Fotos von Homosexuellen - Ungarisches Museum schließt Minderjährige aus

Großformatige Fotografien, die die Situation Homosexueller in Brasilien thematisieren. Die Bilder der World Press Photo-Austellung sind im Museum für Völkerkunde in Budapest zu sehen - aber nicht für Personen unter 18 Jahren. Für sie ist der Bereich abgesperrt. Grund ist das umstrittene Kinderschutzgesetz der ungarischen Regierung, das die Weitergabe von Informationen an Minderjährige zum Thema Homosexualität verbietet.

Photos von Homosexuellen - Ungarisches Museum verbietet Ausstellug für Minderjährige

Einige Museumsbesucher finden das richtig. Eine Frau sagt, Mann und Frau seien füreinander bestimmt und nicht "zwei Frauen zusammen oder zwei Männer zusammen, denn wenn wir in einer solchen Welt leben, ist die Säule der Gesellschaft, die Familie, zerstört." Eine jüngere Frau sagt, "Ich finde, Kunst sollte in keinster Weise eingeschränkt werden."

Der Direktor des Nationalmuseums hatte sich öffentlich geweigert, Minderjährige von der Ausstellung auszuschließen. Er ist entzwischen entlassen worden. Das Völkerkundemuseum hat sich ich gebeugt und wendet die Regeln in der Ausstellung an. Kritiker befürchten weitere Einschränkungen in ungarischen Museen.

Euronews hat die Museumsleitung zu der Absperrung für Minderjährige befragen, bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung aber keine Antwort erhalten.

Die EU-Kommission hat Ungarn im Juli dieses Jahres wegen des "Kinderschutzgesetzes" vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt. Das Gesetz verbietet die Darstellung von Homosexualität in Inhalten, die sich an Minderjährige richten. Die ungarische Regierung rechtfertigt ihre Maßnahme als Kampf gegen Pädophilie.