Curry überragt - 12-m-Treffer krönt Warriors-Gala

Ein überragender Stephen Curry hat die Golden State Warriors zum Ausgleich in den NBA-Finals geführt.

Der 34 Jahre alte Routinier erzielte beim ungefährdeten 107:88-Heimsieg gegen die Boston Celtics mit dem deutschen Basketball-Nationalspieler Daniel Theis 29 Punkte. Damit steht es nach zwei Spielen der Best-of-Seven-Serie 1:1, für den Titelgewinn sind vier Siege vonnöten. (DATEN: Ergebnisse und Spielplan der NBA)

„Ich habe gesagt, dass wir mit Leidenschaft spielen müssen. Das haben wir heute getan“, sagte Curry: „Es ist ein gutes Gefühl, wieder in der Spur zu sein.“

SPORT1 Extra - die Multisport-Streaming-Plattform für Sportbegeisterte! Sport-Highlights im Livestream und On-Demand

Curry schielt auf seinen vierten Meisterring in der NBA, mit dem er Legenden wie Bostons Franchise-Ikonen Larry Bird und Kevin McHale übertrumpfen würde - und gleichziehen unter anderem mit LeBron James, Shaquille O‘Neal und Manu Ginobili. Dieselbe Errungenschaft winkt seinen Meister-Weggefährten Klay Thompson und Draymond Green. Michael Jordan und Scottie Pippen haben sechs (wie auch Kareem Abdul-Jabbar und Bob Cousy), unübertroffen ist Bostons Denkmal Bill Russell mit elf Titeln. (Larry Bird: Seine Weltkarriere hatte einen tragischen Ursprung)

Green und Brown geraten aneinander

Nach Spiel zwei spricht man in Zusammenhang mit Green aber weniger über den möglichen vierten Karrieretitel denn über dessen Aufeinandertreffen mit Bostons Jaylen Brown am Ende des zweiten Viertels.

Green foulte den Celtics-Guard bei einem Dreierversuch und ging mit ihm zusammen zu Boden. „Er hatte seine Beine auf meinem Kopf. Ich habe versucht, aufzustehen“, beschrieb Brown die Szene nach dem Spiel und fügte hinzu: „Ich weiß nicht, was ich hätte tun sollen. Er hatte seine Füße auf meinem Kopf und hat dann versucht, mir die Hose auszuziehen.“

Beim Aufstehen kam es dann zusätzlich noch zu einem Wortgefecht, weswegen der 25-Jährige von Teamkollege Jayson Tatum zurückgehalten werden musste. Danach gingen auch die Schiedsrichter und weitere Spieler zwischen die beiden Streithähne.

„Das war ein illegales Play“, beschwerte sich Brown nach dem Spiel, das die Unparteiischen aber nicht mit einem technischen Foul bedachten. Für Brown hingegen steht diese Aktion stellvertretend für Greens Art zu spielen: „Aber so ist Draymond Green eben. Er macht alles, um zu gewinnen. Er zieht dich, er hält dich und erhöht die Intensität.“

Curry und Co. nutzen Achillesferse der Boston Celtics aus

Diese Intensität war für Golden State aber auch nötig. Im ersten Spiel hatten die Warriors im letzten Viertel noch eine klare Führung hergegeben, wurden vor allem vom überragenden Center Al Horford und dem in den Playoffs zur Hochform aufgelaufenen Defensiv-Ass Derrick White zur Verzweiflung getrieben - nun zogen sie ihr dominantes Spiel bis zum Ende durch.

Entscheidend war das dritte Viertel, das mit 35:14 klar an die Hausherren ging. Ein schwacher Start in die zweite Hälfte war bei den Celtics in diesen Playoffs ein sich durchziehendes Muster: Insgesamt viermal war Boston in Durchgang 3 um 14 oder mehr Punkte schwächer als der Gegner, auch schon in Spiel 1 gegen die Warriors - diesmal erholte sich Boston nicht mehr davon.

„Wir müssen das abstellen“, fluchte Horford nach dem Ende der Partie, auch White fand „frustrierend“, dass das Problem sein Team verfolgt, „obwohl wir jetzt schon die gesamte Postseason darüber reden“.

Offensive und defensive Schwächen gingen bei Boston nicht nur in dieser entscheidenden Phase Hand in Hand, die Celtics leisteten sich insgesamt 21 Turnover und schenkten Golden State damit 33 Punkte. Die schwache Wurfquote von Boston aus der Zwei-Punkte-Distant: 15 von 43 (34,8 Prozent).

Poole sorgt für Highlight

Neben Curry trafen auch Jordan Poole (17 Punkte), Andrew Wiggins (11), Kevon Looney (12) und Klay Thompson (11) zweistellig für Golden State. Poole war gegen Ende des dritten Viertels entscheidend, als er zunächst einen Dreier aus etwa 9 Metern versank - und dann einen Buzzer Beater von der Mittellinie aus etwa 12 Metern folgen ließ. Dafür wurde er von Curry gefeiert, dessen Spezialität Dreier aus weiter Entfernung sind.

Bei Boston kam Topstar Jayson Tatum auf 28 Zähler, Jaylen Brown auf 17.

Theis, der als dritter Deutscher nach Detlef Schrempf und Dirk Nowitzki um die Larry O‘Brien Trophy spielt, stand fast 15 Minuten auf dem Parkett, blieb aber blass. Der ehemalige Bamberger nahm nur einen Wurf - und der ging daneben. Die Serie wechselt nun nach Boston, wo am Mittwoch und Freitag die Duelle Nummer drei und vier anstehen. (NEWS: Alle aktuellen Infos zur NBA)

-----

Mit Sport-Informations-Dienst