Wetter im Ticker - Blitze, Sturmböen, Starkregen: Das ist die Bilanz der Schwergewitterlage

Nach schweren Gewittern zum Spiel Deutschland gegen Dänemark, bleibt das Wetter auch zum Wochenstart wechselhaft. Insgesamt wird es in Deutschland kühler, der Sommer legt eine Pause ein. Im Norden gab es auch in der Nacht zu Montag wieder einige Einsätze. Alles zur aktuellen Lage lesen Sie im Wetterticker.

Kühl, windig und nass: Maximal 22 Grad und Gewitter am Wochenstart

07.04 Uhr: Deutlich kühleres Wetter und wenig Sonne erwartet die Menschen in Berlin und Brandenburg zu Beginn der neuen Woche. Auf 19 bis 22 Grad steigen die Temperaturen am Montag, wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) vorhersagt. Ab Mittag gibt es örtlich kurze Gewitter mit Windböen um 60 km/h. Vereinzelt fällt dabei Starkregen mit Wassermengen um 20 Liter pro Quadratmeter innerhalb einer Stunde.

Nachts ziehen die Schauer und Gewitter ab. Der Wind bläst schwach bis mäßig. Es kühlt ab auf etwa 12 Grad. Viele Wolken verhängen am Dienstag den Himmel. Zeitweise regnet es. Die Höchstwerte liegen zwischen 18 und 20 Grad.

In der Nacht zum Mittwoch bleibt es wolkig bis stark bewölkt. Gebietsweise fällt Regen, der ostwärts abzieht. Auf 13 bis 11 Grad sinken die Temperaturen. Sonnenschein und Quellwolken wechseln sich am Mittwoch ab. Es fallen nur ein paar Tropfen, sonst bleibt es trocken. Es erwärmt sich auf 18 bis 20 Grad.

Umgestürzte Bäume und vollgelaufene Keller im Norden

Montag, 01. Juli, 07.03 Uhr: Wind und Regen haben am Sonntag im Norden von Sachsen-Anhalt leichte Schäden verursacht. Im Altmarkkreis seien einige Bäume umgestürzt, teilte die Rettungsleitstelle am Montagmorgen mit. In der Stadt Tangermünde seien mehrere Keller mit Regenwasser vollgelaufen. Verletzt wurde aber niemand.

Wetter in Deutschland bleibt zum Wochenstart wechselhaft und kühl

Zu Beginn der neuen Woche erwarten Meteorologen wechselhaftes und deutlich kühleres Wetter in Deutschland. „Die Temperaturen erreichen nur noch in den Niederungen knapp über 20 Grad“, sagte Nico Bauer, Meteorologe beim Deutschen Wetterdienst (DWD) am Sonntag. „Immer wieder kommt es zu Schauern, vereinzelt ist auch Blitz und Donner mit von der Partie.“ Bundesweit werde es wechselhaft, zeitweise auch windig.

Am Montag ist im Nordwesten mit maximal 23 Grad zu rechnen, im Osten mit bis zu 23 Grad. Es wird wechselnd bis stark bewölkt. Auch am Dienstag und am Mittwoch geht es laut DWD grau und mit unbeständigem Wetter weiter. Die erwarteten Höchsttemperaturen liegen zwischen 18 und 23 Grad. Im höheren Bergland steigt das Thermometer teils nur auf etwa 15 Grad an. „Zudem weht an beiden Tagen ein lebhafter Westwind, der für ein leicht herbstlich anmutendes Gefühl sorgt“, sagte Bauer.

So soll es bis zum kommenden Wochenende weitergehen. „Erst ab dem Wochenende deutet sich nach jetzigem Stand eine allmähliche Erwärmung an“, sagte der Meteorologe zur aktuellen Vorhersage.

Die Bilanz der Schwergewitterlage

Sonntag, 30. Juni, 08.31 Uhr: In der Nacht zum Sonntag hat es in weiten Teilen Deutschlands heftig gekracht und geblitzt. Besonders im Westen und Südwesten stürzten bei den schweren Gewittern Wassermassen und Hagelkörner vom Himmel. Der Wind fegte mit Geschwindigkeiten von bis zu 100 Kilometern pro Stunde übers Land, das sei fast Orkanstärke (103 km/h), teilte der Deutsche Wetterdienst (DWD) mit. Im Saarland, Rheinland-Pfalz, NRW, Niedersachsen und auch Baden-Württemberg kam es zu Hunderten Rettungseinsätzen.

Am Sonntagmorgen hob der DWD alle bestehenden Unwetterwarnungen vor schweren Gewittern in Deutschland auf. Die Meteorologen warnten jedoch weiterhin vor starken Gewittern in Nord- und Ostdeutschland. Lokal eng begrenzt könnten zudem in der Nordosthälfte Deutschlands einzelne schwere Gewitter mit heftigem Starkregen bis in den Vormittag nicht ausgeschlossen werden, hieß es.

