Freizeit: Langes Warten auf eine Ersatzrutsche

Der Spielplatz Klettenberg-Nord an der Luxemburger Straße hat kaum noch Geräte und...

Fast ein bisschen trotzig wirkt die Wippe, so einsam am Eingang des kleinen kinderlosen Platzes unter den hohen Bäumen. Nur eine metallene Drehscheibe leistet ihr Gesellschaft. Die Geräte sind die letzten Überbleibsel des Spielplatzes Klettenberg-Nord an der Luxemburger Straße, der bis vor gar nicht allzu langer Zeit eine besondere Attraktion hatte: Von dem kleinen grasbewachsenen Hügel im hinteren Bereich führte eine lange gewundene Rutsche in den Sand. Hinauf gelangten kleine Abenteurer über ein Holzklettergerüst. Doch seit Anfang vergangenen Jahres ist der Rutsch- und Kletterspaß vorbei. Das Amt für Kinder, Jugend und Familie hat sie abgebaut. Das Spielgerät war in die Jahre gekommen und nicht mehr sicher. Nun klafft auf dem kleinen Spielplatz eine große Lücke - zum Bedauern der Anwohner. Klaus Hartzheim, der gerne mit seinen Enkeln dort spielte, wartet ungeduldig auf die Rückkehr der Rutsche oder eines Spielgeräts, das den Besuch wieder lohnenswert macht. "Als sie abgebaut wurde, hat das Amt für Kinder, Jugend und Familie mir eine Ersatzrutsche angekündigt. Doch bis heute ist hier jedoch nichts passiert", klagt er. "Der Spielplatz ist verwaist, der Sandbelag dient lediglich noch als Hundeklo. Auf die paar beschmierten Bänke möchte sich auch niemand mehr setzen." Das wird sich allerdings so schnell nicht ändern. Die Sanierung des Spielplatz befindet sich nicht auf der Prioritätenliste der Verwaltung, wie Pressesprecher Jürgen Müllenberg mitteilt. Man habe sich dafür entschieden, den anderen Spielplatz, der sich im Klettenbergpark befindet, neu auszustatten. "In der Abwägung, welchem Platz hinsichtlich einer Neugestaltung und neuen Ausstattung der Vorzug gegeben werden sollte, ist die Wahl auf den Platz an der Siebengebirgsallee gefallen", begründet Müllenberg. Er hätte bis auf ein paar kleine Federwippgeräte nichts mehr geboten. Da er der geschütztere Platz vor allem für jüngere Kinder ist, habe die Stadt diesen mit Priorität betrachtet und ihn neu geplant. "Mittlerweile ist der Platz mit neuen Spielgeräten ausgestattet. Ein großes Holzboot mit Rutsche und eine Nestschaukel bieten Spielanreize für Kinder bis ins Grundschulalter", so Müllenberg. Für die älteren Kinder seien an der Luxemburger Straße ja noch die Drehscheibe und die Wippe vorhanden. Darüber hinaus biete der Klettenbergpark selbst als natürlicher Spielplatz für ältere Kinder ja auch noch einiges. Wann der Platz an der Luxemburger Straße dann wieder eine Rutsche und andere neue Spielgeräte erhält, stehe noch nicht fest. Vorher müssten dort umfangreiche Erdarbeiten vorgenommen werden. "Für eine solche Planung fehlen derzeit die personellen und finanziellen Ressourcen", sagt Müllenberg. Mit dieser Begründung stößt die Stadt bei Klettenberger Anwohnern allerdings auf wenig Verständnis. "Kinder bedeuten unsere Zukunft. Deswegen möchte ich Sätze, die besagen, dass für die Ausstattung von Spielplätzen die personellen und finanziellen Ressourcen fehlen, nicht mehr hören", sagt Christine Kramer von der Bürgerinitiative "Wir in Sülz Klettenberg" (WISK). "Gerade in Sülz und Klettenberg wohnen immer mehr Familien mit Kindern." Auch das Argument, dass die Stadt den anderen Spielplatz, der sich an der Siebengebirgsallee befindet, neu ausgestattet habe, möchten die Bürger nicht geltenlassen. "Das hölzerne Piratenschiff befindet sich bereits seit etlichen Jahren auf dem Platz und ist mittlerweile auch schon lange Zeit mit Graffiti beschmiert", kritisiert Hartzheim. "Hier hat das Kind unserer ehemaligen Mieter seine ersten Geh- und Kletterversuche unternommen. David ist nunmehr acht Jahre alt, wie das Boot und die Netzschaukel." Die Anlage als "neu" zu bezeichnen, sei verfehlt. Der Sand sei dreckig, teilweise zugewachsen. Deswegen würde auch dieser Spielplatz wenig besucht. "Hinzu kommt, dass der Spielplatz an der Siebengebirgsallee tagsüber in der prallen Sonne liegt, der an der Nassestraße Schatten bietet", betont Hartzheim. Er hofft weiter darauf, dass die Stadt sich bald des Spielplatzes Klettenberg-Nord annimmt. Allerdings haben die Klettenberger mittlerweile prominente Unterstützung. "Elfi Scho-Antwerpes hat zugesagt, die Patenschaft für den Spielplatz Klettenbergpark Nord zu übernehmen", freut sich Christine Kramer. "Sie ist Klettenbergerin und liebt den Park."...Lesen Sie den ganzen Artikel bei ksta