"Klingt nicht extremistisch": Elon Musk wundert sich über deutsche AfD-Debatte

Tech-Milliardär Elon Musk interessiert sich sehr für Politik, auch für europäische. (Bild:  Getty Images)
Tech-Milliardär Elon Musk interessiert sich sehr für Politik, auch für europäische. (Bild: Getty Images)

Tech-Milliardär Elon Musk zeigt seit Tagen großes Interesse an der Europawahl. Dass die Zugewinne der AfD viele Deutsche verängstigen, wundert ihn sehr. Dabei gilt der Tesla-Gründer und X-Chef selbst als Unterstützer bisweilen extremer rechter politischer Positionen.

Die AfD darf sich nicht nur über satte Zugewinne bei der Europawahl freuen, sondern auch bei drei Kommunalwahlen im Osten. In Brandenburg etwa liegt die Partei nach Auszählung aller Wahlbezirke erstmals vorn. In jenem Bundesland betreibt der US-amerikanische E-Auto-Hersteller Tesla sein einziges Fertigungswerk in Europa, in Grünheide bei Berlin.

So mag es naheliegen, dass sich Tesla-Chef Elon Musk über die immer populärer werdende deutsche Rechtsaußenpartei informiert. Einen Reim auf all die mediale Aufregung drumherum hat sich der Milliardär offenbar noch nicht gemacht. Beim Kurznachrichtendienst X, der Musk ebenfalls gehört, outete sich am Sonntag eine junge Userin als AfD-Wählerin. In einem Antwortbeitrag wunderte sich Musk: "Warum gibt es von einigen so negative Reaktionen auf die AfD?"

Der X-Chef weiter: "Sie sagen 'rechtsaußen', aber die politischen Positionen der AfD, die ich gelesen habe, klingen nicht extremistisch. Vielleicht habe ich etwas übersehen."

"Übersehen" hat Musk womöglich, dass der deutsche Verfassungsschutz die AfD zuletzt als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft hat. Einzelne Landesverbände sowie verschiedene AfD-Jugendorganisationen gelten sogar als gesichert rechtsextrem. Als Grundlage seiner Bewertung nimmt der Verfassungsschutz jedoch nicht nur das Parteiprogramm, sondern unter anderem auch Zeitungsartikel, Fernsehbeiträge, Internetauftritte und öffentliche Äußerungen beteiligter Personen.

Überraschung dürften Elon Musks Aussagen bei den wenigsten Nutzerinnen und Nutzern von X (ehemals Twitter) ausgelöst haben. Der gebürtige Südafrikaner gilt seit Längerem als Unterstützer rechter Positionen in den USA.