Anschlag in Brüssel: Mutmaßlicher Täter ist tot

Der von der belgischen Polizei angeschossene, mutmaßliche Attentäter, der am Montag in Brüssel zwei Schweden getötet haben soll, ist tot. Das teilte das belgische Krisenzentrum auf X, ehemals Twitter, mit.

In Brüssel fielen Schüsse, der Täter flüchtete. (Bild: Hatim Kaghat/Belga/dpa)
In Brüssel fielen Schüsse, der Täter flüchtete. (Bild: Hatim Kaghat/Belga/dpa)

Der mutmaßliche Islamist war nach stundenlanger Fahndung am Dienstagmorgen von der Polizei niedergeschossen wurden. Bei dem 45-jährigen Tunesier, einem abgelehnten Asylbewerber, wurde den Angaben zufolge eine Waffe gefunden, die die des Anschlags vom Montagabend sein könne.

Die Ermittler gehen Hinweisen auf ein islamistisches Motiv nach. Der mutmaßliche Attentäter, der über Nacht auf der Flucht war, ist den Behörden bekannt: Er sei der Polizei im Zusammenhang mit Menschenhandel, illegalem Aufenthalt und Gefährdung der Staatssicherheit aufgefallen.

(deutsch: Die Bundesanwaltschaft bestätigte, dass der Täter der Schießerei gestern Abend identifiziert wurde und verstorben ist.)

Die Opfer waren Schweden

Laut der Nachrichtenagentur Belga war ein bewaffneter Mann im Norden der Innenstadt von einem Roller abgestiegen und hatte auf der Straße Schüsse abgegeben. Als mehrere Menschen in einen Hauseingang flohen, soll er sie verfolgt und auf sie geschossen haben.

Dabei starben zwei Menschen, zwei Schweden im Alter von ungefähr 60 und ungefähr 70 Jahren. Das bestätigte das schwedische Außenministerium dem Fernsehsender TV4. Der Ältere habe demnach im Großraum Stockholm gelebt, der Jüngere außerhalb Schwedens. Wie das Schweizerische Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) weiter mitteilte, habe eines der Todesopfer seinen Wohnsitz in der Schweiz gehabt.

Bei dem Anschlag wurde auch eine dritte Person verletzt. Dabei handelt es sich dem Sender TV4 zufolge ebenfalls um einen schwedischen Mann im Alter von etwa 70 Jahren. Dieser war den Angaben zufolge außer Lebensgefahr.

Premierminister Alexander De Croo drückte dem schwedischen Premier sein aufrichtiges Beileid aus: "Als enge Partner ist der Kampf gegen den Terrorismus ein gemeinsamer Kampf."

(deutsch: Belgien sendet dem schwedischen Volk seine tiefe Beteiligung. Die Terroranschläge in Brüssel erschüttern die Grundfesten unserer friedlichen Gesellschaften. Wir stehen diesem blinden Hass solidarisch gegenüber. Gemeinsam müssen wir den Terrorismus mit noch größerer Kraft und Entschlossenheit bekämpfen.)

Der belgische EU-Ratspräsident Charles Michel schrieb ebenfalls auf X: "Das Herz Europas wird von Gewalt getroffen. Mein Mitgefühl gilt den Familien der Opfer des tödlichen Anschlags im Zentrum von Brüssel."

(deutsch: Das Herz Europas wird von Gewalt getroffen. Mein Mitgefühl gilt den Familien der Opfer des tödlichen Anschlags im Zentrum von Brüssel. Ich unterstütze die belgischen Behörden und Sicherheitsdienste, die die Situation überwachen.)

EM-Qualifikationsspiel abgebrochen

Nach den tödlichen Schüssen auf zwei Schweden in Brüssel ist auch das Qualifikationsspiel zur Fußball-Europameisterschaft zwischen Belgien und Schweden nach der Halbzeit abgebrochen worden.

Durch eine Durchsage im Stadion wurden die Zuschauer über den Abbruch der Begegnung beim Stand von 1:1 informiert. Sie mussten aber zunächst im Stadion sitzen bleiben und auf grünes Licht der Sicherheitsdienste für die Abreise warten.

EM-Qualifikation, Gruppenphase, Gruppe F, 8. Spieltag, Belgien - Schweden: Fans verlassen das Stadion (Bild: Bruno Fahy/Belga/dpa)
EM-Qualifikation, Gruppenphase, Gruppe F, 8. Spieltag, Belgien - Schweden: Fans verlassen das Stadion. (Bild: Bruno Fahy/Belga/dpa)