Extremes Unwetter ab Freitag – historisches Hochwasser möglich

100 bis 200 Liter Regen in einigen Landesteilen erwartet

In Deutschland wird mit extremen Unwettern gerechnet (Bild: St. Wintermeier/zema-medien/dpa)
In Deutschland wird mit extremen Unwettern gerechnet (Bild: St. Wintermeier/zema-medien/dpa)

Seit Tagen beobachten wir die möglichen Regenfälle am Freitag, Samstag und Sonntag. Die Prognosen gehen dabei von extrem hohen Mengen aus. In der Fläche teilweise 100 bis 150 Liter, in der Spitze bis 200 Liter. Ein Wettermodell rechnet sogar mit bis zu 230 Liter. Im Fokus liegen Sachsen, Bayern, Thüringen, Baden-Württemberg aber möglichweise auch Teile von Hessen, Rehinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Eine extrem heftige Starkregenwetterlage soll in rund 48 Stunden bereits einsetzen. Der Schwerpunkt liegt im Südosten, dort besonders in Sachsen und in Nordbayern. Hier werden die Spitzenwerte von den Wettermodellen simuliert. Heute Morgen hat sich die Lage in den Wettermodellen nochmal extrem zugespitzt.

Alle wichtigen Details findet man auch im aktuellen Wettervideo mit Diplom-Meteorologe Dominik Jung:

"Das könnte der fatale Höhepunkt einer unwetterträchtigen Großwetterlage werden, die uns nun schon seit einigen Wochen begleitet. Das sind Regenmengen die im Rahmen der Ahrtalflut aufgetreten sind, allerdings dieses Mal noch deutlich flächendeckender und noch etwas intensiver. An Mainz, Donau und Elbe, sowie an den Nebenflüssen könnte es zu einem massiven Hochwasser kommen. Aber auch die Bäche und Flüsse drum herum wären betroffen. Die Starkregenfälle werden von einem Unwettertief ausgelöst, das ganze wäre eine Vb-Wetterlage. Aus dem Golf von Genau werden feuchte Luftmassen nach Deutschland gepumpt. Diese würden 36 bis 48 Stunden lang massiven und anhaltenden Starkregen bringen. Das Erdreich ist vielfach schon sehr nass und kann kaum noch Regen aufnehmen. Das wäre der absolute 'Todestoß' für die vollen Böden. Sollten die angekündigten Regenmengen so eintreten steht etlichen Regionen ein großes, vielleicht sogar historisches Hochwasser bevor. Auf alle Fälle sollten ab sofort die Wetter- und Unwetterwarnungen gut im Blick behalten werden. Unter Umständen sollten Flussanlieger in den betroffenen Regionen erste Vorsichtsmaßnahmen treffen. Das kann wirklich sehr böse werden. Die exakte Lage des Starkregens ist allerdings nach wie vor nicht exakt klar, kann noch variieren. E sist allerdings ein großes Potenzial für ein historisches Hochwasser vorhanden", warnt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met, gegenüber dem Wetterportal wetter.net.

Das französische Wettermodell rechnet weniger als das kanadische Wettermodell, dafür wird hier der Starkregen deutlich weiter nach Westen geschoben, damit wäre auch Hessen mit 145 Litern voll drin und das würde auch dort Land unter bedeuten, Bayern dagegen mit deutlich weniger Niederschlag!

In den nächsten Tagen werden Schauer und Unwetter erwartet (Bild: Federico Gambarini/dpa)
In den nächsten Tagen werden Schauer und Unwetter erwartet (Bild: Federico Gambarini/dpa)

Mittwoch: wechselhaft, einzelne Schauer und Gewitter, um 20 Grad

Donnerstag: immer wieder Schauer und Gewitter, 17 bis 22 Grad

Freitag: aufkommender Dauerregen, im Südosten ist die Gefahr am größten, es könnte sich aber auch weiter nach Westen ausdehnen, bei Regen um 12 Grad, sonst bis 20 Grad

Samstag: heftiger Starkregen im Süden von Deutschland sowie in den östlichen Landesteilen bis zur Landesmitte, eine brisante Hochwasserlage ist möglich! Sonst Schauer und Gewitter, 12 bis 21 Grad

Sonntag: im Südosten immer noch Regen, starkes Hochwasser in etlichen Regionen des Südens und Osten möglich, sonst Schauerwetter, um 15 bis 20 Grad

Montag: Mix aus Sonnenschein und Wolken, einzelne Schauer und Gewitter, um 16 bis 25 Grad

Dienstag: durchwachsen, immer wieder Schauer und Gewitter, um 18 bis 24 Grad

Mittwoch: etwas ruhiger, weniger Schauer und auch mal Sonnenschein, um 17 bis 24 Grad

"Am Samstag ist meteorologischer Sommeranfang und es deutet sich Land unter in einigen Landesteilen an. Schlechter könnte ein Sommerstart kaum verlaufen. Ein Ende dieser nassen Großwetterlage ist nicht in Sicht. Wir klemmen seit Wochen zwischen einem Hoch über Osteuropa und einem Hoch auf dem Atlantik fest. Mittendrin treiben immer wieder Gewitter- und Unwettertiefs ihr Unwesen. Diese kommen kaum voran und bringen immer wieder über Mitteleuropa schwere Unwetter und das oft genug genau über Deutschland", erklärt Wetterexperte Jung.

Wann sich die Wetterlage umstellt und wir vielleicht mal ein Frühsommerhoch bekommen werden, mit stabil sonnigem und trockenem Wetter lässt sich aktuell leider nicht sagen!