Wehrdienst: Wehrbeauftragte Högl hält Pflicht-Modell für unumgänglich

Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), hält eine Pflicht beim Wehrdienst für unumgänglich. "Freiwilligkeit ist wichtig, aber es braucht perspektivisch auch eine Verpflichtung", sagte Högl dem Magazin "stern" laut Vorabmeldung. (FOCKE STRANGMANN)
Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), hält eine Pflicht beim Wehrdienst für unumgänglich. "Freiwilligkeit ist wichtig, aber es braucht perspektivisch auch eine Verpflichtung", sagte Högl dem Magazin "stern" laut Vorabmeldung. (FOCKE STRANGMANN)

Die Wehrbeauftragte des Bundestags, Eva Högl (SPD), hält eine Pflicht beim Wehrdienst für unumgänglich. "Freiwilligkeit ist wichtig, aber es braucht perspektivisch auch eine Verpflichtung", sagte Högl dem Magazin "stern" laut Vorabmeldung vom Samstag. "Allen muss deutlich werden: Jeder und jede in unserer Gesellschaft muss einen Beitrag leisten."

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hatte am Mittwoch ein neues Modell für die systematische Untersuchung junger Männer auf ihre Eignung zum Wehrdienst vorgestellt. Eine Rückkehr zur Wehrpflicht ist darin allerdings nicht vorgesehen. Im Zentrum stehen vielmehr eine verpflichtende Erfassung und eine bedarfsorientierte Musterung - eine Pflicht zur Ableistung des Diensts besteht nicht.

Mittelfristig reiche das Modell aber nicht aus, sagte Högl. "Wir brauchen perspektivisch ein verpflichtendes Gesellschaftsjahr für alle, Männer wie Frauen." Der Wehrdienst wäre dann ein Teil davon. Dass es eine Pflicht geben müsse, wenn die Zahl der Freiwilligen nicht reiche, sehe auch Pistorius so, sagte Högl. Die damit verbundene Grundgesetzänderung lasse sich aber nicht mehr in dieser Legislatur umsetzen.

pe/oer