Nach U-Boot-Desaster: Milliardär plant neuen Titanic-Versuch
Neues U-Boot für 20 Millionen US-Dollar soll sicher sein
Die Reise von OceanGate Expeditions zum Wrack der Titanic endete im vergangenen Sommer mit einer Katastrophe. Das U-Boot war unter dem enormen Wasserdruck implodiert. Fünf Menschen starben. Nach dem schweren Unglück plant nun ein Milliardär aus Ohio einen neuen Versuch, zur Titanic vorzudringen.
Die 1912 gesunkene Titanic fasziniert viele Menschen bis heute. Das Wrack des Passagierdampfers liegt in 3800 Metern Tiefe auf dem Meeresboden. Immer wieder werden Tauchfahrten dorthin unternommen. Im Juni vergangenen Jahres endete eine davon mit einer Tragödie, die fünf Menschen das Leben kostete.
Die Betreiberfirma des U-Boots, OceanGate Expeditions, schloss daraufhin ihre Türen. Auf der mittlerweile schwarzen Internetseite des Unternehmens ist lediglich ein Satz zu lesen: "OceanGate Expeditions hat sämtliche Erkundungs und kommerziellen Aktivitäten eingestellt."
Kurz nach dem Unglück neues U-Boot in Auftrag gegeben
Immer wieder hatte es schon lange vor dem Unglück Sicherheitsbedenken gegeben. Das U-Boot sei nicht geeignet, in so große Tiefe abzutauchen, hieß es.
Immobilieninvestor Larry Connor aus Ohio will nun beweisen, dass Tauchfahrten in 3800 Meter Tiefe durchaus sicher sein können. Zusammen mit Patrick Lahey, Mitbegründer von Triton Submarines, will er in einem Zwei-Personen-Tauchboot zum Wrack der Titanic vordringen.
Dafür ließ der US-amerikanische Milliardär ein 20 Millionen Dollar teures Schiff namens Triton 4000/2 Abyssal Explorer entwerfen. Das habe er nur wenige Tage nach dem Ocean Gate-Unglück bei Lahey in Auftrag gegeben, wie die NY Post berichtet.
Neue Technologien und Materialien sollen für Sicherheit sorgen
"Ich möchte den Menschen auf der ganzen Welt zeigen, dass der Ozean zwar eine enorme Macht hat, aber auch wunderbar und angenehm sein und das Leben wirklich verändern kann, wenn man es richtig angeht", sagte Connor dem Wall Street Journal.
Erst jetzt sei der Zeitpunkt, an dem man ein für die Expedition geeignetes U-Boot bauen könne, da lange Zeit die Materialien und die Technologie dafür gefehlt hätten.
Wann das Duo seine Reise zur Titanic antreten will, ist bisher nicht bekannt.
Das geschah bei der Titan-Tragödie im Juni 2023
Am 18. Juni starteten Stockton Rush, Gründer von OceanGate und Tiefsee-Forscher Paul-Henry Nargeolet mit dem Tiefsee-Tauchboot Titan einen Tauchgang zur gesunkenen Titanic. Mit in dem U-Boot waren drei Touristen, die für ihren Platz an Bord jeweils 250.000 US-Dollar gezahlt hatten: Die Milliardäre Hamish Harding und Shahzada Dawood sowie deren Sohn Suleman Dawood.
Nach nicht mal zwei Stunden nach dem Start des Tauchgangs riss das Signal zum U-Boot ab. Da bekannt war, dass die Passagiere nur Luft für 96 Stunden hatten, wurde fieberhaft und mit großem Aufwand nach der Titan gesucht. Mehrere Tage waren unter anderem die kanadische Küstenwache, die US Navy, die Royal Canadian Air Force, die US Coast Guard und die US Air National Guard mit Flugzeugen, Schiffen und Tiefsee-Equipment im Einsatz.
Am 22. Juni fanden Tauchroboter dann 500 Meter vom Wrack der Titanic entfernt Trümmer des U-Bootes. Später stellte sich heraus, dass es bereits mehrere hundert Meter vor seinem Ziel implodiert war. Die anschließende Auswertung von Daten zeigte, dass die US-Navy das Geräusch der Implosion schon am 18. Juni – also wenige Stunden nach dem Start der Expedition – aufgezeichnet hatte.
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