Jemens Huthi wollen Öltanker im Mittelmeer angegriffen haben

Jemens Huthi wollen Öltanker im Mittelmeer angegriffen haben

Jemens Huthi-Rebellen haben nach eigenen Angaben vier Schiffe im Roten Meer und im Mittelmeer mit Raketen getroffen.

Der militärische Sprecher der Huthi, Brigadegeneral Yahya Saree, teilte am späten Freitag mit, die Gruppe habe vier Angriffe auf Schiffe im Roten Meer und im Mittelmeer verübt. Bei einer gemeinsamen Operation mit dem Islamischen Widerstand im Irak, so Saree, sei der Öltanker Waler im Mittelmeer mit Drohnen angegriffen worden. Das Schiff sei auf dem Weg zum israelischen Hafen Haifa gewesen und habe so gegen die Blockade des Zugangs zu den Häfen des „besetzten Palästina“ verstoßen.

Ebenfalls im Mittelmeer wurde die Johannes Maersk mit einem Marschflugkörper angegriffen. Nach Angaben der Huthis gehört das Unternehmen Maersk „zu den Hauptfinanziers der Zionisten“.

Im Roten Meer wurde nach Angaben der Rebellen der Massengutfrachter Ioannis mit ferngesteuerten Booten angegriffen, während der amerikanische Tanker Delonix mit einer Reihe ballistischer Raketen angegriffen und getroffen wurde. Der Angriff auf die Delonix wurde bestätigt. Für die anderen Angriffe gibt es keine unabhängige Bestätigung. Die Huthi sind für ihre Übertreibungen bekannt.

Die britische United Kingdom Maritime Trade Operations (UKMTO) - eine Einrichtung der Royal Navy - teilte mit, dass fünf Raketen in der Nähe eines Schiffes einschlugen, das direkt vor der Küste der von Rebellen gehaltenen Hafenstadt Hodeida im Jemen unterwegs war. Das Schiff wurde von der UKMTO allerdings nicht identifiziert.

Am Donnerstag hatte ein weiteres Schiff, das durch das Rote Meer fuhr, einen Treffer gemeldet.

Das Schiff setzte vor der Küste von Hodeida einen Funkspruch ab, in dem es mitteilte, es sei getroffen worden. Dies berichtete zuerst die private Sicherheitsfirma Ambrey. Ein Kriegsschiff in der Gegend habe auf den Angriff reagiert, so Ambrey.

Die UKMTO bestätigte den Angriff später.

„Bei dem Angriff handelt es sich Berichten zufolge um einen schwimmenden improvisierten Sprengsatz“, erklärte die UKMTO. „Schiff und Besatzung sind Berichten zufolge in Sicherheit und das Schiff fährt zu seinem nächsten Anlaufhafen.“

Die UKMTO gab keine weiteren Einzelheiten bekannt, aber Brigadegeneral Yahya Saree sagte in einer aufgezeichneten Nachricht, die am Donnerstagabend veröffentlicht wurde, die Rebellen hätten bei dem Angriff ein Drohnenboot eingesetzt. Er identifizierte das Schiff als die Seajoy, einen unter maltesischer Flagge fahrenden Massengutfrachter.

Die Rebellen haben im Rahmen ihrer Kampagne über 60 Schiffe mit Raketen und Drohnen angegriffen, was bislang zum Tod von vier Matrosen führte. Seit November haben sie ein Schiff gekapert und zwei versenkt. Im Januar begann eine US-geführte Luftangriffskampagne gegen die Huthi. Bei einer Reihe von Angriffen am 30. Mai wurden nach Angaben der Rebellen mindestens 16 Menschen getötet und 42 weitere verletzt.

Die Huthi behaupten, ihre Angriffe richteten sich gegen Schiffe mit Verbindungen zu Israel, den Vereinigten Staaten oder Großbritannien. Allerdings haben viele der angegriffenen Schiffe geringe oder gar keinen Bezug zum Krieg zwischen Israel und Hamas. Einige Schiffe sind sogar in Richtung Iran unterwegs.

Die internationale Handelsschiffahrt ist stark beeinträchtigt, da die meisten Schiffe, die den Suezkanal in Ägypten benutzt hätten, gezwungen sind, die weitaus längere Route um Afrika herum zu nehmen.

Das zuständige Zentralkommando der Vereinigten Staaten (CENICOM) war nicht in der Lage, die Huthi-Angriffe, zu bestätigen, gab aber bekannt, dass die US-Streitkräfte sieben Huthi-Drohnen und ein Fahrzeug der Bodenkontrollstation im Jemen zerstört hätten.