"Tatort: Unten im Tal": So wird der neue Schwarzwald-Krimi

Franziska Tobler und Friedemann Berg steigen in einen Cold Case ein. (Bild: SWR/Benoît Linder)
Franziska Tobler und Friedemann Berg steigen in einen Cold Case ein. (Bild: SWR/Benoît Linder)

Schon seit 2017 ermitteln die beiden Schwarzwald-Kommissare Franziska Tobler (Eva Löbau, 50) und Friedemann Berg (Hans-Jochen Wagner, 54) Seite an Seite im Breisgau und Umgebung. Am Sonntag (12. Februar ab 20:15 Uhr) läuft nun ihr zehnter gemeinsamer Film im Ersten. Im "Tatort: Unten im Tal" werden an einem See die im Sand vergrabenen Überreste einer Frauenleiche gefunden. Guter Jubiläumskrimi oder Rohrkrepierer?

Darum geht es im Schwarzwald-"Tatort: Unten im Tal"

Franziska Tobler und Friedemann Berg steigen in einen Cold Case ein, der vor mehr als einem Jahrzehnt unaufgeklärt blieb. Sie hoffen, einer Familie endlich Ruhe zu verschaffen, und treiben damit einen Außenseiter in die Enge. Familie Winterfeld erlebte vor Jahren eine Tragödie, als Tochter Rosa, noch Teenager aber selbst schon Mutter einer Tochter, spurlos verschwand. Nun wird in der Nähe des Schwarzwald-Dorfs Rosas Leiche gefunden. Wie damals ermitteln Tobler und Berg. Wie damals beschuldigt Meike Winterfeld (Inka Friedrich, 57) den mehrfach vorbestraften Werner Tröndle (Aurel Manthei, 49).

Der hat wegen anderer Straftaten eine Gefängnisstraße abgesessen und lebt jetzt wieder im Dorf, auch wenn die meisten nichts mit ihm zu tun haben wollen. Tobler und Berg rekonstruieren von neuem Rosas letzten Abend, nicht nur mit der Familie, sondern auch mit Rosas Freund Axel (Tonio Schneider, 31) und ihrer besten Freundin Elif (Canan Samadi). Inzwischen erwachsen, stehen die beiden dieser Rekonstruktion kritisch gegenüber. Tobler und Berg hoffen trotzdem auf neue Erkenntnisse. Und tatsächlich - mit dem heutigen Blick der jetzt Erwachsenen verschiebt sich die Wahrnehmung der Ereignisse.

Lohnt sich das Einschalten?

Zugegeben: Man muss die bisweilen kauzige Art der beiden Schwarzwald-Ermittler mögen, um im neuen Film "Unten im Tal" Gefallen zu finden. Entwickelt man keine Grundsympathie, dann kommt man wohl aus dem Kopfschütteln nur schwer heraus. Hat man jedoch auch nur eine kleine Schwäche für Berg und/oder Tobler, dann ist das ein wirklich guter bis sehr guter Sonntagabend-Krimi. Überraschende Wendungen, spannender Grundplot und ein wirklich kaum vorhersehbares Finale. Was will man eigentlich mehr?

Solide durch und durch kommt "Unten im Tal" daher, und unterhält von der ersten bis zur letzten Minute. Vielleicht hätte man mehr auf Dialoge zwischen den Protagonisten setzen können, die sich bisweilen fast blind zu verstehen scheinen. Auch hätte man den finalen Twist etwas mehr in den Vordergrund rücken können, so wird der Fall fast beiläufig gelöst, aber: Den "Tatort"-Zuschauer erwartet ein robuster Dorfkrimi, der gelungen inszeniert wurde und in sich schlüssig daherkommt.