Namenszusatz gestrichen - Dieselmotorerfinder MAN Energy Solutions will nicht mehr MAN heißen
Die historische Marke des Schiffsmotoren- und Turbinen-Hersteller soll 2025 verschwinden. Bereits 2018 wurde Namenszusatz „Diesel“ gestrichen
Der Augsburger Schiffsdiesel- und Turbinen-Hersteller MAN Energy Solutions will sich endgültig von seinen historischen Namenswurzeln trennen. Nachdem das Traditionsunternehmen bereits 2018 den Namen „Diesel“ aus seinem Titel gestrichen hatte, soll künftig auch die alte Konzernmarke „MAN“ verschwinden, wie die „Augsburger Allgemeine“ berichtet. Firmenchef Uwe Lauber bestätigte der Zeitung, dass die Volkswagen-Konzerntochter im Laufe des kommenden Jahres einen neuen Namen erhalten solle, der jedoch noch nicht feststehe.
In der einstigen Maschinenfabrik Augsburg, die später zur Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg umfirmierte, entwickelte Ende des 19. Jahrhunderts der Erfinder Rudolf Diesel den nach ihm benannten Motor. „Wir bleiben dem innovativen Erbe Rudolf Diesels treu, aber das Gesicht des Unternehmens hat sich vollständig geändert“, sagte Firmenchef Lauber der Zeitung. Der Hersteller mit weltweit etwa 15.000 Beschäftigten und vier Milliarden Euro Umsatz sei ein neues Unternehmen geworden.
Die einstige MAN-Dieselsparte habe sich immer mehr in einen Anbieter verwandelt, der Technologien zur Verringerung des CO2-Austoßes anbiete. Dies sei bereits 2018 Ausdruck des letzten Namenswechsels gewesen: „Damals wurde aus MAN Diesel & Turbo eben MAN Energy Solutions“, sagte Lauber. „Damit haben wir die Entscheidung, unser Geschäft neu auszurichten und die Dekarbonisierung unserer Lösungen voranzutreiben, erstmals sichtbar gemacht.“ Volkswagen hatte den MAN-Konzern 2011 übernommen. 2020 schloss das Wolfsburger Unternehmen mit der IG Metall eine Vereinbarung, dass die Sparte MAN Energy Solutions Teil für mindestens vier Jahre Teil des VW-Konzerns bleiben solle.