Testphase in München: DHL will Kofferraum zur Packstation machen

Wer demnächst beim Bestellriesen Amazon ordert, dem könnte die DHL sein Paket nicht nur in den heimischen Briefkasten, sondern bei Bedarf auch in den Kofferraum des Autos liefern. Zumindest soll ein entsprechendes System in München getestet werden. Für die neue Form der Warenzustellung haben sich Amazon, die DHL und der Autohersteller Audi zusammengetan, wie unter anderem "Focus" berichtet.

Folgendermaßen soll das System funktionieren: Wer einen Audi besitzt, der über das neueste Connect-System verfügt und dadurch mit dem Internet verbunden ist, soll bei einer Amazon-Bestellung den Standort seines Autos durchgeben können. Ein Paketbote der DHL soll, wenn er sich in der Nähe des Fahrzeugs befindet, einen Entsperrcode für den Kofferraum bei Audi anfordern, damit er die Bestellung im Auto deponieren kann. Laut Audi-Sprecher Moritz Drechsel erfolgten dabei verschiedene Sicherheitsabfragen. So könne geklärt werden, ob der Zusteller das Paket wirklich mit sich führt und wo genau das Fahrzeug steht.

Erst dann erhält der Paketbote per Smartphone oder über sein Quittierungsgerät den exakten Standort des Autos sowie den Code, mit dem er den Kofferraum öffnen kann. Das Ganze soll auch umgekehrt funktionieren: Will man eine Amazon-Bestellung umtauschen, muss man das Paket bloß im Kofferraum deponieren, sodass der Bote es von dort mitnehmen kann.

Der gesamte Zustellprozess soll durch mehrere Sicherheitsverfahren überwacht werden, sodass es nicht zu Diebstählen des Paketes oder gar des Autos kommen kann. So zitiert das Magazin Ulrich Hackenberg, Vorstand für Technische Entwicklung bei Audi: "Wie bei allen Connect-Diensten hat auch in diesem Fall die Sicherheit des Automobils und der Kundendaten höchste Priorität."

Vorerst wird das Verfahren laut DHL an einem "ausgewählten Kundenkreis" im Großraum München getestet werden. Die auf mehrere Monate angelegte Testphase beginnt im Mai.

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