Staatsmedien: Nordkoreas Machthaber Kim überwacht Übung für "nuklearen Gegenangriff"

Nordkoreas Machthaber Machthaber Kim Jong Un hat nach Angaben staatlicher Medien eine Übung zur Simulation eines "nuklearen Gegenangriffs" überwacht. (Jung Yeon-je)
Nordkoreas Machthaber Machthaber Kim Jong Un hat nach Angaben staatlicher Medien eine Übung zur Simulation eines "nuklearen Gegenangriffs" überwacht. (Jung Yeon-je)

Nordkoreas Machthaber Machthaber Kim Jong Un hat nach Angaben staatlicher Medien eine Übung zur Simulation eines "nuklearen Gegenangriffs" überwacht. Kim habe eine "kombinierte taktische Übung" geleitet, bei der "ein nuklearer Gegenangriff mit supergroßen Mehrfachraketen-Artilleristen simuliert" worden sei, berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA am Dienstag. Die Übung habe am Vortag stattgefunden. Das Militär in Südkorea hatte mitgeteilt, Nordkorea habe mehrere ballistische Kurzstreckenraketen abgefeuert. Japan bestätigte den Start.

Die Raketen hätten ihr Ziel in rund 352 Kilometer Entfernung getroffen, meldete KCNA weiter. Kim habe "große Zufriedenheit" zum Ausdruck gebracht.

Das südkoreanische Militär hatte am Montag mitgeteilt, Raketen aus dem Raum Pjöngjang seien etwa 300 Kilometer weit geflogen, ehe sie in den Gewässern östlich der koreanischen Halbinsel eingeschlagen seien. Es sprach von einer "Provokation". Tokio bestätigte den Start. Ein Regierungssprecher sagte, eine Rakete habe eine maximale Höhe von 50 Kilometern gehabt.

Erst am Freitag hatte Nordkorea nach Angaben staatlicher Medien einen "supergroßen Sprengkopf" für einen strategischen Marschflugkörper sowie eine Flugabwehrrakete neuen Typs getestet.

Die Tests erfolgten mehrere Wochen nach der Aussetzung der Überwachung der internationalen Sanktionen gegen Nordkorea. Russland hatte Ende März im UN-Sicherheitsrat mit seinem Veto eine Verlängerung des Mandats für das zuständige UN-Expertengremium verhindert. Das Gremium überprüfte Berichte, wonach Nordkorea Russland im großen Stil Waffen für den Krieg gegen die Ukraine liefert.

Die zeitlich unbegrenzten UN-Sanktionen gegen Nordkorea waren wegen des Raketen- und Atomwaffenprogramms des international weitgehend isolierten Landes verhängt worden; zuletzt waren sie 2016 und 2017 verschärft worden. Seit 2019 fordern Nordkoreas Verbündete Russland und China, die als ständige Mitglieder des UN-Sicherheitsrates über ein Vetorecht verfügen, eine zeitliche Begrenzung der Sanktionen.

Seit Beginn des Ukraine-Krieges haben Russland und Nordkorea ihre Beziehungen zueinander intensiviert. Das Nachbarland Südkorea war von Nordkoreas Machthaber Kim im Januar zum "Hauptfeind" erklärt worden. Er kündigte an, die Entwicklung von Waffen auszuweiten - auch die von taktischen Atomwaffen.

mhe