Massenevakuierungen in Charkiw - Selenskyj sagt alle Auslandsbesuche ab
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mitgeteilt, dass er alle Auslandsbesuche, "die für die kommenden Tage geplant waren", abgesagt hat.
"Wir sind unseren Partnern für ihr Verständnis dankbar", hieß es in der Mitteilung.
Grund war, dass die russischen Truppen ihre Offensive in der nordostukrainischen Region Charkiw intersiviert hatten. Moskau hat nach eigenen Angaben mehrere Dörfer eingenommen. Zuletzt ist das russische Militär in Wowtschansk im Norden der Region Charkiws einmarschiert.
Fast 8.000 Einheimische waren zur Flucht aus ihren Häusern gezwungen. Der mehr als zweijährige Krieg ist in eine kritische Phase für die dezimierte ukrainische Armee übergegangen.
Russland versucht, ene "Pufferzone" zu schaffen, um Belgorod zu schützen
Dennoch hätte sich das Tempo des russischen Vormarsches in der Grenzregion von Charkiw, wo Ende letzter Woche erhebliche Fortschritte erzielt wurden, nach Angaben des Institute for the Study of War verlangsamt. Die in Washington ansässige Denkfabrik erklärte, Moskaus Hauptziel sei es, dort eine "Pufferzone" zu schaffen, die ukrainische Grenzangriffe auf die russische Region Belgorod verhindern soll.
Mehrere Ukrainische Angriffe auf russische Gebiete
Unterdessen hat das russische Verteidigungsministerium mitgeteilt, dass die Luftabwehr am frühen Mittwoch zehn von den USA gelieferte ukrainische ATACMS-Raketen über dem Schwarzen Meer über der Krim zerstört habe.
Die Fragmente der abgeschossenen Raketen fielen in Wohngebiete. Es gab keine Toten und Verletzten, sagte Michail Raswoshajew, Gouverneur von Sewastopol, der größten Stadt auf der von Russland annektierten Halbinsel Krim.
Nach Angaben des russischen Verteidigungsministeriums schoss die russische Luftabwehr bei weiteren ukrainischen Angriffen am frühen Mittwoch neun ukrainische Drohnen und mehrere Raketen und zwei Bomben über der Region Belgorod ab. Der Gouverneur von Belgorod Wjatscheslaw Gladkow sagte, dass in dem Dorf Dubowoje zwei Menschen verletzt wurden, als eine ukrainische Rakete ihr Haus in Brand setzte.
Fünf weitere ukrainische Drohnen wurden über der Region Kursk und drei Drohnen über der Region Brjansk abgeschossen. Das Verteidigungsministerium erklärte außerdem, dass eine weitere ukrainische Drohne über der Region Tatarstan abgeschossen wurde. Tatarstan liegt mehr als 1.000 Kilometer östlich der Grenze zur Ukraine.
Der Gouverneur der Region Rostow, Wassili Golubew, sagte, zwei Drohnen hätten ein Treibstoffdepot angegriffen. Er sagte, es habe keine Verletzten gegeben und es sei kein Feuer ausgebrochen.
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