Wien sieht Corona-Anstieg - "Ballermann bester Freund des Virus"

Kanzler Kurz und Gesundheitsminister Anschober informieren über die Corona-Lage (Bild: Reuters/Lisi Niesner)
Kanzler Kurz und Gesundheitsminister Anschober informieren über die Corona-Lage (Bild: Reuters/Lisi Niesner)

Die österreichische Regierung verstärkt nach steigenden Corona-Zahlen die Kontrollen an ihren südöstlichen Grenzen. Die spanischen Urlaubsinseln Mallorca, Menorca und Ibiza gelten außerdem ab Montag als Corona-Risikogebiet.

"Auch in Österreich ist in den letzten Tagen leider Gottes ein massiver Anstieg der Infektionszahlen spürbar gewesen", sagte Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) am Dienstagabend. Die größte Gruppe sei die der Reiserückkehrer. "Der Ballermann ist der beste Freund des Coronavirus", fügte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) mit Blick auf die berüchtigte Partymeile auf Mallorca hinzu.

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Ab Montag sind auch bei der Rückreise von den Balearen ein negativer Corona-Test oder ein nachgeholter Test in der Quarantäne nötig. Das gilt auch für Reisende aus als sicher geltenden Ländern, etwa Deutschland, die in den zehn Tagen zuvor auf den Balearen oder in einem der anderen rund 30 ausgewiesenen Risikogebiete waren. Dazu gehören das spanische Festland, Kroatien, die Länder des Westbalkans, auch etwa Schweden, die USA und Russland.

Mallorca gilt nun auch in Österreich als Risikogebiet (Bild: Reuters/Enrique Calvo)
Mallorca gilt nun auch in Österreich als Risikogebiet (Bild: Reuters/Enrique Calvo)

Für die Kontrollen von Autos an den Grenzen zu Ungarn und Slowenien wie auch Italien stehen laut Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) 500 weitere Polizisten bereit. Außerdem sollen 800 Soldaten die Gesundheitsbehörden bei den Kontrollen der Testnachweise und Quarantänevorgaben unterstützen.

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Am Dienstag wurden fast 300 neue Fälle in Österreich gemeldet, die Zahl der aktiven Fälle stieg auf 2230. Davor hatte sich die Zahl wochenlang bei rund 1400 aktiven Fällen und etwa 100 bis 150 Neudiagnosen eingependelt. Am Dienstag waren 116 Patienten im Krankenhaus, 19 von ihnen auf der Intensivstation.

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