The Social Pulse: Tierquälerei im Video: Peta prüft Anzeige gegen Prinz Marcus

Marcus von Anhalt ist für sein skandalöses Verhalten bekannt. Ein neues Video, das er selbst postete, könnte nun zu einer Anzeige bei den Behörden in Dubai wegen Tierquälerei führen.

Prinz Marcus von Anhalt ist für seine Skandale berüchtigt. (Bild: Sascha Steinbach/Getty Images)
Prinz Marcus von Anhalt ist für seine Skandale berüchtigt. (Bild: Sascha Steinbach/Getty Images)

UPDATE: Mittlerweile hat sich auch die Tierschutzorganisation PETA zu dem Vorfall geäußert - und prüft rechtliche Konsequenzen für den Skandal-Prinzen. Peter Höffken, Fachreferent bei PETA, erklärt in einem Statement: "Der respektlose Umgang mit der Schildkröte ist einfach nur widerlich. Prinz Marcus hat in der Vergangenheit wiederholt unter Beweis gestellt, dass er kein Mitgefühl besitzt. Nun brüstet er sich sogar offen damit, dass es ihm Spaß macht, die Schildkröte zu quälen – vermutlich nicht das erste Mal."

Höffken befürchtet, dass Prinz Marcus weitere Personen zu ähnlich respektlosem Verhalten gegenüber Tieren animieren könnte und fordert, dass er keine Tiere halten dürfe. Derzeit prüfe PETA daher eine Anzeige bei den Behörden in Dubai wegen Tierquälerei. "Exotische Wildtiere wie Schildkröten gehören ohnehin nicht in Privathaushalte, sondern ausschließlich in die Natur", betont er abschließend.

"Wir haben ein neues Spiel. Das spiel heißt 'Triff die Schildkröte'"

Der "Skandaldprinz" schlägt immer wieder über die Stränge. Doch diesmal könnte er wirklich zu weit gegangen sein. Der 56-Jährige zeigte sich nämlich in einem Video auf Instagram von seiner unmenschlichen Seite und ruft damit Tierschützer*innen auf den Plan.

Das Video zeigt ihn dabei, wie er in Badehose mit einem Glas in der Hand durch einen Garten stolpert. Dazu spricht er auf Englisch in die Kamera: "Wir haben ein neues Spiel. Das spiel heißt 'Triff die Schildkröte'". Dann schießt er das Tier, das wenige Meter vor ihm auf dem Boden sitzt, mit dem Ball ab und jubelt dazu laut. Die große Schildkröte zuckt zusammen und zieht Beine und Kopf schnell unter ihren Panzer.

"Gibts in Dubai eigentlich ein Tierschutzgesetz?"

Die Aktion kam bei vielen Menschen gar nicht gut an. Schnell verbreitete sich das Video auf den Sozialen Medien. Aktivist und Tierschützer Robert Marc Lehmann teilte das Video mit der Caption: "Gibts in Dubai eigentlich ein Tierschutzgesetz, Veterinäre und entsprechende Behörden oder darf man seine Tiere dort ungestraft misshandeln?" Von Anhalt lebt momentan mit seiner Familie in dem Emirat. Auch auf der Plattform "X", ehemals Twitter, wurden die Aufnahmen geteilt.

Zahlreiche User*innen schlossen sich dem vom Rapper Pikayzo unter dem Hastag #cancelprinzmarcus gestarteten Cancel-Aufruf an, sogar einen Battlerap von Pikayzo gab es gegen den Prinzen.* Der forderte in seinen Zeilen, von Anhalt den Adelstitel zu entziehen.

Kritik von Martin Rütter und Robert Marc Lehmann

Nachdem das unsägliche Video nun im Netz die Runde macht, melden sich zahlreiche prominente Stimmen zu dem Hashtag #cancelprinzmarcus. Hundeprofi Martin Rütter wendet sich auf Instagram zu einem Video, dass den Prinzen dabei zeigt, wie er seine Hunde beschimpft, direkt an ihn: "Ich verstehe, dass Kokain und Alkohol nicht dazu beiträgt gesund im Kopf durch die Welt zu gehen. Ich nehme Suchterkrankungen ernst und wünsche dir wirklich aus tiefster Seele, dass du den Mut entwickeln wirst eine Therapie zu starten." Rütter macht von Anhalt dann sogar ein Hilfsangebot: "Aber bis dahin können nicht weiter von dir Tiere gequält und misshandelt werden. Ich biete dir an für ALLE Tiere, die bei dir leben direkt und zeitnah ein neues, gutes zu Hause finden. Du könntest wirklich echte Größe zeigen, in dem du dir und den Tieren helfen lässt..."

Auch Tierschützer Lehmann äußerte sich nochmals zu den Vorfällen und postete das gleiche Video mit der Überschrift: "Marcus Eberhard, wehe wenn nur ein einziges Tier im Weltgericht sitzt!"

Der Prinz scheint die Gemüter nun beruhigen zu wollen und postete in seiner Instagram-Story nun weitere Videos, in denen die Schildkröte friedlich am Rande eines Volleyballsfeldes im Garten zu sehen ist oder ein Junge das Tier liebevoll streichelt. Dazu läuft ein Reggae-Song mit den Zeilen: "Good Energy, I don't need no negativity around me." (Gute Energie, ich brauche keine Negativität um mich herum). In einem Statement zeigte er sich allerdings wenig einsichtig. Auf Anfrage von RTL sagte er: "Der Schildkröte geht es gut. Sie heißt Kleopatra, ist 72 oder 78 Jahre, das kann man nicht so genau sagen." Er berichtete laut RTL sogar davon, dass seine Tochter gelegentlich auf Kleopatra oder der zweiten Schildkröte reite und die beiden sich gut verstünden.

TV-Skandale und Tierschutz-Vorwürfe

Der 56-jährige Adoptivsohn von Frédéric Prinz von Anhalt sorgt immer wieder für negative Schlagzeilen. Bei der Sat.1-Show "Promis unter Palmen" griff er mit sexistischen und homophoben Beleidigungen derart daneben, dass er aus der Sendung geschmissen wurde. Der Sender distanzierte sich von ihm und nahm die Folge sogar aus dem Programm. Auch wegen seines Umgangs mit Tieren gab es schon Ärger für von Anhalt, als er seiner Tochter vor drei Jahren ein Pavian-Baby schenkte und Videos davon auf seinen Social-Media-Accounts postete. Dafür bekam er bereits lautstarke Kritik von Tierschützer*innen zu hören, die sich nach dem jüngsten Video nun noch einmal bestätigt fühlen dürften.

*Anmerkung der Redaktion: Nachdem Pikayzo in einer Instagram-Story unter Verweis auf unseren Artikel auf den Ursprung des Hashtags #cancelprinzmarcus aufmerksam gemacht hat, haben wir den Artikel an dieser Stelle präzisiert.

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