Ungarn vor der Europawahl: Opposition ist empört über Anti-EU-Plakate

Ungarn vor der Europawahl: Opposition ist empört über Anti-EU-Plakate

In Ungarn hat die Regierung von Ministerpräsident Viktor Orban im Vorfeld der Europawahlen eine neue Anti-EU-Plakatkampagne gestartet. Auf Postern sind Oppositionspolitiker als Diener von Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen abgebildet.

Unter den Gesichtern ist auch Peter Magyar. Der 43-Jährige galt vor nicht allzu langer Zeit noch als Schützling Orbans, ist nun aber ebenfalls im Visier der Regierung – denn er fordert die Fidesz-Partei heraus.

"Ich bin keine Marionette Ursula von der Leyens"

Magyar kritisierte gegenüber Euronews, die Orbán-Regierung habe in den vergangenen fünf bis sechs Jahren angeblich umgerechnet mehr als dreieinhalb Milliarden Euro an öffentlichen Geldern "für Propaganda und Hetzkampagnen" ausgegeben hätte, "anstatt die öffentlichen Krankenhäuser zu finanzieren, wo es weder Seife noch Toilettenpapier gibt".

Über die Plakate lache er und darüber, "dass ich ein Linker oder eine Marionette von Ursula von der Leyen sein soll. Das werde ich nie sein." Die TISZA-Partei glaube an eine Europäische Union, die auf "starken Mitgliedsstaaten" basiere. "Unsere Vertreter werden in der Europäischen Volkspartei sitzen, aus der Fidesz ausgeschlossen wurde. Wir streben eine konstruktive, aber kritische Beziehung zu Brüssel an."

Wahlkampf für TISZA-Partei

Der Co-Vorsitzende der TISZA-Partei brach zuletzt öffentlich mit der Regierung, kurz nachdem Staatspräsidentin Novak im "Begnadigungs-Skandal" gestürzt war. Seit dem Ausbruch des Skandals und dem Facebook-Post sind mehr als zwei Monate vergangen. Zuerst sagte Péter Magyar, dass er keine Pläne habe, in die Politik zu gehen.

Doch mittlerweile bereitet er sich auf die Europawahlen mit seiner Partei TISZA vor. Seinen Wahlkampf startete er vor zwei Wochen. Bis zum 8. Juni will er alle Landkreise besucht haben.