Neben anderen „Wahlbetrügern“ - Trump droht, Mark Zuckerberg bei Wiederwahl ins Gefängnis zu stecken

Ex-Präsident Donald Trump<span class="copyright">Gerald Herbert/AP/dpa</span>
Ex-Präsident Donald TrumpGerald Herbert/AP/dpa

Donald Trump wütet gegen den Meta-Chef und droht mit „nie da gewesener Verfolgung“ seiner Feinde.

Donald Trump hat offenbar nicht vor, seinen langjährigen Streit mit Mark Zuckerberg zu vergessen. In einem aktuellen Beitrag auf seinem eigenen sozialen Netzwerk Truth Social drohte der ehemalige Präsident damit, „Wahlbetrüger“ ins Gefängnis zu bringen, falls er bei den bevorstehenden Wahlen im November wiedergewählt wird. „Business Insider“ berichtet, dass Trump dabei namentlich den Meta-CEO erwähnte.

Drohungen auf Truth Social

„Sie haben keine Scham! Alles, was ich sagen kann, ist, dass wir, wenn ich zum Präsidenten gewählt werde, Wahlbetrüger auf einem noch nie da gewesenen Niveau verfolgen werden, und sie werden für lange Zeit ins Gefängnis gesteckt,“ schrieb Trump. „Wir wissen bereits, wer ihr seid. Tut es nicht, Zuckerbucks sei vorsichtig!“ fügte er hinzu.

Bereits in einem Beitrag vom Februar 2023 beschuldigte Trump den Facebook-Gründer des Wahlbetrugs und verlinkte auf einen Bericht von Fox News, der thematisierte, dass Zuckerbergs Spende von 2 Millionen Dollar an ein Wahlamt in Georgia untersucht werde. „Warum wird er nicht verfolgt?“ fragte Trump damals. „Die Demokraten wissen nur, wie man betrügt. Amerika wird das nicht mehr lange hinnehmen!“

Bislang gibt es keine Beweise dafür, dass Zuckerbergs frühere Spenden parteiisch waren. Dennoch steigt Trumps Popularität stetig, und er führt in vielen nationalen Umfragen gegen Joe Biden. Dies liegt vor allem an Bidens schlechtem Abschneiden in der jüngsten Fernsehdebatte, die durch verbale Ausrutscher und zusammenhanglose Sätze geprägt war.

Der Hintergrund des Streits

Trumps Fehde mit Zuckerberg reicht laut „Business Insider“ bereits einige Jahre zurück. Im Juni 2020 sagte Zuckerberg, er sei „zutiefst erschüttert und angewidert von Präsident Trumps spaltender und aufrührerischer Rhetorik“, nachdem Facebook dafür kritisiert worden war, dem damaligen Präsidenten gewalttätige Äußerungen auf der Plattform zu gestatten.

Trump wurde schließlich nach den Kapitol-Unruhen am 6. Januar 2021 von Facebook verbannt. Bei diesen Unruhen stürmten gewalttätige Trump-Unterstützer das Kapitol in Washington D.C., was zu mehreren Verletzungen und fünf Todesfällen führte.

Sperrung mittlerweile wieder aufgehoben

Zu dieser Zeit sagte Zuckerberg, das Unternehmen glaube, dass „die Risiken, dem Präsidenten in dieser Phase weiterhin die Nutzung unserer Dienste zu erlauben, einfach zu groß sind.“ Das Verbot wurde im Januar 2023 aufgehoben.

Im September 2022 machte Trump bei einer Kundgebung verwirrende Aussagen über seine Beziehung zu Zuckerberg. Er behauptete laut „Business Insider“, dass der Facebook-Gründer ihn „letzte Woche“ im Weißen Haus besucht habe, obwohl er zu diesem Zeitpunkt bereits seit über einem Jahr nicht mehr im Amt war. Trump sagte: „Letzte Woche kam der Komische – er ist ein Komischer – Mark Zuckerberg ins Weiße Haus und küsste mir die ganze Nacht den Hintern.“ Die Vertreter von Zuckerberg kommentierten diese Aussagen nicht.

Gerichtsverfahren und mögliche Konsequenzen

Wie „Futurism“ berichtet, hat Trump eine lange Liste von Feinden, die er im Falle seiner Wiederwahl ins Gefängnis bringen möchte. Sollte er im Herbst erneut gewinnen, besteht die Gefahr, dass er seine Drohungen tatsächlich umsetzen wird.

Auch das kürzliche Urteil des US Supreme Court bezüglich der Immunität des Präsidenten könnte die Chancen erhöhen, dass Trump Bundesbehörden einsetzen könnte, um gegen politische Gegner vorzugehen, so einige politische Kommentatoren.