Schock mit Folgen für Handball-Nationalteam?

Schock mit Folgen für Handball-Nationalteam?
Schock mit Folgen für Handball-Nationalteam?

Dieser Pflichtsieg für die Füchse Berlin war teuer erkauft!

Beim 37:26 gegen den Aufsteiger HBW Balingen-Weilstetten hat sich Kapitän Fabian Wiede potenziell schwer verletzt - ein Schock, der womöglich auch Implikationen für die Heim-EM im Januar hat.

Der 29 Jahre alte Wiede knickte nach einem Sprungwurf ohne gegnerische Einwirkung um und musste im Anschluss vom Feld getragen werden. Nach der Partie war sein rechter Fuß bereits bandagiert und er war auf Krücken unterwegs.

„Fabian geht es den Umständen entsprechend. Mit den Schmerzmitteln ist er momentan, glaube ich, ganz gut drauf“, gab Trainer Jaron Siewert kurz nach Spielende ein Update: „Es wird etwas Ernsteres sein, ich hoffe nur, dass er nicht extrem langfristig ausfällt.“

Fabian Wiede: Das nächste bittere Kapitel?

Die Verletzung ein herber Rückschlag für Wiede. der im schlimmsten Fall die EM im eigenen Land zu verpassen droht. Es wäre die Fortsetzung einer unglücklichen Serie verpasster Großturniere: Bei der EM 2020 fehlte er wegen einer Schulter-OP, bei der WM in diesem Jahr aufgrund eines Eingriffs an den Weisheitszähnen.

Rund um die Entscheidung, die Zahn-OP in diesen Zeitraum zu verlegen, gab es Irritationen mit Bundestrainer Alfred Gislason. Dieser zeigte sich „enttäuscht“ zeigte und meinte speziell auch Wiede, als er im Vorfeld der WM öffentlich Einstellungsmängel bei Teilen seiner Schützlinge beklagte: „Wenn ein Spieler dann immer wieder absagt, muss sich ein Trainer die Frage stellen, wie sehr er sich auf den Spieler verlassen kann.“

Wiede - der auch seine Hochzeit in die Auszeit legte - wehrte sich und verwies auf das Dilemma, dass die Alternative gewesen wäre, die OP in die Bundesliga-Saison zu legen und damit seinem Arbeitgeber zu schaden.

Zuletzt schien sich das Verhältnis zwischen Wiede und Gislason wieder einzurenken, der Rückraumspieler hatte die EM im Visier - umso bitterer wäre nun ein erneutes Aus.

Hannover trotz Flensburg Punkt ab

In der zweiten Freitagsbegegnung der Bundesliga holte sich Hannover im Heimspiel gegen die SG Flensburg-Handewitt einen wichtigen Punkt und bleibt somit in der Spitzengruppe.

Die Mannschaft von Ex-Bundestrainer Christian Prokop bewies dabei große Moral. Nach einem 11:14-Halbzeitrückstand geriet sein Team mit 15:20 sogar noch weiter ins Hintertreffen.

Doch die Hannoveraner, bei denen U21-Weltmeister Justus Fischer mit sechs Toren bester Werfer war, kämpften sich zurück und erzielten zehn Minuten vor Schluss den 22:22-Ausgleich.

In einer dramatischen Schlussphase, in der beide Clubs die Chancen auf die Entscheidung liegen ließen, war es Marius Steinhauser, der nach einem Ballgewinn quasi mit dem Abpfiff das 26:26-Endergebnis bescherte.