», sagte der CDU-Politiker am Donnerstag im RTL-«Frühmagazin». Man taste sich jetzt ganz vorsichtig wieder an die Normalität heran. «Wir fahren quasi auf Sicht mit beiden Händen am Lenkrad, und ich glaube, dass auch nur dieses Handeln auch letztendlich verantwortungsvoll ist.»

Klar sei aber, dass es auch im Sommer keine großen Konzerte oder Massenveranstaltungen geben werde, sagte Hans. «Man kann sich nur schlecht vorstellen, dass man mit Schutzkleidung im Hochsommer auf einem Konzert steht.»

Nach fast vier Wochen hatten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch darauf verständigt, erste Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus in Deutschland zu lockern. So dürfen kleine und mittlere Geschäfte wieder öffnen dürfen. Die Schulen bleiben dagegen für die meisten Schüler erst einmal dicht, nur für einige Jahrgänge soll es ab dem 4. Mai wieder Unterricht geben - einzelne Länder können vom Termin aber abweichen. Die wegen der Pandemie verhängten Kontaktbeschränkungen wurden bis mindestens 3. Mai verlängert. (dpa)



+++ Bund spannt milliardenschweren Schutzschirm für Warenverkehr +++

(16.04.2020, 09:32 Uhr)

Die Bundesregierung spannt in der Corona-Krise einen weiteren milliardenschweren Schutzschirm, um den Warenverkehr und Lieferketten abzusichern. Wie das Wirtschafts- und das Finanzministerium am Donnerstag mitteilten, geht es um ein Volumen von 30 Milliarden Euro. Ziel sei es, Lieferantenkredite deutscher Unternehmen zu sichern.

Der Bund übernimmt demnach für das Jahr 2020 eine Garantie für Entschädigungszahlungen der Kreditversicherer von bis zu 30 Milliarden Euro. Die Kreditversicherer beteiligten sich substanziell.

«Für viele Unternehmen ist diese Krise bedrohlich, weil sie keine Aufträge mehr erhalten» sagte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). «Und wenn noch Aufträge da sind, ist ungewiss, ob der Kunde am Ende zahlen kann. Deshalb sorgen wir mit einem Schutzschirm in Höhe von 30 Milliarden Euro dafür, dass Kreditversicherer weiter für etwaige Zahlungsausfälle einstehen und tragen dazu bei, die Lieferketten in Deutschland und weltweit aufrechtzuerhalten.»

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) sagte, mit dem Schutzschirm werde der Warenverkehr abgesichert. Damit werde für einen reibungslosen Warenstrom gesorgt, der gerade nun dringend gebraucht werde. (dpa)

+++ Heavy-Metal-Festival in Wacken fällt aus +++

(16.04.2020, 09:30 Uhr)

Das Heavy-Metal-Festival im schleswig-holsteinischen Wacken wird in diesem Sommer wegen der Corona-Auflagen nicht stattfinden. «Wir stehen vor einer Situation, wie wir sie in 30 Jahren noch nicht erlebt haben, denn wir müssen schweren Herzens mitteilen, dass es in diesem Jahr leider kein Wacken Open Air geben wird», sagte Festival-Mitbegründer Holger Hübner am Donnerstag.

Grund ist die von Bund und Schleswig-Holstein geplante Absage von Großveranstaltungen bis zum 31. August. Des Festival sollte ursprünglich vom 30. Juli bis 1. August 2020 stattfinden.

Zum Umgang mit den bereits verkauften Tickets für das Festival und den Plänen für 2021 wollen sich die Organisatoren «so bald wie möglich äußern, bitten hierfür aber um etwas Geduld», hieß es. In den vergangenen Jahren haben jeweils etwa 75 000 Metalfans die Veranstaltung im Norden besucht. (dpa)

Wacken-Festival im August 2019:  In den vergangenen Jahren haben jeweils etwa 75 000 Metalfans die Veranstaltung im Norden besucht. (Bild: Getty)
Wacken-Festival im August 2019: In den vergangenen Jahren haben jeweils etwa 75 000 Metalfans die Veranstaltung im Norden besucht. (Bild: Getty)

+++ IWF beschließt weitere Finanzhilfen +++

(16.04.2020, 09:27 Uhr)

Der Internationale Währungsfonds hat den Weg für mehr kurzfristigeFinanzhilfen freigemacht. Dafür sei extra ein neuer Topf (SLL) geschaffen worden, so IWF-Chefin Kristalina Georgiewa mit Verweis auf einen entsprechenden Beschluss des Vorstands. Dieser richtet sich an Länder, die wegen der Corona-Krise in Zahlungsschwierigkeiten sind.

