Modi bietet bei Besuch in Österreich Unterstützung Indiens für Ukraine-Friedenslösung an

Indiens Regierungschef Narendra Modi hat bei einem Besuch in Österreich die Bereitschaft beider Länder signalisiert, eine Friedenslösung für die Ukraine zu unterstützen. Probleme könnten "nicht auf dem Schlachtfeld gelöst werden", sagte Modi in Wien. (Alex HALADA)
Indiens Regierungschef Narendra Modi hat bei einem Besuch in Österreich die Bereitschaft beider Länder signalisiert, eine Friedenslösung für die Ukraine zu unterstützen. Probleme könnten "nicht auf dem Schlachtfeld gelöst werden", sagte Modi in Wien. (Alex HALADA)

Indiens Regierungschef Narendra Modi hat bei einem Besuch in Österreich die Bereitschaft beider Länder hervorgehoben, eine Friedenslösung für die Ukraine zu unterstützen. "Sowohl Indien als auch Österreich messen dem Dialog und der Diplomatie große Bedeutung bei, um schnell Frieden und Stabilität wiederherzustellen", sagte Modi am Mittwoch nach einem Treffen mit dem österreichischen Bundeskanzler Karl Nehammer in Wien. Probleme könnten "nicht auf dem Schlachtfeld gelöst werden". Der Verlust unschuldiger Leben sei "inakzeptabel, egal wo er geschieht".

Nehammer sagte seinerseits, das gemeinsame Ziel beider Länder sei ein "ein fairer und dauerhafter Frieden im Einklang mit der Charta der Vereinten Nationen". Er habe diesbezügliche Möglichkeiten mit Modi ausgelotet. Nehammer verwies in diesem Zusammenhang auf den großen Einfluss Indiens, der "größten Demokratie der Welt".

Mit Blick auf sein eigenes Land sagte er, dass das militärisch neutrale Österreich ein "Ort des Dialogs" für "künftige Friedensgipfel" zur Beendigung des russischen Angriffskrieges sein könnte. Ein Friedensprozess sei das "gemeinsames Ziel" von Wien und Neu-Delhi. Die Regierung in Wien stehe hierzu "in ständigem Kontakt mit der EU".

Modi war am Dienstagabend in Wien eingetroffen. Zuvor hatte er Russlands Präsident Wladimir Putin in Moskau einen Besuch abgestattet. Es war seine erste Visite in Russland seit dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar 2022.

Modi zeigte dabei demonstrativ Nähe zum Kreml-Chef und sprach zugleich das Thema Ukraine an. Als "Freund" habe er Putin "auch gesagt, dass für eine bessere Zukunft unserer nächsten Generation Frieden von äußerster Bedeutung" sei, hatte der indische Premier gesagt. Er sei "glücklich", dass "wir beide unsere Ansichten bezüglich der Ukraine offen und detailliert darlegen konnten".

Nur wenige Stunden zuvor hatte Moskau das Nachbarland erneut mit massiven Raketenangriffen überzogen dabei auch das Kinderkrankenhaus in Kiew getroffen. Landesweit wurden mehr als drei Dutzend Menschen getötet. International wurden die Angriffe scharf verurteilt.

Russland ist nach wie vor mit Abstand der größte Waffenlieferant für Indien und beliefert das Land auch mit billigem Öl. Auch der Westen ist um gute Beziehungen zu Indien bemüht, das er als Gegengewicht zum wachsenden Einfluss Chinas ansieht.

Zugleich fordern westliche Staaten von der Regierung in Neu-Delhi, sich von Russland zu distanzieren. Modis Regierung hat bisher allerdings davon abgesehen, Russlands Angriff auf die Ukraine zu verurteilen.

kas/ju