Heiß diskutiert: Libanesische Verkehrsreglerinnen tragen jetzt Hotpants
Die libanesische Stadt Brummana ist ein echter Touristenmagnet. Doch das reicht Bürgermeister Pierre Achkar offenbar noch lange nicht, er will das Image seiner Stadt verbessern – und verpasste seinen Verkehrsreglerinnen jetzt eine neue Uniform. Eine fragwürdige Aktion!
Schwarze T-Shirts und Hotpants – auf so einen Anblick dürften die wenigsten gefasst sein, wenn sie an den Nahen Osten denken. Schließlich ist die Kleiderordnung in dieser Gegend oft ein heikles Thema. Haut zu zeigen, kommt für Frauen in vielen Ländern nicht infrage. Dabei handelt es sich bei den Hotpants in Brummana nicht etwa um einen neuen Modetrend im Libanon, sondern um die offizielle Tracht der Verkehrsreglerinnen der Stadt.
Photos- Brummana,Lebanon,June 27, 2018
Lebanese university students wearing municipality police costume regulates the traffic in the village of Brummana, east of Beirut, Lebanon, 27 June 2018 pic.twitter.com/VrdXOHEWNc— Beirut Mugharid (@BeirutMugharid) 28. Juni 2018
Eine Entscheidung, die in der Online-Community größtenteils für Empörung sorgt. Denn die freizügigen Outfits werden als sexistisch eingeordnet und als Anreiz für männliche Touristen interpretiert.
So findet ein User:
“Dieser Schritt bedeutet eine Degradierung von Frauen. Frauen sind keine Sexobjekte.Libanon sollte das überdenken und die Entscheidung aufheben.”
This step is derogating for women. Women are not sex object. #WomenNotObject. #Lebanon should reconsider and should repeal that decision.
— Sagir Khan♿️ (@sagir42) 28. Juni 2018
Ein anderer bemerkt:
“Haben irgendwelche Feministinnen vor, sich darüber zu beklagen? Das ist Sexualisierung von Frauen und macht sie zum Objekt.”
Are any feminists going to complain about this? This is sexualusation and objectification of women.
— Ally the Sublime (@AckbarallyAlly) 28. Juni 2018
Direkte Kritik gibt es auch für den Initiator der Aktion, den Bürgermeister. So heißt es in einem Tweet:
“Der Bürgermeister sollte für Unzucht zur Rechenschaft gezogen werden und dafür, dass er eine Kultur fördert, die Frauen als Sex-Objekte ansieht.”
The mayor should be charged with indecency and fostering and culture that views women as sex objects
— benjamin zac (@benjamin4peace) 28. Juni 2018
Der verteidigt seine Entscheidung: “Das Ziel ist es, eine Nachricht an den Westen zu senden. Wir wollen das düstere Bild des Libanons ändern und für westliche Touristen einladender sein”, zitiert “Huffington Post” aus einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur Ruptly.
Ein User findet:
“Absurde Maßnahme. Das demütigt Frauen. Was ist, wenn eine von ihnen sich weigert, in dieser ‘Uniform’ zu arbeiten? Frauenfeindlich.”
Absurd measure.
Humiliates women.
What if any of them refuses to work with that “uniform”?
Mysogine.— Hussein (@HussainMourad) 29. Juni 2018
Einige User nehmen die Sache sogar mit Humor:
“Sie sollten männlichen Cops auch erlauben im Sommer Shorts zu tragen.”
They should let male coppers wear shorts in summer too.
— Theresa May’s power stance 🈚 (@yfg7434) 29. Juni 2018
Auch wenn einige User davon ausgehen – um echte Polizistinnen handelt es sich hier aber nicht. Wie eine Nutzerin feststellt, sind das Studentinnen, die freiwillig als Verkehrsreglerinnen arbeiten.