Der wärmste Frühling seit mehr als 140 Jahren, trotz des vielen Regens: Sommer startet ebenfalls sehr nass

In den vergangenen Wochen erlebten wir den wärmsten Frühling in 140 Jahren (Symbolbild: Getty)
In den vergangenen Wochen erlebten wir den wärmsten Frühling in 140 Jahren (Symbolbild: Getty)

Der bisher wärmste Frühling seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881 war im Jahr 2007. Er hatte eine mittlere Temperatur von rund 10,6 Grad. Der aktuelle Frühling 2024 hat ebenfalls 10,6 Grad erreicht. Die nächsten Tage bleiben recht warm und damit steigt das Mittel noch etwas weiter. Der Frühling 2024 wird sich bis Freitag damit an die Spitze setzen. Aber das wechselhafte Wetter werden wir einfach nicht los. Auch nicht zum Start in den meteorologischen Sommer am kommenden Samstag. Das nasse Wetter bleibt in vielen Regionen erhalten. Heute gibt es reichlich Regen im Süden, die nächsten Tage stehen dann weiter im Norden Gewitter und Unwetter mit Starkregen an. Eine längere Schönwetterphase ist bis zum 12. Juni nicht in Sicht. So lange gehen die aktuellen Wettermodelle.

„Es wird der wärmste Frühling seit mehr als 140 Jahren werden. Das Frühjahr 2024 war zwar oftmals recht nass, aber trotzdem auch recht warm. Das ist kein Widerspruch. Das liegt besonders an den warmen Nächten. Zur Bestimmung des Durchschnitts werden die Werte von allen 24 Stunden herangezogen und das vom 1. März bis zum 31. Mai. Da hatten wir oftmals recht warme Nächte. Das hat das Mittel deutlich nach oben gezogen. Selbst im Saarland, wo der Mai dreimal so nass wie üblich war, fällt der Mai 2 bis 3 Grad wärmer als im Vergleich zum langjährigen Mittel.

Viel Regen heißt also nicht automatisch sehr kalt. Diese Aussage hört man immer wieder: Es kann doch gar nicht so warm gewesen sein, da es so viel Regen gab. Das ist ein Trugschluss. Man denke an die Tropen. Immer um 24 bis 28 Grad warm und trotzdem täglich die große Schütte. Letztlich ist das Wetter bei uns in den vergangenen Tagen auch ein bisschen tropisch gewesen. Immer wieder viel Regen und trotzdem sehr warm.

Die nassen Zeiten gehen auch zum Start in den meteorologischen Sommer weiter

So geht es auch am Samstag weiter. Da starten wir in den meteorologischen Sommer 2024. Der wird erstmal so richtig nass starten, aber ab Sonntag wird es dann im Osten schon wieder bis zu 26 Grad warm. Nächste Woche könnten sogar bis zu 30 oder 31 Grad erreicht werden, es bliebe aber weiterhin sehr nass“ erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met (www.qmet.de), gegenüber dem Wetterportal wetter.net(www.wetter.net).

Die durchschnittlichen Temperaturen aller Frühjahre seit 1881. 2007 wurde nun von 20024 eingeholt und in den letzten Tagen wahrscheinlich überholt! Quelle: mtwetter.d

Montag: 19 bis 25 Grad, besonders im Süden Gewitter und Unwetter, sonst einzelne Schauer

Dienstag: 16 bis 21 Grad, wechselhaft, überall Schauer und Gewitter möglich, sie treffen aber nicht jeden, zeitweise auch Sonnenschein

Mittwoch: 16 bis 22 Grad, ein Mix aus Sonnenschein und Wolken, immer wieder einzelne Gewitter

Donnerstag: 18 bis 22 Grad, weiterhin wechselhaft und zeitweise nass, bei Gewitter auch Starkregen möglich

Freitag: 16 bis 21 Grad, leicht wechselhaft, immer wieder Regenschauer oder kurze Gewitter

Samstag (meteorlogischer Sommerstart): 17 bis 22 Grad, wenig sommerliche, etwas Sonnenschein und mittendrin immer wieder einzelne Gewitter

Sonntag: 17 bis 22 Grad, durchwachsen, immer wieder einzelne Schauer und Gewitter

Die nächsten Tage bleiben durchwachsen. An der Großwetterlage ändert sich rein gar nichts. Ein stationäres Hoch über Osteuropa, eines über dem Atlantik und mittendrin schwurbeln die Tiefs umher die uns Schauer und Gewitter bringen. Da diese nur langsam von Ort und Stelle kommen, bringen sie ihre nasse Fracht teilweise immer an der gleichen Stelle und sorgen damit weiterhin für regionale Überschwemmungen.

Das wird auch zum 1. Juni so weitergehen. Da stellt sich rein gar nichts um. Wir werden nicht mit einem stabilen Sommerhoch starten. Allerdings wird der Regen durchaus wärmer. Im Osten sind ab Sonntag wieder bis zu 26 Grad drin, nächste Woche können es sogar bis zu 30 oder 31 Grad werden.

„Regen, Gewitter und Unwetter bleiben auch zum Start in den meteorologischen Sommer erhalten. Es wird allerdings zeitweise recht warm werden. Ein stabiles Sommerhoch ist jedoch (noch) nicht in Sicht. Die Großwetterlage bleibt tropisch, recht warm aber auch recht nass“ so Wetterexperte Jung.