Hat Irland 100 Mio. Euro für ukrainische Haustiere bereitgestellt?

Hat Irland 100 Mio. Euro für ukrainische Haustiere bereitgestellt?

Laut einer gefälschten Schlagzeile des irischen Fernsehsenders RTÉ hat Irland über 100 Millionen Euro für ukrainische Haustiere bereitgestellt.

In sozialen Medien heißt es, die Meldung sei seriös. Aber das ist nicht der Fall. The Cube ist der Sache nachgegangen.

RTÉ News hat die Schlagzeile widerlegt

Die gefälschte Schlagzeile auf X verwendet das Logo und das Farbschema von RTÉ News. Auf X heißt es, der Artikel sei im April 2024 erschienen. Darin heißt es, dass die irische Regierung 150 Millionen Euro für den ukrainischen Tierschutz bereitgestellt hätte. Es gibt jedoch keinerlei Beweise dafür, dass die Geschichte wahr ist.

Internetrecherchen führen zu keinem Ergebnis. Lediglich Faktenchecks haben die Geschichte widerlegt. The Cube hat sich an RTÉ News gewandt. Sie bestätigten, dass die Geschichte falsch sei und dass weder die Schlagzeile noch das Bild auf ihrer Website verwendet wurden.

Irland hat seit 2022 106.000 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen

Irland hat über 106.000 ukrainische Flüchtlinge aufgenommen, seit Russland im Februar 2022 seine groß angelegte Invasion in der Ukraine startete.

Nach offiziellen Informationen der UNO hatte Irland zu Beginn des Krieges tatsächlich Mittel für Haustiere bereitgestellt, die mit ihren ukrainischen Besitzern ins Land kamen. Doch das ist inzwischen eingestellt worden.

Seit 2022 über 815.000 Euro für Tiere aus der Ukraine

Das irische Landwirtschaftsministerium erklärte, dass es seit 2022 über 815.000 Euro für Tiere aus der Ukraine ausgegeben hätte. Die Gelder wurden für Maßnahmen zur Kontrolle des Gesundheitsrisikos der Haustiere, die aus der Ukraine nach Irland kommen, ausgegeben, um ukrainischen Flüchtlingen zu helfen, die Standards für die Tiergesundheit zu erfüllen.

Dazu gehörten Tierarztkosten, Tierkennzeichnung, Transport, Unterbringung und Übersetzung. Diese Mittel stehen laut Landwirtschaftsministerium nicht mehr zur Verfügung.

Informationen über erneute Gelder stimmen nicht

Allerdings gab es auch einige Gegenstimmen: Irlands Tánaiste Micheál Martin. Berichten zufolge verteidigte er das Geld für den Transport der Tiere aus der Ukraine als "human" und "barmherzig". Es sei eine "menschliche Reaktion, die das widerspiegelt, was unser Volk ausmacht", sagte er. Unabhängig davon gibt es keinen Hinweis darauf, dass die Regierung im April die 150 Millionen Euro für den Tierschutz genehmigt hätte.

Vorherige Zahlungen wurden 2022 eingestellt

Das Ministerium für Kinder, Gleichstellung, Behinderte, Integration und Jugend, die für die Unterbringung von Ukrainern zuständig ist, sagte, es habe keine Kenntnis davon, woher die Information stammt. Die Zahlungen für haustierfreundliche Unterkünfte wurden im November 2022 eingestellt. Diese Gelder wurden für bereits in Irland lebende Personen schrittweise eingestellt.

Das Ministerium fügte hinzu, dass es im Jahr 2022 rund 500 Millionen Euro für die Unterbringung von Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine ausgegeben hätte. Dieser Betrag stieg bis 2023 auf 1,5 Milliarden Euro.

Weitere Untersuchungen und Faktenchecks finden Sie auf unserer Website: euronews.com.