Freundin des Opfers berichtet - „Ehrenmord“ an Roqia (15): „Ihre Mutter sagte mal zu ihr: 'Ich hoffe, du stirbst'“

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Ermittlungen zu getöteter 15-Jähriger gehen weiterdpa

Am 17. Juni wurde die Leiche der getöteten 15-jährigen Roqia M. am Rheinufer in Worms entdeckt. Die Eltern des Mädchens sitzen wegen des Verdachts des Totschlags in U-Haft. Jetzt hat die beste Freundin der Verstorbenen über schlimme Gewalttaten von Roqias Eltern ausgepackt.

Im Fall des „Ehrenmordes“ an der 15-jährigen Roqia M., die am Rheinufer in Worms gefunden wurde, dauern die polizeilichen Ermittlungen weiter an. Im Fokus stünden Ermittlungen zum Tatort und zu den Einlassungen der tatverdächtigen Eltern, sagte eine Sprecherin des Polizeipräsidiums Mainz.

Seit Dienstag vergangener Woche sitzen  die Eltern des Opfers wegen des Verdachts des Totschlags in Untersuchungshaft. Laut Polizei besteht der Verdacht, dass die Beschuldigten den Entschluss zur Tötung ihrer Tochter gefasst hätten, weil sie „mit deren Lebenswandel“ nicht einverstanden gewesen seien.

„Ihre Mutter sagte mal zu ihr: 'Ich hoffe, du stirbst. Dann haben wir weniger Kopfschmerzen'“

Jetzt hat Roqias beste Freundin im Interview mit „Bild“ über furchtbare Prügelattacken der tatverdächtigen Eltern gesprochen. „In Roqias Familie gab es Gewalt. Ihr Vater hat sie geschlagen. Zweimal war ich selbst mit dabei“, so die 17-jährige Lona. Der Vater soll Roqia in ihrer Anwesenheit sogar an den Haaren über die Straße geschliffen haben. „Ihre Mutter sagte mal zu ihr: 'Ich hoffe, du stirbst. Dann haben wir weniger Kopfschmerzen'“, schildert Lona im „Bild“-Gespräch.

Die 17-Jährige berichtet von schwierigen Familienverhältnissen: „Die Eltern waren streng, wollten, dass sie zu Hause bleibt, keine Freunde hat. Roqia wollte das Gegenteil. Sie wollte einfach leben wie jeder andere.“ Seit knapp neun Monaten seien beide öfter ausgegangen und hätten „die Welt kennengelernt“. Auch für die Zukunft sollen die besten Freundinnen bereits Pläne gehabt haben.

Die verstorbene Roqia wollte offenbar mit der 17-Jährigen zusammenziehen und gemeinsam den Führerschein machen. Auch über eine Ausbildung in einer Apotheke hätten sich beide ausgetauscht. „Diese Träume sind zerplatzt“, so Lola.

Eine Obduktion ergab, dass das Mädchen ertrunken ist. Wie sich die Tat abgespielt hat, ist bislang noch unklar.