+++ Weniger Covid-19-Tote in Regionen mit viel Homeoffice +++

(16.04.2020, 09:24 Uhr)

Grafik: Statista
Grafik: Statista

Viele Unternehmen haben ihre Mitarbeiter derzeit ins Homeoffice geschickt. Dies hat Forschern der Universität Mannheim zur Folge deutlich zur Eindämmung der Neuinfektionen mit dem Coronavirus beigetragen und somit auch die Zahl der entsprechenden Todesfälle deutlich reduziert.

Die Statista-Grafik zeigt drei Regionen mit einem hohen Anteil an Homeoffice-fähigen Jobs und vergleicht diese mit drei Regionen, in denen weniger Homeoffice-fähige Arbeitsplätze vorhanden sind. In den drei Homeoffice-starken Regionen Berlin, Hamburg und Darmstadt liegt die Zahl der Covid-19-Toten pro 100.000 Einwohnern zum Teil deutlich unter denen der Region, in denen wenig Arbeitsplätze heimarbeitstauglich sind. Dies sind die Oberpfalz, Schwaben und Niederbayern.

Die Forscher empfehlen Politikern und Arbeitgebern Medienberichten zufolge daher, Heimarbeit "so lange wie möglich aufrechterhalten werden, auch in der Phase der Reaktivierung der Wirtschaft". (Statista)

+++ Bayer will bei Herstellung von Impfstoff gegen Corona helfen +++

(16.04.2020, 09:16 Uhr)

Der Pharma- und Chemiekonzern Bayer will nach der Zulassung eines Impfstoffs gegen das Coronavirus bei der Produktion des Mittels aushelfen. Zurzeit halte das Unternehmen schon Kapazitäten vor, um diese bei Bedarf teilweise umwidmen zu können, sagte Unternehmenschef Werner Baumann in einem am Donnerstag veröffentlichen Podcast mit dem Journalisten Gabor Steingart. Baumann rechnet demnach für Anfang oder Mitte 2021 mit der Zulassung eines Impfstoffs. Zurzeit stellt Bayer keine Impfstoffe her, die Produktion müsste erst wieder hochgefahren werden. (dpa)

+++ Industrieverband begrüßt Corona-Lockerungen +++

(16.04.2020, 09:15 Uhr)

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die ersten Lockerungen in der Corona-Krise für einige Wirtschaftszweige unterm Strich begrüßt, aber auch Kritik an einzelnen Regelungen geäußert. «Mir erschließt sich die 800-Quadratmeter-Grenze zum Beispiel nicht», sagte Industriepräsident Dieter Kempf am Donnerstag im Deutschlandfunk. Bund und Länder hatten sich am Mittwoch darauf verständigt, Geschäfte mit einer Verkaufsfläche von bis zu 800 Quadratmetern wieder zu öffnen.

Zur Begrenzung des individuellen Ansteckungsrisikos sei diese Größe aber kaum geeignet, sagte Kempf. Stattdessen hätten andere Kriterien - wie etwa die Ausarbeitung von Hygiene-Konzepten - eher ausschlaggebend sein sollen. Auch eine «verbindliche Ansage» zum Tragen von Mundschutz etwa in Geschäften des Einzelhandels hätte er sich gewünscht, so Kempf. Handel und Gastronomie hatten zuvor Kritik an den aus ihrer Sicht zum Teil unzureichenden Lockerungen geäußert.

Die «klaren Entscheidungen» zur Öffnung seien aber grundsätzlich positiv zu bewerten, sagte der BDI-Chef. Nun gebe es einen verbindlichen Fahrplan. Die Unternehmen sollten die Zeit nutzen, um Schutzmaßnahmen für die eigenen Mitarbeiter ebenso wie für Kunden zu installieren. «Das scheint mir sehr wichtig», sagte Kempf. (dpa)

+++ Maskenpflicht in Läden und ÖPNV in Hanau +++

(16.04.2020, 07:57 Uhr)

Nach den angekündigten schrittweisen Öffnungen im Einzelhandel ab kommender Woche hat die Stadt Hanau wegen der Corona-Infektionsgefahr für das Betreten der Geschäfte eine Maskenpflicht angeordnet. «Die dringende Empfehlung der Bundes- und Landesregierung, sich mit einem Mund-Nasen-Schutz verantwortungsbewusst und rücksichtsvoll in der Öffentlichkeit zu verhalten, haben wir dahingehend erweitert, dass ab Montag in Hanau jeder, der ein Ladengeschäft betritt, eine solche Behelfs- oder Alltagsmaske tragen muss», teilte Oberbürgermeister Claus Kaminsky (SPD) mit. Diese Maskenpflicht solle auch im Öffentlichen Personennahverkehr gelten. (dpa)

