Jacoby Shaddix besiegte Dämonen - Papa-Roach-Frontmann spricht offen über mentale Gesundheit und Suizidprävention

Jacoby Shaddix, Frontmann von Papa Roach, sucht vor der Hauptbühne von „Rock am Ring“ den Kontakt zum Publikum<span class="copyright">dpa</span>
Jacoby Shaddix, Frontmann von Papa Roach, sucht vor der Hauptbühne von „Rock am Ring“ den Kontakt zum Publikumdpa

Jacoby Shaddix enthüllt intime Details über seine Kämpfe mit der mentalen Gesundheit. Offenheit und Hilfe retten Leben.

Papa-Roach-Frontmann Jacoby Shaddix hat sich in einem Interview mit „Montreal Rocks“ zu einem sehr persönlichen und wichtigen Thema geäußert: mentale Gesundheit. Er betonte, wie bedeutend es sei, darüber zu sprechen und Missverständnisse aufzuklären. „Ich würde sagen, eines der größten Missverständnisse ist, dass Betroffene denken, andere Menschen würden nichts von ihren Problemen oder ihrem Kampf hören wollen. ‚Ich möchte ihnen keine Unannehmlichkeiten mit dem bereiten, was ich durchmache.‘ In neun von zehn Fällen gibt es jedoch jemanden, der sich wirklich um dich kümmert, dich liebt, dir zuhört und es mit dir durchsteht“, sagte Shaddix.

Seit seiner Jugend hat Shaddix immer wieder Freunde und Familienmitglieder durch Selbstmord verloren. „Es ist etwas, das mir seit meiner Teenagerzeit ins Gesicht schreit. […] Das ist der wahre Grund, warum ich hier sitze: Weil wir darüber reden müssen. Ich denke, dann beginnt die Dunkelheit an Einfluss zu verlieren – wenn man anfängt, über seine Dunkelheit zu kommunizieren“, erklärte er weiter.

Kämpfe mit sich selbst

Auch Shaddix selbst hat diverse Kämpfe mit sich selbst ausgefochten. „Ich musste mir selbst erlauben, verletzlich zu sein und mir helfen zu lassen. Und ich finde, es ist eine beängstigende Sache, zu sagen: ‚Mir geht es nicht gut.‘ An diesen Punkt war ich in meinem Leben schon ein paar Mal. Glücklicherweise hatte ich Menschen um mich herum, die sagten: ‚Wir schaffen das schon; lass uns darüber reden.‘“

Der beängstigende Prozess, sich der eigenen Verletzlichkeit zu stellen, wurde für Shaddix durch seinen Alkoholentzug erleichtert. „Eine große Sache für mich ist meine Genesung. Ich habe seit über zwölf Jahren nicht mehr zur Flasche gegriffen – durch diesen Prozess, bei dem ich wirklich nur die Schichten abstreife und verletzlich, offen und ehrlich bin. Einige gigantische Probleme, die ich in meinem Leben hatte, ergeben nun Sinn. Ich bin an einen Punkt, an dem ich weiß, dass das Leben so sein soll. Es soll nicht nur Schmerz sein, aber manchmal ist Schmerz ein notwendiger Teil des Lebens. Es ist ein großartiger Lehrer“, erklärte er offen.

Engagement für die Suizidprävention

Papa Roach arbeiten eng mit der American Foundation For Suicide Prevention (AFSP) und der 988 Suicide & Crisis Lifeline zusammen. Die Tantiemen der Single „Leave A Light On (Talk Away The Dark)“ werden auf unbestimmte Zeit an AFSP gespendet, zusammen mit einer ersten Spende von über 150.000 US-Dollar im Namen der Fans.

Falls Sie selbst Hilfe suchen oder jemanden kennen, der suizidgefährdet ist, sind Telefonseelsorgestellen jederzeit unter 0800‐1110111 oder 0800‐1110222 kostenlos erreichbar. Bundesweite Beratungseinrichtungen speziell für Kinder und Jugendliche sind jederzeit unter 0800-1110333 kostenlos erreichbar. Online-Hilfsangebote sind jederzeit im Internet erreichbar unter www.telefonseelsorge.de oder www.suizidpraevention-deutschland.de.