"The Boys" gehen aufs Ganze: Wie zimperlich darf man sein, um einen Pychopathen im Weißen Haus zu verhindern?

Wer so schön lächelt, kann doch kein schlechter Mensch sein, oder? Homelander (Antony Starr) zeigt seinen Sohn Ryan (Cameron Crovetti) herum und hofft, dass er mit seinen Verbrechen durchkommt. (Bild: Jasper Savage / Amazon Content Services LLC)
Wer so schön lächelt, kann doch kein schlechter Mensch sein, oder? Homelander (Antony Starr) zeigt seinen Sohn Ryan (Cameron Crovetti) herum und hofft, dass er mit seinen Verbrechen durchkommt. (Bild: Jasper Savage / Amazon Content Services LLC)

Jetzt ist alles zu spät: Homelander und Co. greifen in der vierten Staffel von Amazons bitterböser Superheldenserie "The Boys" nach der Macht.

Aufhalten lassen sie sich schon lange nicht mehr: Die Superhelden in der beklemmenden Amazon-Serie "The Boys" sind seit jeher außer Rand und Band. Wer übermenschliche Kräfte besitzt, muss nicht super sein oder gar ein Held - sondern steht im eigenen Selbstverständnis über dem Gesetz. Es war nur eine Frage der Zeit, bis der fliegende Psychopath Homelander (Antony Starr) und seine mit Superkräften ausgestatteten Gefolgsleute nach der politischen Macht greifen. In der vierten Staffel sind sie ab 13. Juni bei Amazon Prime am Ziel: Und das ist gar nicht gut für Amerika.

Auch vieles andere in "The Boys" ist gar nicht gut für Amerika. In der tief gespaltenen Nation stehen sich zwei Lager unversöhnlich gegenüber: Die einen halten es für legitim, dass ihr dauergrinsendes, föhnfrisiertes Idol Homelander auf offener Straße Kritiker zermatscht und ungeschoren davon kommt.

Anfangs vor allem ein wirtschaftlicher Faktor, war es nur eine Frage der Zeit, bis Homelander und Co. auch nach der politischen Macht greifen. Schon am Ende der dritten Staffel war der Schritt ins Weiße Haus für die "Super" nicht mehr weit: "Alle Demokratien sind gescheitert, weil die Menschen so scheißdumm sind", weiß die Schlaueste von ihnen.

Trotz ihrer Superkräfte ist Anne (Erin Moriarty), die sich von den Supes um Homelander abgewandt hat, hilflos gegenüber der Gewalt in der Gesellschaft. (Bild: Jan Thijs / Amazon Content Services LLC)
Trotz ihrer Superkräfte ist Anne (Erin Moriarty), die sich von den Supes um Homelander abgewandt hat, hilflos gegenüber der Gewalt in der Gesellschaft. (Bild: Jan Thijs / Amazon Content Services LLC)

Das geht alles viel zu weit, oder?

Auf der anderen Seite kämpfen "normale" Menschen für Gerechtigkeit und wollen die Demokratie gegen die Diktatur des Terrors verteidigen - mit allen Mitteln. Doch werden alle Mittel auch vom Zweck geheiligt?

Für den verbitterten Agenten Billy Butcher (Karl Urban) stellt sich die Frage nicht, er macht, was er für nötig hält. Seine eigentlich nicht zimperlichen Mit-Widerständler um Ex-Heldin Starlight (Erin Moriarty) und den schüchternen Hughie (Jack Quaid) allerdings, würden es gerne mit weniger Gewalt, Blutfontänen und zerplatzenden Körpern versuchen.

Übrigens: Allzu große Hoffnungen, dass Homelander gestoppt werden kann, sollte man sich nicht machen. Typen wie er landen noch immer auf den Füßen. Außerdem hat Amazon nach dem Spin-off "Gen V" bereits grünes Licht für eine fünfte Staffel gegeben.

Billy Butcher (Karl Urban, links) Frenchie (Tomer Capone, Mitte) und Mothers's Milk (Laz Alonso) wollen keine Gefangenen mehr machen. (Bild: Jan Thijs / Amazon Content Services LLC)
Billy Butcher (Karl Urban, links) Frenchie (Tomer Capone, Mitte) und Mothers's Milk (Laz Alonso) wollen keine Gefangenen mehr machen. (Bild: Jan Thijs / Amazon Content Services LLC)