Nach 145 Jahren: US-Zirkus Ringling schickt Elefanten in den Ruhestand

Nach jahrelangen Protesten von Tierschützern hat der US-Zirkus Ringling Brothers and Barnum & Bailey seine berühmten Show-Elefanten in den Ruhestand geschickt. Am Sonntag standen in Providence, Rhode Island und Wilkes Barry, Pennsylvania zum letzten Mal Elefanten bei Ringling-Shows in der Manege.

„Wir lieben unsere Mädels. Danke für die vielen schönen Jahre“, verabschiedete sich Zirkusdirektor Jonathan Lee Iverson in Providence von den Elefanten-Damen. „Das ist ein historischer Abend, meine Damen und Herren, echte amerikanische Ikonen.“

Die elf Asiatischen Elefanten des Unternehmens sollen nun in das Center for Elephant Conservation in Florida gebracht werden. In diesem vom Zirkus betriebenen Park leben bereits 29 Artgenossen - der „USA Today“ zufolge ist es die größte Herde Asiatischer Elefanten in der westlichen Hemisphäre.

Von der Manege in die Krebsforschung

Vor der Aufführung teilte ein Ansager mit, dass die Tiere zudem Teil eines Projekts zur Krebsforschung werden sollen. Bei Elefanten tritt Krebs seltener auf bei den Menschen, ein die Krankheit unterdrückendes Gen ist bei ihnen 20 Mal häufiger vertreten. Wissenschaftler der University of Utah wollen darum die Blutzellen der Elefanten untersuchen.

Elefanten waren ein klassischer Bestandteil der „größten Show der Welt“, die der Zirkus vor 145 Jahren startete. Die letzten elf tourenden Rüsseltiere von der sechsjährigen April bis zur 48-jährigen Asia traten in zwei Gruppen auf und absolvierten nach Angaben von „USA Today“ jedes Jahr ungefähr 1000 Shows in 80 Städten.

Tierschützer hatten immer heftiger gegen den Einsatz der Tiere protestiert und die Trainingsmethoden mit Hilfe von Stangen und Ketten als grausam angeprangert. Angesichts des wachsenden Drucks entschied der Zirkus nun, die Elefanten-Nummer ganz aufzugeben.

Quelle und Bilder: dpa, AP

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