Zu schwach für Trump - Polen empfiehlt Biden, „seinen Sonnenuntergang zu managen“

USA, Atlanta: US-Präsident Joe Biden (M) und First Lady Jill Biden verlassen die Bühne am Ende einer von CNN veranstalteten Präsidentschaftsdebatte.<span class="copyright">Gerald Herbert/AP</span>
USA, Atlanta: US-Präsident Joe Biden (M) und First Lady Jill Biden verlassen die Bühne am Ende einer von CNN veranstalteten Präsidentschaftsdebatte.Gerald Herbert/AP

Europäische Verbündete starten Aufruf: Hoffen auf Absetzung Bidens, um Trumps Sieg zu verhindern.

Das schlechte Abschneiden von US-Präsident Joe Biden bei der TV-Debatte weckt Befürchtungen unter europäischen Alliierten, dass eine möglicherweise wahrscheinlicher gewordene Wiederwahl von Donald Trump eine Reduzierung der US-Unterstützung für die Ukraine bedeuten könnte, berichtet der „Telegraph“. Biden, der bei seiner Debatte den Faden verlor und stolperte, wurde als ein alter Mann wahrgenommen, der darum kämpft, seine Sätze zu beenden.

Trump Gefahr für Ukraine-Allianz

Die 50-Nationen-Allianz, die Biden zur Unterstützung der Ukraine im Krieg mit Russland zusammengebracht hat, könnten durch einen Sieg Trumps destabilisiert werden. Der polnische Außenminister, Radek Sikorski, hat Biden aufgefordert, zurückzutreten, indem er die Situation der USA mit dem Untergang des Römischen Reiches verglich. „Es ist wichtig, seinen Sonnenuntergang zu managen“, sagte er auf X, ehemals Twitter.

 

Die USA haben bisher 67 Milliarden Euro oder 0,31 Prozent des BIP zur Unterstützung der Ukraine bereitgestellt. Biden-Administration hat auch ein Gesetz verabschiedet, dass der Ukraine zusätzliche knapp 56 Milliarden Euro zur Verfügung stellt, trotz der Einwände von Trump und seinen Verbündeten im Kongress.

Biden stolpert – Auswärtiges Amt zweifelt an Chancen gegen Trump

Biden sorgte mit seinem holprigen Auftritt auch in Berlin für Skepsis: „Er hat viele Fakten undeutlich präsentiert und war sprachlich manchmal schwer zu verstehen“, bemerkte der transatlantische Beauftragte im Auswärtigen Amt Michael Link laut der „Tagesschau“. Er fügte hinzu: „Ob die Demokraten tatsächlich mit Joe Biden im November zur Wahl antreten werden, muss auf ihrem Parteitag Mitte August entschieden werden.“ Die Partei müsse nun abwägen, wer die besten Chancen hätte, gegen den ehemaligen Präsidenten Trump zu gewinnen.

Amerikaner können nicht mehr hinschauen, bei der TV-Debatte gegen Trump gibt Präsident Biden kein gutes Bild ab.<span class="copyright">dpa</span>
Amerikaner können nicht mehr hinschauen, bei der TV-Debatte gegen Trump gibt Präsident Biden kein gutes Bild ab.dpa

Einige europäische Diplomaten drückten die Hoffnung aus, dass die Demokraten Biden durch einen anderen Kandidaten ersetzen. Ein britischer Minister äußerte gegenüber dem „Telegraph“ ähnliche Bedenken und forderte einen raschen Kandidatenwechsel.