"Venezianische Blicke": Ausstellung zeigt die "Seele der Einheimischen"

Der Palazzo Grimani am Ufer des Gran Canale in Venedig gehört der Fondazione dell' Albero d'Oro, die Künstler:innen aus der ganzen Welt ausstellt, die sich von Venedig inspirieren lassen. Hier sind derzeit die Bilder von Nikos Aliagas zu sehen. Der französisch-griechische Journalist hat weit weg von den Klischees der Lagunenstadt "Venezianische Blicke"eingefangen:

Die Seele von Venedig, sind die Menschen, die dort wohnen. Diejenigen, die weder Ruhm suchen, noch von Touristen fotografiert werden wollen. Der Handwerker, der Barbier, der Lebensmittelhändler. Es waren diese Leute, die mich akzeptiert haben, in einer Art fotografischem, manchmal stillem Dialog.

Nikos Aliagas reiste mehrmals nach Venedig und erkundete das Viertel San Polo, tauchte in die Welt der Einheimischen ein - eine Welt, die Tourist:innen oft verborgen bleibt. Einige der Porträtierten waren bei der Vernissage anwesend, und inspizierten, wie sie der Journalist sie in Szene gesetzt hat. Ein Rollentausch für den Fernsehmoderator:

"Ich bin gerne hinter der Kamera, obwohl mein Hauptberuf zumindest in den letzten 30 Jahren, sich eher davor abgespielt hat. Aber das hat mich nicht daran gehindert, die Welt auch zu beobachten. Ich bin ein Zeuge, wie es Sabine Weiss, eine tolle Fotografin, sagen würde. Es ist das bescheidene Zeugnis eines in Frankreich geborenen Sohns eines griechischen Einwanderers, ein Europa-Liebhaber, der versucht, Brücken zu bauen, um auf diese Weise kleine Geschichten zu erzählen. Wenn sich eines Tages jemand daran erinnert, eine Person, nur eine, 'Das war mein Großvater, sehen Sie sich an, wie er 2022 gekleidet war', würde das bedeuten, dass ich etwas erreicht habe", sagt Aliagas.

Die 150 Fotos der Ausstellung "Venezianische Blicke" sind bis zum 2. April 2023 in Venedig zu sehen.