Teenie-Band der 90-er: Was machen die Echt-Stars heute?

Ende der 90er-Jahre zählte die Band Echt zu den größten Teenie-Idolen des Landes, nun erinnert eine neue Doku an die Glanzzeiten der Band und zeigt, was aus den Mitgliedern nach dem Ende der Band wurde.

Dank Hits wie
Hits wie "Du trägst keine Liebe in dir" machten Echt berühmten. (Bild: SWR/ Mathias Bothor)

Sie waren absolute Mädchenschwärme in den späten 1990-er und frühen 2000-er: Die Band Echt - allen voran ihrem Frontmann Kim Frank - lagen die Herzen seiner weiblichen Fans zu Füßen. Gerade mal zwölf Jahre alt war der Sänger, als er mit Freunden die Schülerband gründete, bereits mit ihrer ersten Single "Alles wird sich ändern" schafften sie den Sprung in die Charts. Den endgültigen Durchbruch schaffte die Band mit ihrem zweiten Album "Freischwimmer" (1999), das auf Platz eins einstieg und mit "Du trägst keine Liebe in dir" und "Weinst du?" ihre beiden größten Hits beinhaltete.

Auch wenn ihr drittes Album floppte und die Band sich kurz darauf auflöste, von seinem Echt-Ruhm hätte Kim Frank lange zehren können, glaubt er: "Ich hätte wahrscheinlich schon alte Hits auf Autohaus-Eröffnungen spielen und davon leben können, bis ich alt und grau gewesen wäre - aber das wollte ich nicht", sagte der gebürtige Flensburger 2018 im Interview mit dem "stern". Aber ganz abgeschlossen hatte er mit der Band bis heute auch noch nicht: Frank, der inzwischen Musikvideos dreht und als Filmemacher arbeitet, präsentiert jetzt mit der dreiteiligen Doku "Echt - Unsere Jugend" (ab 23. November in der ARD-Mediathek) einen filmischen Rückblick auf die Geschichte der Teenie-Idole.

Stets unterschätzt, weil durch die Teenie-Presse vereinnahmt: Echt veröffentlichten drei hörenswerte deutsche Pop-Alben. (Bild: Universal)
Stets unterschätzt, weil durch die Teenie-Presse vereinnahmt: Echt veröffentlichten drei hörenswerte deutsche Pop-Alben. (Bild: Universal)

 

Echt: Neue Doku über die Bandgeschichte

Entstanden sei die Idee bei einem Bandtreffen, das fast 20 Jahre nach der Auflösung von Echt stattfand. Dort sei die Frage aufgekommen, "ob uns noch irgendwas fehlt, bezogen auf die ganze Echt-Zeit. Als ich an der Reihe war, habe ich gesagt, dass es mir irgendwie fehlt, dass wir nie was aus diesem ganzen Material, was wir damals gefilmt hatten, gemacht haben", wie Frank nun in einem Interview zur neuen Doku erklärt. Seine Ex-Bandkollegen willigen ein und so sichtete er für das Projekt über 240 Stunden Filmaufnahmen, die die Band damals mit ihrer sogenannten "Echt-Cam" gefilmt hatte.

In den drei jeweils 60-minütigen Filmen lässt Frank - der auch als Erzähler fungiert - die Bandgeschichte Revue passieren - mit allen Höhen und Tiefen, die Bandmitglieder lassen intime private Einblicke zu, auch Themen wie Panikattacken, Depressionen und Körperwahrnehmungsstörungen werden angesprochen. "Ich wollte das alles unbedingt erzählen, weil ich zeigen wollte, was hinter dem strahlenden Lächeln auf Covern von Teeniemagazinen in uns vorging", erklärt Frank.

Nach dem Ende der Band veröffentlichte Kim Frank auch solo Musik - allerdings ohne größeren Erfolg. (Bild: Ralph Orlowski/Getty Images)
Nach dem Ende der Band veröffentlichte Kim Frank auch solo Musik - allerdings ohne größeren Erfolg. (Bild: Ralph Orlowski/Getty Images)

 

Kim Frank: Keine Echt-Reunion

Eines wird in der Doku, in der am Ende des dritten Teils auch die anderen Bandmitglieder zu Wort kommen, auch deutlich: Mit einer Echt-Reunion ist weiterhin nicht zu rechnen. "Das ist gerade kein Thema zwischen uns", sagt Frank dazu auch im Interview. "Wir freuen uns über die Filme und über unsere Freundschaft. Und ich für mich kann sagen, dass die Vorstellung sich auf eine Bühne zu stellen, mit diesem: 'Seht mich alle an', sehr abstrakt für mich ist. Trotzdem fühlt es sich an, als würde es Echt immer noch geben. Nur halt ohne die Musik."

So ganz aus dem Rampenlicht verabschiedete sich zumindest Frank ohnehin nicht: Nach dem Ende der Band war er zunächst als Fotograf tätig, ehe er viel beachtete Auftritte als Synchronsprecher und Schauspieler ("NVA", 2005) hatte. 2007 veröffentlichte er mit "Himmelblau" ein Solo-Album. Seit 2008 arbeitet er vorwiegend als Regisseur für Musikvideos, er drehte unter anderem Clips für Udo Lindenberg, Mark Forster, Adel Tawil und Andreas Bourani. Auch zwei seiner Bandkollegen blieben der Musik treu: Schlagzeuger Florian Sump ist inzwischen als ein Drittel der Kinder-HipHop-Band Deine Freunde erfolgreich, Keyboarder Gunnar Astrup wurde Musikchef bei mehreren Radiosendern. Bassist Andreas "Puffi" Puffpaff hingegen macht "Videographie und Webseiten-Design", wie die Doku enthüllt, Gitarrist Kai Fischer arbeitet als Kostümbildner beim Film.

Für die Doku
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