+++ Japanische Ärzte warnen vor Kollaps: Forderung nach mehr Corona-Tests +++

(16.04.2020, 07:50 Uhr)

Japanische Ärzte haben angesichts der staatlichen Restriktion von Coronavirus-Tests vor einem Zusammenbruch des Gesundheitssystems gewarnt. Wie japanische Medien am Donnerstag berichteten, forderten Krankenhäuser in der Stadt Kyoto in einer gemeinsamen Erklärung den Staat auf, Coronatests mit öffentlichen Mitteln auch für Patienten zuzulassen, die keine Symptome aufzeigen.

Bislang würden in Japan nur Coronatests bei Patienten von der Versicherung bezahlt, die Symptome wie Fieber haben. Als Folge dieser Politik könnten sich Ärzte und Krankenschwestern bei Operationen oder Geburten infizieren, wenn symptomlose Patienten das Virus in sich tragen, hieß es. Bei vielen Menschen führt eine Infektion mit Sars-CoV-2 zu keinen oder zumindest nur sehr milden Symptomen.

Noch immer werden in der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt viel weniger Tests durchgeführt als in anderen Ländern. (dpa)

+++ Nicaragua: Kritik an Massenveranstaltungen +++

(16.04.2020, 07:10 Uhr)

Amnesty International hat der Regierung Nicaraguas vorgeworfen, mit ihrem Verhalten in der Corona-Krise das Leben Tausender Menschen zu gefährden. Anstatt auf die Empfehlungen internationaler Organisationen zu hören, organisierten die Behörden in dem mittelamerikanischen Land mitten in der Pandemie Massenveranstaltungen, teilte die Menschenrechtsorganisation am Donnerstag mit. Sie verwies auch auf schlimme Verhältnisse in den Gefängnissen Nicaraguas, besonders für politische Häftlinge.

Der von den linken Sandinisten regierte Staat hat bislang kaum Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus ergriffen. Es gibt weder Ausgangsbeschränkungen noch Verbote von Menschenansammlungen. In der Karwoche organisierte die Regierung eine Reihe von Veranstaltungen, darunter Musikfestivals, und warb um Touristen. (dpa)

+++ Amnesty warnt vor Einschränkung von Menschenrechten in Corona-Krise +++

(16.04.2020, 06:30 Uhr)

Amnesty International warnt vor zunehmenden Einschränkungen von Grundrechten in Europa im Zuge der Corona-Krise. Bereits im vergangenen Jahr habe es eine entsprechende Tendenz gegeben, die sich nun zu beschleunigen drohe, erklärte die Menschenrechtsorganisation am Mittwoch zur Veröffentlichung ihres Jahresberichts für Europa und Zentralasien.

«Dem Schutz der Menschenrechte kommt gerade in Krisen wie einer globalen Pandemie besondere Bedeutung zu», sagte der Deutschland-Chef von Amnesty, Markus Beeko. «Übermäßig gefährdete Menschen wie Obdachlose oder Asylsuchende müssen ebenso geschützt werden wie grundlegende rechtsstaatliche Prinzipien geachtet.»

Viele Maßnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus seien zum Schutz der Gesundheit zwar notwendig, erklärte Amnesty. Doch einige Regierungen nutzten die Pandemie zur Aushöhlung von Rechtsstaatlichkeit, Diskriminierung, Repression oder Zensur. Oft gehörten generell ausgegrenzte und benachteiligte Gruppen zu den zusätzlich gefährdeten Menschen. «Regierungen haben sicherzustellen, dass ihre Maßnahmen mit internationalen und regionalen Menschenrechtsabkommen im Einklang stehen», betonte Beeko.

Amnesty kritisiert im Zusammenhang mit der Corona-Krise vor allem Ungarn, Polen und die Türkei. (dpa) Mehr dazu lesen Sie hier.

+++ Merz: Denkbar, dass manche Lockerungen zurückgenommen werden müssen +++

(16.04.2020, 05:45 Uhr)

Der CDU-Politiker Friedrich Merz hält einen zu schnellen Ausstieg aus den Corona-Abwehrmaßnahmen für falsch. "Ich teile die Einschätzung, dass Lockerungen lieber nicht zu früh vorgenommen werden sollten", sagte der Bewerber um den CDU-Vorsitz dem Nachrichtenportal t-online.de. "Ob sie in dieser Form wirklich zielgenau sind, werden wir erst in der Rückschau beurteilen können - es wäre sogar denkbar, dass manche Lockerungen wieder zurückgenommen werden müssen, falls die Infektionszahlen erneut ansteigen."

