Weltweite Studie - Millennials opfern Freude für Karriere und finanzielle Sicherheit

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Kollegen diskutieren am Computer im Büro (Symbolbild).Getty Images/Maskot

Die Prioritäten der Millennials und Gen Z verschieben sich drastisch. In der Arbeitswelt richten sie ihren Fokus besonders auf finanzielle Sicherheit.

Eine aktuelle Umfrage unter fast 35.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern zeigt, dass sich die Prioritäten der Millennials und der Gen Z in der Arbeitswelt weltweit zunehmend verändern. Wie „ Fortune “ berichtet, lenkten die jungen Generationen ihren Blick mehr auf einen finanziellen Erfolg statt auf Freude an der Arbeit.

Die von ADP durchgeführte Studie „People at Work“ offenbart, dass nur ein Viertel der Millennials im Alter von 24 bis 34 Jahren Wert auf tägliche Freude bei der Arbeit legen. Damit sind sie die Altersgruppe, die am wenigsten an ihrer Arbeitszufriedenheit interessiert ist. Im Vergleich dazu würden laut „Fortune“ 45 Prozent der Babyboomer über 55 Jahre tägliche Freude im Job priorisieren.

Junge Menschen legen mehr Wert auf ihr Einkommen

Stattdessen legen junge Arbeitnehmer mehr Wert auf das Gehalt, wobei 56 Prozent der Millennials ihr Einkommen priorisieren - gegenüber nur 44 Prozent der 18- bis 24-Jährigen. Darüber hinaus schätzen sie die Karrierefortschritte mehr als alle anderen Altersgruppen. In Europa legen Arbeitnehmer insgesamt mehr Wert auf tägliche Arbeitsfreude und Jobsicherheit als in Nordamerika, wie„Fortune“ berichtet.

Jüngere Millennials und die Gen Z sehen sich vor allem mit den Folgen der Pandemie, hoher Inflation und steigenden Zinsen konfrontiert, während sie ihre Karriere beginnen. Diese wirtschaftlichen Unsicherheiten zwingen sie dazu, längere und intensivere Arbeitszeiten in Kauf zu nehmen, um finanzielle Sicherheit zu gewährleisten, so „Fortune“ weiter.

Millenials fühlen sich zu arm für Kauf von unnötigen Dingen

Die Forschungsergebnisse von ADP stimmen mit anderen Studien überein, die zeigen, dass junge Menschen Schwierigkeiten haben, durch die mangelnde finanzielle Sicherheit Bedeutung in ihrem Leben zu finden. Steven Floyd, Inhaber von „SF Psychotherapy Services“, erklärt gegenüber „Fortune“: „Die Midlife-Crisis der Millennials ist eher eine ‚Krise der Zielsetzung und des Engagements‘. Eine Generation, die ermutigt wurde, hart zu arbeiten und nach den Sternen zu greifen – sie hat es geschafft und fragt sich nun: Bin ich zufrieden? Interessiert es mich überhaupt?"

Viele junge Menschen hätten das Gefühl, trotz harter Arbeit und hoher Ambitionen nicht wirklich erfüllt zu sein. Eine weitere Umfrage des Thriving Center of Psychology unterstützt diese Erkenntnis: 81 Prozent der Millennials fühlen sich zu arm, um eine typische Midlife-Crisis mit dem Kauf unnötiger Dinge oder ungewöhnlichen Hobbys auszuleben.

Generation Z legt Wert auf Authentizität und Firmenwerte

Die jungen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer unterscheiden sich nicht nur in ihren Prioritäten vom Arbeitsleben der Baby-Boomer, sie sind auch wählerisch in der Wahl ihres Arbeitgebers . Entscheidend sei für die junge Generation, dass die Firmenwerte im Einklang mit den persönlichen Überzeugungen stehen.

Deshalb lehnen sie im Berufsleben vermehrt Unternehmen und Positionen ab, die nicht mit ihren Prinzipien übereinstimmen. Die Gen Z legt einen höheren Wert auf Authentizität und äußert vermehrt Frustration über die gegenwärtige Unternehmenskultur. Sie weigern sich, Unternehmen und Großkonzerne zu unterstützen, die nicht mit ihren Überzeugungen übereinstimmen.