Pikante Trikotwahl des DFB

Weiß, pink, weiß: Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft wird in der EM-Vorrunde in beiden Trikotvarianten auflaufen. Das bestätigte der DFB am Mittwoch auf SID-Anfrage.

Beim Eröffnungsspiel am Freitag (ab 21 Uhr im LIVETICKER) gegen Schottland kommt zunächst das weiße Heimtrikot zum Einsatz, fünf Tage später gegen Ungarn läuft der Gastgeber im pinken Dress auf. Beim Gruppenfinale gegen die Schweiz (23. Juni) wird erneut gewechselt.

Nagelsmann: Trikot hat Einfluss auf Gegner

Das pinke Trikot hatte sich nach seiner Präsentation von Partner adidas im März zum Verkaufsschlager entwickelt, aber auch für viele Diskussionen gesorgt. Besonders im Internet tobte ein Kulturkampf um die Deutungshoheit. Gewagtes Symbol für gesellschaftliche Vielfalt? Oder billige Anbiederung an den woken Zeitgeist? Bei den Fans und Nationalspielern kam es aber gut an.

„Ich finde es gut, dass es nicht immer das Gleiche ist“, hatte Bundestrainer Julian Nagelsmann erklärt. Das Trikot habe auch einen psychologischen Effekt beim Gegner, ihm würden „mutige Entscheidungen“ gefallen.

Goretzkas besonderes Zeichen

Im ersten Spiel in den pinken Trikots gelang ein Sieg gegen den Erzrivalen Niederlande (2:1). Auch bei der EM-Generalprobe gegen Griechenland (2:1) trugen Toni Kroos und Co. das pinke Outfit.

Pikant, dass das Trikot ausgerechnet gegen Ungarn getragen wird: Bei der EM 2021 formte Leon Goretzka nach seinem Treffer ein Herz in Richtung des ungarischen Blocks und sorgte für eines der Bilder des Turniers.

In München, wo das Aufeinandertreffen zwischen dem DFB und Ungarn stattfand, war die Atmosphäre nach den Diskussionen um eine Regenbogen-Beleuchtung der Arena als Reaktion auf die diskriminierende Politik von Viktor Orban ohnehin aufgeheizt.

Auch in der Folge sorgten die ungarischen Anhänger mit rassistischen und homophoben Ausfällen immer wieder für Skandale. Einer der negativen Höhepunkte: Als die englischen Nationalspieler vor dem Gastspiel in Ungarn aus Protest gegen Rassismus niederknieten, pfiffen und buhten die 30.000 Besucher im Ferenc-Puskas-Stadion.

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mit Sport-Informations-Dienst (SID)