In erster Linie gehe es darum, das Gesundheitssystem nicht zu überfordern. "Danach geht es Schritt für Schritt um die Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit unserer Wirtschaft. Ein bundeseinheitliches Vorgehen ist dabei sicher hilfreich, Alleingänge einzelner Bundesländer eher nicht." Zu einem anderen Thema - der Frage, wann der CDU-Vorsitzende gewählt wird - sagte er: "Ich gehe davon aus, dass die gesamte Führung der CDU auf dem regulären Parteitag Anfang Dezember in Stuttgart gewählt wird." (dpa)

+++ Trauriger Rekord: Erstmals mehr als 2400 Corona-Tote in den USA an einem Tag +++

(16.04.2020, 05:30 Uhr)

In den USA sind einer Universität zufolge innerhalb von 24 Stunden so viele Menschen infolge einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus gestorben wie noch nie zuvor. Bis Mittwochabend (Ortszeit 21.00 Uhr/3.00 Uhr MESZ) verzeichneten die Experten der Universität Johns Hopkins in den Vereinigten Staaten 2494 Todesfälle binnen 24 Stunden.

Der vorherige Höchstwert war demnach am Dienstag mit 2303 Toten erreicht worden. Das Virus Sars-CoV-2 kann die Lungenkrankheit Covid-19 auslösen.

Seit Beginn der Epidemie sind der Universität zufolge in den USA mehr als 28 300 Menschen infolge einer Infektion mit dem Virus ums Leben gekommen. Die Zahl der bestätigten Fälle in den USA liegt demnach bei mehr als 630 000 - mehr als in jedem anderen Land der Welt. (dpa)

+++ Bei Coronakrise in New York zeichnet sich Trendwende ab +++

(16.04.2020, 05:16 Uhr)

Im besonders heftig von der Corona-Pandemie betroffenen US-Bundesstaat New York mehren sich die Anzeichen für eine Trendwende. Die Zahl der Patienten in den Krankenhäusern sei rückläufig, sagte Gouverneur Andrew Cuomo am Mittwoch (Ortszeit) bei seiner täglichen Pressekonferenz. "Das Gesundheitssystem hat sich stabilisiert", sagte Cuomo. "Die Furcht vor einer Überforderung des Gesundheitssystems hat sich nicht verwirklicht".

18 335 Menschen lägen demnach wegen Covid-19 in Kliniken - weniger als noch vor einigen Tagen. Die Krankenhäuser seien anders als zuvor befürchtet bislang nicht überfordert worden. Das liege vor allem an riesigen Anstrengungen aller Beteiligten. Die Krankenhäuser hätten beispielsweise mehr als 50 Prozent zusätzliche Kapazitäten für Patienten innerhalb von nur einem Monat geschaffen.

Cuomo warnte aber davor, dass der Staat noch nicht aus dem Gröbsten raus sei, man befinde sich nach wie vor in einer "monumentalen Gesundheitskrise". Er wies New Yorker an, an Orten mit Kontakt zu anderen Menschen eine Maske oder eine andere Art von Gesichtsschutz zu tragen. Die Zahl der Toten pro Tag hält sich derweil konstant auf einem hohen Level. (dpa)

+++ Trump droht Kongress in Corona-Krise mit Zwangspause +++

(16.04.2020, 04:44 Uhr)

Mitten in der Corona-Krise hat US-Präsident Donald Trump mit der Anordnung einer Zwangspause für das Parlament gedroht, um freie Stellen in seiner Regierung schnell ohne den Kongress besetzen zu können. Besonders wegen der Epidemie sei es nötig, dass seine Regierung freie Positionen endlich füllen könne, sagte Trump am Mittwochabend (Ortszeit) im Weißen Haus. Die Verfassung gebe ihm das Recht, eine solche Pause für den Kongress anzuordnen.

Trump verurteilte die Praxis, den Kongressbetrieb durch Pro-Forma-Sitzungen, bei denen keine Abgeordnete oder Senatoren anwesend seien, aufrecht zu erhalten. Dies sei eine «Vernachlässigung der Pflichten, die sich das amerikanische Volk in dieser Krise nicht leisten kann». Die Senatoren etwa - die in der Regel der Ernennung von Top-Beamten und Ministern zustimmen müssen - seien bis mindestens Anfang Mai gar nicht in Washington. (dpa)