Medizin-Nobelpreis an in Deutschland arbeitenden Evolutionsforscher Svante Pääbo

Der Nobelpreis für Medizin geht in diesem Jahr an den in Leipzig forschenden Schweden Svante Pääbo für seine Erkenntnisse zur menschlichen Evolution. Das teilte das Karolinska-Institut am Montag in Stockholm mit.

Pääbo gilt als Begründer der Paläogenetik. 1984 gelang ihm als Doktorand erstmals die Klonierung der DNA einer Mumie.

Svante Pääbo ist Direktor am Max-Planck-Institut für Evolutionäre Anthropologie, als erster sequenzierte unter anderem das Neandertaler-Genom aus prähistorischen Knochenfunden. Sein Forschungsgebiet behandelt die Frage, welche genetischen Veränderungen in der Evolutionsgeschichte den modernen Menschen ausmachen. Seine Arbeiten trugen bei zur Entdeckung einer dritten Hominidenart neben dem Neandertaler.

Wie das Nobel-Komitee schreibt, fand Svante Pääbo heraus, dass ein Gentransfer von inzwischen ausgestorbenen Homininen auf den Homo sapiens stattgefunden hat. Dieser uralte Genfluss auf den heutigen Menschen hat noch heute physiologische Bedeutung, zum Beispiel für die Art und Weise, wie unser Immunsystem auf Infektionen reagiert.

Sie helfen zu erklären, wie sich die Menschheit auf der Erde verbreitet hat und wieviel vom Neandertaler noch heute in uns allen steckt.