Tom Selleck: Seine größten Rollen von "Magnum" bis "Blue Bloods"

Es ist schwer zu sagen, was in den Achtziger-Jahren kultiger war: die roten Hawaiihemden, die Tom Selleck als Privatdetektiv Thomas Magnum trug, der Ferrari, in dem er über die Insel Oahu sauste, oder sein bemerkenswerter Schnauzer. Doch wie ging es nach dem Ende der Erfolgsserie mit Hauptdarsteller Tom Selleck weiter?

Tom Selleck als Privatdetektiv Thomas Magnum in der Erfolgsserie Magnum, P.I. (Bild: Getty Images)
Tom Selleck als Privatdetektiv Thomas Magnum in der Erfolgsserie "Magnum" (Bild: Getty Images)

Tom Selleck hatte sich bereits damit abgefunden, dass aus ihm niemals ein Star werden würde. Zu viele berufliche Rückschläge hatte er im Alter von 35 Jahren schon hinnehmen müssen – ganze sechs TV-Serien, in denen er mitwirken sollte, wurden von den Sendern nach der Pilotfolge abgelehnt und nie in Auftrag gegeben. Doch dann ergatterte Selleck die Rolle des Privatdetektivs Thomas Magnum – und wurde zum Helden einer ganzen Generation.

Mit Baseballkappe, Hawaiihemd und dem verschmitzten Augenbrauen-Wackler wurde Selleck zum Sinnbild der Coolness. Frauen lagen dem Ermittler Magnum zu Füßen, auf seine Freunde Rick und T.C. konnte er sich stets verlassen und um den roten Ferrari, den er sich regelmäßig von seinem Boss, dem geheimnisvollen Robin Masters, auslieh, beneideten ihn Millionen von Zuschauern. Doch Magnum hatte auch einen weichen Kern.

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Denn nicht genug, dass er es beruflich mit Erpressung, Mord und Entführung zu tun bekam, privat musste sich Thomas Magnum ebenfalls mit großen Problemen auseinander setzen: Als Veteran des Vietnamkriegs haderte der Schnüffler mit dem entwaffnenden Grinsen mit seinem Handeln, versuchte den Verlust von Kameraden zu verarbeiten und wurde oft von grausamen Erinnerungen heimgesucht – lange bevor der Begriff Post Traumatisches Stress Syndrom sich in der westlichen Gesellschaft etablierte.

Indem sie die persönlichen Konsequenzen und Wunden zu einem Teil der Erzählung machte, leistete die Serie einen erheblichen Beitrag dazu, dass Soldaten, die in Vietnam gekämpft hatten, in einem positiveren Licht betrachtet wurden. Aus diesem Grund wurde "Magnum" 1988 ins Archiv des Smithsonian Museum aufgenommen. Für seine einfühlsame Darstellung des geplagten Veteranen wurde Selleck zudem mit einem Emmy und einem Golden Globe geehrt.

In seiner letzten Rolle verkörpert Selleck den Patriarchen einer New Yorker Polizisten-Familie im Krimidrama "Blue Bloods“. (Bild: Getty Images)
In seiner jüngsten Rolle im Krimidrama "Blue Bloods“ verkörpert Selleck den Patriarchen einer New Yorker Polizisten-Familie (Bild: Getty Images)

Wie ging es nach "Magnum" weiter?

Nachdem die letzte Folge von "Magnum" Ende der Achtziger über die Bildschirme lief, musste sich Selleck neu orientieren. Doch ab Mitte der Neunziger eroberte er erneut die Gunst vieler TV-Zuschauer, als Augenarzt Dr. Richard Burke, der sein Herz an die 20 Jahre jüngere Monica Geller (Courtney Cox) in "Friends" verlor. Über einen Zeitraum von vier Jahren beehrte der damals 51-Jährige die Sitcom, da Richard und Monica trotz der Einwände ihrer Eltern, mit denen der Augenarzt befreundet war, nicht voneinander loskamen. Erst als sich die Mittzwanzigerin in ihren besten Freund Chandler (Matthew Perry) verliebte, war es wirklich aus und vorbei zwischen dem ungleichen Paar.

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Trotz einiger Filmprojekte, darunter Western wie "Quigley der Australier", "Letztes Gefecht am Saber River" oder "Das Mädchen und der Cowboy", blieb Selleck in seinem Herzen offenbar ein Serien-Darsteller: 1998 übernahm er die Hauptrolle in der Familienkomödie "The Closer", die jedoch nach nur einer Staffel eingestellt wurde.

Im Nachhinein war dieser Rückschlag wohl ein Segen für den Schauspieler, denn er verhalf ihm zu seiner wahren Bestimmung zurückzufinden: nämlich Krimiserien. Von 2006 bis 2008 wirkte Selleck in "Boston Legal" und "Las Vegas" mit, zudem mimt er seit 2005 den Ermittler Jesse Stone in der gleichnamigen TV-Krimi-Reihe. Ein neues Kapitel ist derzeit in Arbeit. Seit 2010 verkörpert Selleck außerdem den Patriarchen einer New Yorker Polizisten-Familie im Krimidrama “Blue Bloods“.

Mit "Blue Bloods" ist es Tom Selleck tatsächlich gelungen, den Erfolg von "Magnum" sogar zu übertreffen (Bild: ddp)
Mit "Blue Bloods" ist es Tom Selleck tatsächlich gelungen, den Erfolg von "Magnum" sogar zu übertreffen (Bild: ddp images)

"Blue Bloods" beschert Selleck einen zweiten Hit

Wenn eine der ersten Rollen, die man spielt, zum Kult wird, kann das ebenso ein Segen wie ein Fluch sein; viele Schauspieler versuchen ein Leben lang, als etwas anderes wahrgenommen zu werden, als diese eine Figur – oder an den Erfolg ihrer Anfänge anzuknüpfen. Mit "Blue Bloods" ist es Tom Selleck tatsächlich gelungen, den Erfolg von "Magnum" sogar zu übertreffen: Der Privatdetektiv ermittelte in 160 Folgen, "Blue Bloods" bringt es inzwischen auf über 200. "Ich bin genauso stolz auf diese Serie, wie ich es auf ‘Magnum‘ bin", sagte Selleck 2017 in der Talkshow "LIVE Kelly and Ryan"