In Dortmund wurde das Achtelfinalspiel der Fußball-Europameisterschaft zwischen Deutschland und Dänemark am Samstagabend wegen des Gewitters zeitweise unterbrochen. Über dem Stadion waren mächtige Blitze zu sehen, Hagel und Starkregen fielen auf den Platz. Vom Dach des Dortmunder Stadions prasselten wahre Sturzbäche auf die vordersten Zuschauerreihen. Nach einer rund 25-minütigen Zwangspause ging das Spiel weiter.

Die Public-Viewing-Veranstaltungen in Dortmund wurden vorzeitig abgebrochen, zu groß sei die Gefahr durch das Gewitter für die Fans, hieß es zur Begründung. Zehntausende mussten während des Deutschland-Spiels plötzlich den Westfalenpark verlassen. In Frankfurt am Main war bereits im Vorfeld die Fanmeile gesperrt worden.

Am Dortmunder Hauptbahnhof sorgte das Unwetter ebenfalls für Probleme. Auf der Bahnstrecke zwischen Dortmund und Hamm waren am Abend nach Angaben der Bundespolizei Blitze eingeschlagen. Menschen seien zwar nicht verletzt worden, es kam jedoch zu einer kurzzeitigen Sperrung der Strecke. Diese wurde nach einer Prüfung wieder freigegeben. Am Hauptbahnhof kam es nicht zu größeren Schäden.

In Oberhausen schlug ein Blitz in das Dach eines Wohnhauses ein und löste so einen Brand aus. Das Feuer konnte gelöscht werden, doch die Anwohner konnten vorerst nicht zurück in ihr Haus, wie die Feuerwehr mitteilte.

Die Konzertveranstaltung SWR3 Rheinland-Pfalz Open Air in Mainz musste am Abend aufgrund des Unwetters ebenfalls abgebrochen werden. Bis zu diesem Zeitpunkt waren knapp 10.000 Menschen zum Veranstaltungsort an der Großen Bleiche in Mainz gekommen. Rund um die Stadt ebenso wie im benachbarten Wiesbaden und im Saarland musste die Feuerwehr wegen des Unwetters häufiger ausrücken. Größere Schäden waren zunächst jedoch nicht bekannt.

Auch wenn sich Starkregen häuft: Eine sogenannte Schwergewitterlage wie diese Nacht kommt nach Angaben eines Meteorologen DWD nur „ein- bis zweimal im Jahr in Deutschland vor“. Über die Nacht hinweg zog das Unwetter weiter Richtung Nordosten.

In den besonders stark betroffenen Gebieten rechnete der DWD mit bis zu 40 Liter Regenwasser pro Quadratmeter in kurzer Zeit, teilweise sogar 50 bis 80 Liter in wenigen Stunden.

Blitzschlag, umgenickte Masten! Unwetter sorgt für Stromausfälle im Saarland

23.30 Uhr: Das schwere Unwetter hat im Saarland für Stromausfälle gesorgt. In Eppelborn-Humes, einem Ortsteil der 17.000-Einwohner-Gemeinde Eppelborn, ist es dunkel. Dort haben Blitzschlag und umgeknickte Strommasten zu einem flächendeckenden Stromausfall geführt. Auch das Handy-Netz ist betroffen. Knapp 2000 Menschen sind derzeit ohne Strom. Die örtlichen Stadtwerke sind seit 22.30 Uhr im Einsatz und versuchen, das Problem zu lösen.

Alarmstufe Rot in vier Bundesländern! Wetterdienst warnt in immer mehr Kreisen

22.31 Uhr: Immer mehr Landkreise sind von der Warnung vor schweren Unwettern betroffen. Alarmstufe Rot gilt mittlerweile schon in vier Bundesländern, auch Hessen und Nordrhein-Westfalen sind mittlerweile betroffen. In weiteren Kreisen sind schwere Unwetter angekündigt, die im Laufe der Nacht kommen sollen.

 

Bei Verlängerung in Dortmund droht Spielabbruch

22.21 Uhr: Die Wetterlage ist dynamisch und labil, sagt „The Weather Channel“-Experte Jan Schenk. Die Wettermodelle sind sich aber uneins in der Geschwindigkeit der Gewitter. Gut die Hälfte der Wettermodelle lassen die schweren Unwetter bereits zwischen 23 und 24 Uhr im Raum Dortmund ankommen. Das heißt, dass in einer möglichen Verlängerung oder gar in einem Elfmeterschießen ein Spielabbruch drohen könnte. Denn: Falls die Unwetter aus dem Saarland und Rheinland-Pfalz doch vor 24 Uhr ankommen sollten, werden die deutlich stärker als die Einzelzelle in der ersten Halbzeit.

Allerdings ist es genauso gut möglich, dass die Unwetter aus Süden erst nach Mitternacht in Dortmund ankommen. Es bleibt spannend, auch beim Wetter.

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