Nach tagelangem Dauerregen: In den nächsten Tagen kehrt erstmal Ruhe ein

Das war erst der Anfang! Der Klimawandel führt immer öfters zu heftigen Starkregenereignissen und Hochwasser! Die Flutwellen werden gefährlicher und schädlicher! Wie geht es aktuell weiter?

Nach tagelangem Regen stehen Teile von Passau (Bayern) unter Wasser. (Bild: AFP)
Nach tagelangem Regen stehen Teile von Passau (Bayern) unter Wasser. (Bild: AFP)

Wiesbaden - Mal wieder gab es schwere Überschwemmungen. Bereits vor einer Woche konnte man abschätzen, dass da etwas Großes auf Süddeutschland zukommen würden und so kam es denn auch. Im Vorfeld musste man sich als Meteorologe mal wieder allerhand Kommentare anhören. Die reichten von Panikmache bis zum Herunterspielen der bevorstehenden Wetterlage. Eine häufige Aussage: "Das gab es doch schon immer".

Natürlich gab es Hochwasser schon immer. Allerdings nimmt die Häufigkeit immer mehr zu und die Auswirkungen werden immer größer. Vor drei Jahren gab es die katastrophale Ahrtalflut. Vor einigen Wochen ein Jahrhunderthochwasser im Saarland und in Teilen von Rheinland-Pfalz, nun direkt die schwere Flut in Süddeutschland. Schuld ist immer wieder Stark- und Dauerregen.

"Mit Physik ist das ganz leicht zu erklären. Warme Luft kann deutlich mehr Feuchtigkeit aufnehmen und transportieren als kühle Luft. Durch die globale Erwärmung sind also die Luftmassen fähig immer mehr Nässe aufzunehmen und damit kann es auch zu immer heftigeren Regenereignissen kommen", erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung, Geschäftsführer beim Wetterdienst Q.met (www.qmet.de) gegenüber dem Wetterportal wetter.net (www.wetter.net).

Seit Jahren nimmt die Zahl der Starkregenereignisse immer weiter zu. Das wird sich fortsetzen. Die aktuellen Fluten sind nur ein Vorgeschmack auf das, was Deutschland und ganz Europa noch bevorstehen wird. Wir wechseln rasch von einem Extrem ins nächste. Lange und schädliche Trockenphasen wechseln sich mit heftigen Niederschlagsphasen ab. Das Extremwetter nimmt deutlich zu.

In den nächsten Tagen kehrt erstmal Ruhe ein. Doch die nachfolgende Prognose des europäischen Wettermodells macht schon wieder Sorge. Wir sehen die Regensummen der kommenden 10 Tage, bis nächsten Freitag (14. Juni). Es werden im Süden schon wieder 70 bis 120 Liter Regen pro Quadratmeter erwartet. Das meiste davon soll am kommenden Wochenende vom Himmel kommen.

"Wir müssen daher mit weiteren Erdrutschen und auch wieder mit steigenden Flusspegeln im Süden von Deutschland rechnen. Außerdem ist noch nicht sicher, wie weit die neuen Regenfälle vielleicht auch wieder nach Norden ausgreifen. Es gilt die nächsten Tage die Wetterprognosen genau zu beobachten" so Wetterexperte Jung.

Insgesamt soll der Juni durchschnittlich temperiert ausfallen. Ein besonders warmer Monat soll es nicht mehr werden. Wie übrigens auch der gesamte Sommer. Vielleicht etwas wärmer als üblich, doch dafür in vielen Regionen auch wiederum deutlich nasser. Es ist gut möglich, das der Sommer 2024 noch mehr Flutüberraschungen für Deutschland bereithalten wird!