Diskussion über KVB-Verkehr: Schnelle Lösungen für Poller sind nicht in Sicht

Diskussion mit KVB-Vorstand Jürgen Fenske über Probleme im Nahverkehr.

Es war keine leichte Aufgabe, der sich Jürgen Fenske, Vorstandsvorsitzender der KVB, und Gunther Höhn, Bereichsleiter des Nahverkehrsmanagements, stellten. Bei einem von der Poller SPD organisierten Bürgerdialog nutzten Interessierte ausgiebig die Gelegenheit, über Bus- und Bahnverkehr in Poll zu diskutieren und heftige Kritik zu äußern. Lösungsvorschläge für Probleme hatten sie schon im November bei einem Vorgespräch gesammelt; nun erfuhren sie, dass kaum etwas in absehbarer Zeit umzusetzen ist. Das führte zu Frustration. Bürger fordern Hafentrasse für Straßenbahnverkehr umzurüsten Um die Siegburger Straße als Stauquelle zu umgehen, wurde die Idee geäußert, die für den Güterverkehr genutzte Hafentrasse für den Straßenbahnverkehr umzurüsten. Außerdem sollte die Straße in der Kreuzau durch einen Minibus an die Haltestelle Salmstraße angeschlossen werden. Ein Wasserbus, der Poll mit Rodenkirchen verbinden soll, eine Ausweitung des Leihfahrradgebiets und die Einführung von Schnellbussen direkt nach Deutz gehörten zu den Vorschlägen. Die Minibus-Anbindung sei in diesem Jahr nicht mehr realisierbar, erklärt Jürgen Fenske, „stattdessen wollen wir als Brückenlösung ein Anrufsammeltaxi anbieten, je nach Auslastung können wir dann die Einführung der Kleinbusse planen.“ Ein Anrufsammeltaxi, das 30 Minuten vor der Fahrt bestellt werden muss, erscheint vielen Bürgern aber reichlich teuer. Für einen Arztbesuch würden etwa Fahrtkosten von 7,80 Euro entstehen, bei einer Weiterfahrt müsste erneut ein Ticket gezogen werden. Auch die begrenzten Fahrzeiten machten das Angebot uninteressant, fanden die Gäste. „Wenn die Planung der Kleinbusse auf der Auslastung des Sammeltaxis beruht, bleibt fraglich, ob dies wirklich repräsentativ ist“, gab der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Simon Bujanowski als Moderator des Dialogs zu bedenken. Der Nutzung der Hafentrasse erteilte Fenske wegen teurer Umbauarbeiten eine Absage, die Einführung von Schnellbussen sei momentan wegen fehlender Busspuren nicht möglich. Wiederholt verwiesen beide KVB-Vertreter auf die Bedeutung der geplanten Ost-West-Achse, einer teilweise unterirdischen Verbindung zwischen Innerer Kanalstraße und Kalk. Morgens zwischen 7 und 8 Uhr werden mehr Bahnen eingesetzt „Sobald diese Verbindung ausgebaut ist, ist es nur noch ein kleiner Sprung, auch die Kapazität der Linie 7 zu verbessern“, sagt Fenske. Dann müssten für eine Verlängerung der Bahnen nur noch wenige Bahnsteige umgebaut werden. Als Teil des ÖPNV-Plans 2030 liegen solche Absichten den Bürgern zu weit in der Zukunft, sie fordern eine schnellere Hilfe, etwa durch eine Taktverdichtung. Das aber sei „durch das Nadelöhr der Fahrbahntrassen zwischen Heumarkt und Deutz nicht möglich“, antwortete Höhn. Morgens zwischen 7 und 8 Uhr führen bereits vier zusätzliche Bahnen pro Stunde. Fährverbindung als Lösung? Das Einrichten einer Fähre oder Wasserbusverbindung zwischen Poll und Rodenkirchen sei momentan auch im Rat Thema, sagte Jürgen Fenske. „Eine Fährverbindung wird ihren Preis haben“, gab er jedoch zu bedenken. Deutlich schneller realisierbar sei eine direkte Busverbindung zwischen Deutzer Bahnhof und Deutzer Hafen mit Anschluss nach Poll, erklärte Höhn – natürlich erst, wenn das Hafengebiet bebaut wird. Die Idee, Pendelbahnen zwischen Porz und Deutz könnten den Verkehr in den Stoßzeiten entlasten, konterte Fenske mit dem Fehlen einer Wendeanlage. Bujanowski insistierte: „Mit dem Umbau der Deutzer Freiheit für die Ost-West-Achse könnte doch der Bau einer Wendeanlage kombiniert werden“. Auch das aber würde bis Mitte der 2020er Jahre dauern. Auf die Frage nach einer Ausweitung des Leihfahrrad-Nutzungsgebietes erklärte Fenske, ein noch zwei Jahre laufender Vertrag mit dem Anbieter Nextbike schließe das aus. Erst nach einer neuen Ausschreibung könne eine Erweiterung stattfinden. Auch Preissenkungen lehnte Fenske einstweilen ab: Wenn durch günstigere Tarife mehr Menschen auf die Bahn umstiegen, die Kapazität jedoch gleich bleibe, würden nur noch mehr Menschen in überlasteten Zügen eingepfercht, argumentierte er. Deswegen könne es eine Senkung erst nach dem Streckenausbau geben....Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta