Niedlicher Killer: Darum ist die Schwarzfußkatze die tödlichste Raubkatze der Welt

Sie ist kleiner als eine Hauskatze, aber tödlicher als Löwen oder Tiger: die Schwarzfußkatze. In einer Nacht erlegt sie mehr Beute, als ein Leopard in einem halben Jahr. Doch was macht die kleine Wildkatze so gefährlich?

Die Schwarzfußkatze sieht harmlos aus, ist aber ein gnadenloser Killer. (Bild: Getty Images)
Die Schwarzfußkatze sieht harmlos aus, ist aber ein gnadenloser Killer. (Bild: Getty Images)

Zugegeben, ihr Anblick scheint Menschen wahrscheinlich keine Angst einzuflößen, doch die niedlich anmutende Schwarzfußkatze ist tödlicher als Löwen, Tiger oder Pumas. Dabei ist Felis nigripes, so ihr lateinischer Name, sogar kleiner als eine Hauskatze – ist bei der Jagd aber äußerst erfolgreich und eben tödlich.

Die Schwarzfußkatze ist die kleinste der afrikanischen Wildkatzen, ausgewachsen erreichen sie ein Gewicht von bis zu 1,7 Kilo und von Kopf bis Rumpf werden sie etwa 44 Zentimeter groß. Jede normale Hauskatze ist größer, dennoch ist die Schwarzfußkatze bei der Jagd wesentlich erfolgreicher als Großkatzen wie Löwen oder Tiger.

Bei der Jagd erfolgreicher als Löwen, Tiger oder Pumas

Auf den ersten Blick mag man die Schwarzfußkatze, die bis zu 15 Jahre alt werden kann, aufgrund ihres Tabbymuster mit einer getigerten Hauskatze verwechseln, doch bei genauer Betrachtung fallen einem die Unterschiede auf.

Das Erkennungsmerkmal der Schwarzfußkatze sind die horizontalen Streifen an den Beinen und ein getupftes Fell. Ihren Namen Schwarzfußkatze tragen die kleinen Raubkatzen übrigens zurecht, denn ihre Tatzenunterseiten sind tatsächlich schwarz.

Beheimatet ist die Schwarzfußkatze vor allem in den südlichen Gefilden des afrikanischen Kontinents wie Namibia, Botswana und Südafrika, dort wird sie auch Karookatze genannt.

Doch warum gilt die Schwarzfußkatze als so gefährlich und tödlich? Einem BBC-Bericht zufolge kommt die kleine Wildkatze auf eine effiziente Jagdquote von 60 Prozent. Damit ist sie beim Beutezug wesentlich erfolgreicher als Löwen, Pumas oder Tiger.

Auf Streifzug legt sie bis zu 20 Kilometer in einer Nacht zurück

Menschen müssen sich aber nicht vor einer Begegnung fürchten, denn die Schwarzfußkatze jagt und frisst bevorzugt nachtaktive Tiere wie Wüstenrennmäuse und Buschratten. Bei Untersuchen ihrer Mägen konnten aber auch schon Reste von Vögeln, Mäusen, Spinnen und Insekten identifiziert werden. Vereinzelt wurden auch schon Stachelagamen, Kaphasen, südafrikanisches Ziesel und Schwarzbauchtrappe als Beute nachgewiesen, einige davon sind um einiges größer als die Schwarzfußkatze.

Bei ihrem Beutezug sind die Schwarzfußkatzen auch alles andere als faul und legen über Nacht Strecken von acht bis 20 Kilometer zurück. Dabei kommt ihnen zugute, dass sie auch ohne Trinkwasser lange überleben können.

Die Schwarzfußkatze erlegt in einer einzigen Nacht mehr Beutetiere, als ein Leopard in einem halben Jahr. (Bild: Getty Images)
Die Schwarzfußkatze erlegt in einer einzigen Nacht mehr Beutetiere, als ein Leopard in einem halben Jahr. (Bild: Getty Images)

Wie die meisten Wildkatzen ist auch die Schwarzfußkatze ein sehr scheues Tier und versteckt sich tagsüber meist in Höhlen. Und obwohl sie selbst eigentlich sehr gut buddeln kann, nutzt die Schwarzfußkatze als Versteck häufig die verlassenen Baue anderer Tiere.

Alle 50 Minuten erlegt sie ein Wirbeltier

Sobald die Nacht anbricht, beginnt für die Schwarzfußkatze die Jagd und dann ist sie ganz in ihrem Element. Im Schnitt alle 50 Minuten erlegt sie ein Wirbeltier oder auch Vögel. Letztere sind wichtig, da die Schwarzfußkatze Federn fressen muss, um damit ihren Bedarf an der essenziellen Aminosäure Taurin decken zu können.

Bei der Jagd greift die Schwarzfußkatze auf verschiedene Strategien zurück. Langsames Anschleichen, plötzliches Springen und Aufscheuchen und vollkommene Inaktivität, gefolgt von einem Todesbiss, die Wildkatze jagt und tötet ihre Beute auf die unterschiedlichsten Weisen. Diese Flexibilität könnte der Grund sein, weshalb sie bei der Jagd so effektiv sind, in einer Nacht kommt sie auf 10 – 14 erlegte Beutetiere. Das ist mehr Beute, als ein Leopard in einem halben Jahr macht.

Seit 2002 gilt die Schwarzfußkatze als gefährdete Art

Eine Schwarzfußkatze in freier Wildbahn zu beobachten ist äußerst schwierig, denn sie ist nicht nur, wie schon erwähnt, äußerst scheu, sondern seit 2002 gilt sie auch als gefährdete Art, denn eine weibliche Schwarzfußkatze bringt nur zwei bis drei Jungen zur Welt. Sie lebt als Einzelgänger, Weibchen und Männchen treffen sich nur während der Paarungszeit von September bis Januar. Nach der Paarung trennen sich Männchen und Weibchen sofort wieder, für die Aufzucht der Jungen ist allein das Weibchen zuständig. Mit ihrem Nachwuchs zieht die Schwarzfußkatzenmutter alle paar Tage in eine neue Höhle, um die Jungen vor Fressfeinden zu schützen. Davon gibt es reichlich, daher sterben viele Schwarzfußkatzen sehr jung.

In europäischen Zoos kann man die Schwarzfußkatze seit 2014 leider nicht mehr beobachten. Der Grund liegt in der sogenannten nicht-infektiöse Amyloidose. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, bei deren Verlauf Proteinablagerungen das Gewebe der Nieren zerstören. Die folgenschwere Vergiftung endet für die Schwarzfußkatze tödlich.

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