Deutschland gegen Italien: Nix Azurro, jetzt wird’s düster!

Deutschland gegen Italien: Nix Azurro, jetzt wird’s düster!

Es ist das Spiel, das schon den EM-Titel entscheiden könnte: Deutschland gegen Italien. Verdammt spannend, eng, historisch. Und schwierig für die Löw-Truppe. Dennoch: Das sind die Gründe für den deutschen Sieg.

Von Jens Fischer

Der Countdown zum Spiel Deutschland gegen Italien hier im Yahoo Live-Blog!

Zu schön, zu locker, zu arrogant

Ach ja, da waren sie wieder, diese Bilder vom lockeren Italiener relaxed und braun gebrannt am Strand, in Liegestühlen mit einem kühlen Drink und der Liebsten an der Hand. Gepostet auf allen möglichen sozialen Netzwerken haben die „Azurri“, die Blauen, diese Bilder zuletzt aus Montpellier, ihrem Standort vor dem Deutschland-Krimi im Viertelfinale dieser EM. Die Message ist klar: Wir haben keine Angst, wir werden Deutschland schlagen! Und auch die Presse jenseits der Alpen scheint sich sicher, zu sicher, zu sein: Löw und seine Männer beben vor Angst, machen sich in die Hose vor Buffon und Co. „Wir sind eine Truppe von Hässlichen, Dreckskerlen und Bösewichten“, schreibt die „Gazetto dello Sport“. Da setzt sofort der Fluchtreflex ein, oder Jogi?

Das sind die Schlüsselduelle im Spiel gegen Italien!

Fakt aber ist: Die Italiener platzen schier vor Selbstbewusstsein, schwelgen in Übermut. Das könnte für das deutsche Team ein Vorteil sein, denn erzittern werden Boateng und seine Leute vor dem Bollwerk Italien sicher nicht.        

Schnelles Tor

Die Marschrichtung der Partie ist klar. Die Italiener werden versuchen, ihre Abwehrfestung Buffon, Bonucci, Barzagli und Chiellini, kurz BBBC, in Stellung zu bringen. So lange wie möglich die Null halten und ab und zu einen gefährlichen Konter setzen – so soll es laufen. Daraus aber, liebe Freunde, wird nichts werden. Denn Deutschland wird wie gegen die Slowakei - damals der Boateng-Hammer - ein schnelles, frühes Tor erzielen. Und dann ist die Sache schon geritzt – denn in der Kategorie „Rückstand aufholen“ sind die Italiener nicht unbedingt die Allergrößten.

Alle Infos rund um die EM und die Viertelfinal-Spiele hier im Yahoo Live-Blog!

Die Torwartsache

Klar, und da will ich Ihnen auch gar nichts vormachen: Italiens Keeper ist ein cooler Bursche. Erfahren, entspannt, charismatisch, ein Mann von Welt. Und sportlich gehört er ebenfalls noch lange nicht zum alten Eisen. Kein einziges Tor hat der 38-jährige Gentleman von Juventus Turin bei dieser EM bislang kassiert. Buffon hat ein paar Chancen vereitelt, ein paar Flanken abgefangen. Aber die ganz großen Herausforderungen gab es für ihn bislang noch nicht. Das wird sich gegen Deutschland fast schon sicher gewaltig ändern. Und dann? Dann hat Buffon in der Vergangenheit auch schon bewiesen, für den einen oder anderen Patzer gut zu sein. Klarer Vorteil Neuer.

Die Vorspiele

Fußball spielt man auch im Kopf. Schlechte Erfahrungen, frühere Erlebnisse, vergangene Spiele, in denen man gegen den kommenden Gegner ganz schlecht aussah. Auch das wird am Samstagabend in Bordeaux eine gewaltige Rolle spielen. Da sei einmal an die 1:4-Pleite der Italiener im letzten Test der beiden Länderteams erinnert. Da sahen die Italiener, allerdings ohne ihre Besten, ganz alt aus. Das wird auch Trainer-Furie Conte wissen. Und in der Champions League machte Juventus Turin diese Saison ebenfalls schlechte Erfahrungen mit den deutschen Stars. Da setzte es für die „alte Dame“ ein bitteres  Ausscheiden gegen die Bayern, unter anderem Müller haute Buffon damals die Kiste voll. 

Spaßbremse Müller

Apropos Müller. Was ist los mit dem Mann, fragen sich derzeit viele. Warum hakt es noch beim Torjäger vom Dienst? Er kämpft und ackert, trifft Pfosten und Latte, ins Tor aber will die Kugel nicht. Bislang. Denn das wird sich gegen Italien ändern. Es ist ein Denkmal-Spiel, gemeiselt wie für einen wie Müller. Wahrscheinlich macht er den alles entscheidenden Treffer, wundern würde sich wohl niemand darüber. Und Deutschland wäre im Halbfinale. Dank ihm.

So äußert sich Löw zum Angstgegner Italien: