Musk, Gates, Bezos und Co. - Worauf Milliardäre bei der Erziehung ihrer Kinder achten

Wie erziehen die Superreichen ihre Kinder? (Bild: Getty Images)
Wie erziehen die Superreichen ihre Kinder? (Bild: Getty Images)

Reicher Papa, leichtes Leben? Nicht unbedingt. Sechs der reichsten Menschen der Welt verraten, was ihnen in der Erziehung ihrer Kinder besonders wichtig ist.

Wie sieht wohl der Alltag von Kindern aus, deren Eltern zu den reichsten Menschen der Welt gehören? Auf welche Werte setzen die Superreichen bei der Kindererziehung? Einige der bekanntesten Milliardäre geben Einblick in ihre Erziehungsgeheimnisse. Was auffällt: In Sachen Bildschirmzeit gibt es wenig Kompromisse.

Der Facebook-CEO und seine Frau Priscilla Chan haben zwei gemeinsame Töchter: Maxima und August. Im Hause Zuckerberg gibt es klare Regeln für die Mädchen: Sie sollen im Haushalt mithelfen, zum Beispiel mit der Geschirrspülmaschine, und haben nur eine begrenzte Bildschirmzeit. "Ich möchte nicht, dass meine Kinder längere Zeit vor dem Fernseher oder am Computer sitzen", wird der Multimilliardär zitiert.

Dem Paar ist es zudem wichtig, seinen Töchtern nicht jeden Wunsch ohne weiteres zu erfüllen. "Wir geben ihnen nicht alles. Ich denke, das ist ein wichtiger Aspekt", sagte Zuckerberg. Außerdem sollen Maxima und August einen Einblick in die Arbeit ihrer Eltern erhalten: "Mark und ich nehmen beide mit zur Arbeit, ins Büro", sagte Priscilla Chan in einem Interview, "damit sie sehen, was wir tun und welchen Beitrag wir leisten."

Der Milliardär Warren Buffet hat drei längst erwachsene Kinder. In der Erziehung war ihm vor allem Bodenständigkeit wichtig: "Unsere Kinder sind ganz normal aufgewachsen. Ich meine, sie und ich haben in meinem Leben nur in einem Haus gelebt, das ich besessen habe, und das habe ich 1958 gekauft", sagte Buffett 2013 gegenüber "Forbes".

Buffet ist bekannt dafür, dass er trotz seines gigantischen Erfolgs bis heute in dem Haus in Nebraska lebt, das er damals für 31.000 Dollar gekauft hatte. "Meine Kinder haben also nicht erlebt, dass wir in immer schickere Häuser gezogen sind. Sie sind nicht in Privatflugzeugen gereist. Sie sind mit dem Bus zur Schule gefahren", sagte Buffett. "Jedes Mitglied der Buffett-Familie in Omaha hat eine öffentliche Schule besucht. Sie gingen auf die gleiche Schule wie ihre Mutter."

Die Milliardäre Bill und Melinda Gates haben sich regelmäßig die Hausarbeit mit ihren drei Kindern Jennifer, Phoebe und Rory geteilt. Fast jeden Abend gemeinsam das Geschirr zu spülen, ist eine Gates-Tradition. Vor der Trennung von ihrem Mann sagte Melinda, dass das gemeinsame Geschirrspülen ihre Beziehung als Paar und als Familie stärke. Auch ihr Glauben ist der Familie Gates wichtig: "Wir haben unsere Kinder religiös erzogen", sagte Bill Gates in einem Interview. "Sie gehen mit Melinda und mir in die Kirche".

Handys durften alle Kinder erst ab 14 Jahren besitzen, am Esstisch waren sie stets tabu. Außerdem wurde ihre Bildschirmzeit stark eingeschränkt, "damit sie zu einer vernünftigen Zeit ins Bett gehen".

