Vor der Europawahl in Frankreich: Verzweifelter Kampf der Regierungspartei gegen extreme Rechte

Vor der Europawahl in Frankreich: Verzweifelter Kampf der Regierungspartei gegen extreme Rechte

Frankreichs Premierminister Gabriel Attal hat bei einer Wahlkampfveranstaltung in Boulogne wie zuvor Präsident Emmanuel Macron vor dem Untergang Europas gewarnt. Die liberale Regierungspartei liegt in Umfragen deutlich hinter den Rechtsextremen zurück.

"Europa kann sterben"

Der 35-jährige Premier erklärte: "Ja, Europa kann sterben. Denn es tobt die wirtschaftliche Konkurrenz zwischen den USA und China und Europa könnte abgehängt werden, wenn wir unser Schicksal nicht in die Hand nehmen. Ja, Europa kann sterben, denn der Krieg steht vor unseren Toren, denn es hagelt Bomben auf die Ukraine, auf die Demokratie und auf unsere Werte. Und wir wissen, dass wenn Russland gewinnt, es nicht halt macht. Ja, Europa kann sterben, denn wir wissen, dass wir nicht für ewig auf die USA zählen können, um uns zu verteidigen und dass Europa sich selbst schützen muss."

In den sozialen Medien postet das Bündnis der Regierungspartei unter dem Titel "Besoin d'Europe" - das bedeutet "Wir brauchen Europa".

Macrons Partei will Frauenrechte verteidigen

Renaissance-Spitzenkandidatin ist die 38-jährige Valérie Hayer. Sie ist bereits Europaabgeordnete und sprach vor allem über Frauenrechte. Die Regierungspartei hatte durchgesetzt, dass das Recht auf Abtreibung in die französische Verfassung aufgenommen wurde.

Hayer sagte: "In einer Zeit, in der einige versteckt oder ganz offen gegen die Rechte der Frauen vorgehen, sage ich Ihnen allen. Für uns, meine Damen, für unsere Großmütter, für unsere Mütter, für Ihre Frauen, für Ihre Schwestern, für Ihre Töchter, ist unsere Verantwortung immens. Uns bleiben noch zehn Tage. Wir brauchen Europa. Ich zähle auf Sie. Sie können auf mich zählen. Es lebe die Republik, es lebe Frankreich und es lebe Europa!"

Macrons Regierungspartei kommt laut Umfragen auf etwa 16 Prozent. Marine Le Pens rechtsextreme Partei liegt mit etwa 30 Prozent deutlich vorn. Ihr Spitzenkandidat Jordan Bardella wettert gegen Einwanderung, gegen den Green Deal und fordert mehr Kompetenzen für die Nationalstaaten in Europa.

Emmanuel Macrons Regierungspartei kommt laut Umfragen auf etwa 16 Prozent.

Marine Le Pens rechtsextreme Partei - die dafür gesorgt hat, dass die deutsche AfD aus der Fraktion ID ausgeschlossen wurde - liegt mit etwa 30 Prozent deutlich vorn. Ihr Spitzenkandidat Jordan Bardella wettert gegen Einwanderung, gegen den Green Deal und fordert mehr Kompetenzen für die Nationalstaaten in Europa.