Rote Farbe auf der Spanischen Treppe in Rom: Protest gegen Gewalt gegen Frauen

Mit blutroter Farbe auf der Spanischen Treppe in Rom haben Aktivistinnen und Aktivisten am Mittwoch Gewalt gegen Frauen angeprangert. Die rote Farbe stehe für das Blut der Opfer, erklärten die sechs Männer und Frauen der Gruppe "Bruciamo Tutto". (Alberto PIZZOLI)
Mit blutroter Farbe auf der Spanischen Treppe in Rom haben Aktivistinnen und Aktivisten am Mittwoch Gewalt gegen Frauen angeprangert. Die rote Farbe stehe für das Blut der Opfer, erklärten die sechs Männer und Frauen der Gruppe "Bruciamo Tutto". (Alberto PIZZOLI)

Mit blutroter Farbe auf der Spanischen Treppe in Rom haben Aktivistinnen und Aktivisten am Mittwoch Gewalt gegen Frauen angeprangert. Die rote Farbe stehe für das Blut der Opfer, erklärten die sechs Männer und Frauen der italienischen Gruppe "Bruciamo Tutto" (Auf Deutsch: Verbrennt alles). Sie hielten Blätter mit den Namen der jüngsten Opfer von Gewalt gegen Frauen in die Höhe, bevor sie von der Polizei abgeführt wurden.

"Dies ist ihr Blut - ein Massaker, das die Gesellschaft sich weigert zu sehen", hieß es in einer Mitteilung der Gruppe. "Als wäre es normal, durch die Hand des Ehemannes, Partners oder Sohnes zu sterben." Die Farbe auf den Stufen der Treppe sei abwaschbare Kinderfarbe, erklärte die Gruppe.

Der Name der Gruppe stammt aus einem Appell der Schwester von Giulia Cecchettin, einer Studentin, die im vergangenen Jahr von ihrem Ex-Freund ermordet worden war. Der Fall hatte landesweit Trauer und Wut ausgelöst. "Haltet keine Schweigeminute für Giulia ab, sondern verbrennt alles", erklärte Elena Cecchettin und rief zu einem Aufstand angesichts einer Kultur auf, die derartige Gewalt zulasse.

Die im 18. Jahrhundert errichtete Spanische Treppe, die zur Kirche Trinita dei Monti führt, ist eine der berühmtesten Touristenattraktionen Roms. Bekannte kulturelle Stätten werden zunehmend als Schauplätze für Protestaktionen genutzt, um mehr Aufmerksamkeit zu erzeugen - oftmals von Klimaaktivisten. Vergangene Woche hatte die Gruppe "Just Stop Oil" in England die prähistorische Welterbestätte Stonehenge mit einer orangefarbenen Substanz besprüht.

Die italienische Regierung hatte die Strafen für die Beschädigung von Denkmälern und Kulturstätten erhöht.

ck/ju