Zudem hat Bill Gates vor einiger Zeit bekannt gegeben, dass seine Kinder jeweils nur zehn Millionen Dollar erben sollen. Das klingt zwar nicht nach wenig Geld, entspricht aber nur fünf Prozent seines Vermögens. Die restlichen 95 Prozent sollen nach seinem Tod an wohltätige Stiftungen gehen.

Der Selfmade-Milliardär Mark Cuban möchte seine drei Kinder nicht zu sehr verwöhnen. "Ich sage ihnen: Nach eurer Gesundheit ist mein größter Wunsch für euch alle: Ich möchte nicht, dass ihr als Idioten angesehen werdet." Deshalb habe er ihnen klargemacht: "Ich stelle ihnen keine Schecks aus. Sie erhalten keine Kreditkarte. Man kann nicht einfach alles kaufen, was man will." Möchten seine Kinder sich etwas kaufen, dann müssen sie sich einen Job suchen: "Meine älteste Tochter hat im Sommer ein Praktikum absolviert. Sie hat gearbeitet und ihr eigenes Geld verdient – und wenn sie es verdient, kann sie es für alles ausgeben, was sie will", sagte er in einem Interview.

Cuban legt Wert darauf, dass seine Kinder verstehen, dass er nicht immer in der finanziellen Situation war, in der er sich heute befinden. Sie sollen wissen, dass man "daran arbeiten muss", wenn man erfolgreich sein will – so wie er es tun musste.

Auch der Milliardär und Amazon-Gründer Jeff Bezos hat eine besondere Erziehungsstrategie. Er möchte selbstbewusste, belastbare Kinder erziehen, die keine Angst vor Herausforderungen haben. Er ermutigt seine vier Kinder, kalkulierte Risiken einzugehen und praktische Erfahrungen zu sammeln, damit sie Kreativität, Einfallsreichtum und Mut erwerben – Fähigkeiten, die aus seiner Sicht ebenso wichtig sind wie schulische Bildung.

Aus diesem Grund dürfen die Kinder im Hause Bezos schon ab vier Jahren mit scharfen Messern arbeiten. Seine Frau habe gesagt, sie hätte "lieber ein Kind mit neun Fingern als ein einfallsloses Kind". Der Familie ist es wichtig, ihren Kindern schon in jungen Jahren Selbstvertrauen und praktische Fähigkeiten zur Problemlösung zu vermitteln, anstatt sie vor jeglichen Risiken zu schützen.

Multi-Unternehmer Elon Musk hat insgesamt zwölf Kinder mit drei verschiedenen Frauen. Obwohl der Milliardär durch seine vielen Unternehmen zeitlich sehr eingebunden ist, nimmt er sich nach eigenen Angaben regelmäßig Zeit für seine Kinder. In einem Interview sagte er einmal: "Nichts kann einen so glücklich machen, wie Kinder zu haben."

Musk will seine Kinder ermutigen, die Welt um sich herum kritisch zu betrachten. Neugier und lebenslanges Lernen sind Werte, die ihm in der Erziehung seiner Kinder besonders wichtig seien. Dabei stehe die Liebe zum Lernen und Weiterentwickeln im Vordergrund – vom Auswendiglernen halte der 52-Jährige wenig. Vielleicht hat er deshalb eine eigene Schule gegründet, die seine Kinder besuchen. Sie heißt Ad Astra, lateinisch "zu den Sternen". Hier lernen alle Kinder gemeinsam, egal wie alt sie sind und ohne Frontalunterricht – stattdessen spielerisch, nach eigenen Interessen und in Gruppen. Der Fokus liegt auf Problemlösung und Kreativität. Auf der Plattform X gab Musk einmal den Tipp: "Seien Sie äußerst vorsichtig, was die Schulen Ihren Kindern beibringen."

Es gibt auch etwas, das Musk rückblickend anderes machen würde. "Ich würde die Social-Media-Zeit meiner Kinder heute mehr einschränken als ich es in der Vergangenheit getan habe und mehr darauf achten, was sie sich anschauen. Man muss aufpassen, dass die Kinder nicht von irgendeinem Algorithmus programmiert werden."