The Social Pulse: Frau postet Foto vom Essen – und plötzlich wird's teuer

Worüber im Netz diskutiert wird und warum

Aus einem kurzen Lunch mit einer Freundin wurde für eine Frau in China ein Albtraum: Nachdem sie auf TikTok ein Bild ihres Essens hochgeladen hatte, belief sich ihre Restaurantrechnung auf 50.000 Pfund.

Das Fotografieren und Posten von Essen in einem Restaurant kam eine Frau aus China beinahe teuer zu stehen. (Symbolbild)
Das Fotografieren und Posten von Essen in einem Restaurant kam eine Frau aus China beinahe teuer zu stehen. (Symbolbild)

Dass man in hochpreisigen Restaurants oder für Gastronomie mit Sterneküche durchaus mehrere hundert Euro berappen muss, ist bekannt. Für manch einen Foodie, man könnte auch Feinschmecker*innen oder Gourmets sagen, gehört es dazu, die hübsch angerichteten Teller zu fotografieren. Eine junge Frau, die sich in der Mittagspause zum Lunch getroffen hatte, sollte diese Entscheidung Tausende kosten – denn sie beging mit ihrem Posting auf TikTok einen fatalen Fehler.

Die Frau mit Nachnamen Wang und ihre Freundin genossen ein köstliches Essen in einem Hotpot-Restaurant in Kunming im Südwesten Chinas. Wie viele andere Menschen, wollte Wang diesen Moment mit einem Foto festhalten, fotografierte das Essen und lud das Bild auf TikTok hoch. Was sie leider nicht bedacht hatte: Die Tische, an dem die Gäste des Restaurants speisen, sind mit QR-Codes versehen, über die die Bestellungen aufgenommen werden.

Und so nahm die Misere ihren Lauf: Ein paar Menschen aus Wangs TikTok-Community nutzten den QR-Code und fügten ihrer bisherigen Bestellung unzählige weitere Gerichte hinzu, darunter rund 2.580 Bestellungen Tintenfisch, 1.850 Bestellungen Entenblut (eine beliebte Delikatesse in der Region) und 9.990 Portionen Garnelenpaste, wie die South China Morning Post berichtete.

Reklamation: Wann kann ich im Restaurant mein Essen zurückgehen lassen?

Obwohl Wang ihr Missgeschick schnell auffiel und sie den Post löschte, muss der QR-Code durch einen Screenshot die Runde gemacht und zu dieser Vielzahl an Bestellungen geführt haben. Die saftige Rechnung belief sich denn auch auf 50.000 Pfund (knapp 60.000 Euro).

Das Restaurant zeigte glücklicherweise Verständnis für Wangs Fehler und ließ sie gehen, ohne die enorme Rechnung begleichen zu müssen. Offenbar scheinen solche Fehlbestellungen bereits des Öfteren vorgekommen zu sein, denn das Restaurant änderte daraufhin den Bestellmechanismus, sodass nur noch Bestellungen angenommen werden, die in einem bestimmten Radius stattfinden.

Warum wir unser Essen fotografieren

Die betroffene Frau aus China hat aus ihrem Fehler gelernt und will mit ihrer Geschichte Aufmerksamkeit schaffen, damit andere vorsichtiger damit umgehen, wenn sie ihr Essen im Internet posten. Doch warum fotografieren wir überhaupt unsere Teller, wenn wir in einem Restaurant essen gehen – und stellen die Bilder dann auch noch ins Netz? Im Jahr 2016 wurde eine Studie veröffentlicht, aus der hervorging, dass das Fotografieren die volle Aufmerksamkeit auf das Essen lenkt und uns die Speisen dann sogar besser schmecken.

Manchmal jedoch nimmt das Ganze schon bizarre Ausmaße an, zum Beispiel, wenn die Tischnachbar*innen erst dann anfangen dürfen zu essen, wenn alles Instagram tauglich arrangiert und bildlich festgehalten wurde oder Restaurants Weitwinkelobjektive und Selfie-Sticks an die Gäste verleihen.

Übrigens: In manchen Restaurants ist das Fotografieren des Essens verboten – dieses Hausrecht steht jede*r Gastwirt*in nämlich zu. Im schlimmsten Fall droht der Rausschmiss oder ein Hausverbot.

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