Gaspreise gehen in den Keller - neue Beratungen der EU-Energieminister

Die Gaspreise in Europa sind auf den tiefsten Stand seit einem halben Jahr gefallen. Am Dienstag notierte der als richtungsweisend geltende Terminkontrakt TTF für niederländisches Erdgas erstmals seit Juni unter der Marke von 100 Euro pro Kilowattstunde.

Experten machten gute Wetterbedingungen und volle Gasspeicher für diesen erneuten Rückgang verantwortlich. Damit werden auch einige der in Europa vereinbarten Notmaßnahmen zunächst nicht erforderlich.

Der in Spanien und Portugal eingeführte Preismechanismus müsse nicht angewendet werden, weil der Gaspreis unter der festlegeten Grenze liege, so die spanische Energieministerin Teresa Ribera. Dennoch bleibe der Mechanismus eine wertvolle Rückversicherung, sollten die Gaspreise wieder steigen.

Doch auf einem schwankungsanfälligen Markt kann sich die Situation leicht ändern. Und darüber berieten die EU-Energiemister erneut in Luxemburg. Einer der Vorschläge besteht darin, eine Preisobergrenze für Erdgastransaktionen einzuführen. Die EU-Kommission möchte, dass die Obergrenze dynamisch ist, was bedeutet, dass sich die Grenze jeden Tag ändern kann.

Der Vorteil einer dynamischen Art der Preisobergrenze wäre, dass sie sich nach bestimmten Marktbedingungen entwickeln könnte, so Elisebetta Cornago vom Zentrum für Europäische Reformen. Vielleicht wäre diese Obergrenze an den Gaspreis in Europa oder andere globale Märkte etwa in Asien gebunden, das ist im Wesentlichen die andere Hauptregion sei, mit der Europa um die Beschaffung von Erdgas konkurriere.

Diese Konkurrenz ist einer der Hauptkritikpunkte derer, die keine Preisobergrenze wollen. Hauptsächlich die Niederlande und Deutschland.

Die Minister werden sich in einem Monat erneut treffen, um den neuen Maßnahmen, die Preise unter Kontrolle zu halten, den letzten Schliff zu geben.