Aprilscherz: YouTube-Schließung und Spaghetti-Ernte

Millionen Menschen so richtig auf die Schippe zu nehmen, das ist eine wahre Kunst. Alle Ja

hre wieder versuchen sich Medien und Unternehmen an dem perfekten Aprilscherz. In diesem Jahr kündigte Google das Ende von YouTube und den Anfang des Geruchs-Handys an. Gerüchte machten die Runde, der Vatikan wolle die Eurozone verlassen und die Dänen basteln angeblich gerade an einer Bierpipeline. Aber auch nicht alles, was bizarr klingt, ist frei erfunden.

Als erster gezielt in Umlauf gebrachter Aprilscherz eines Mediums gelten die 1957 von der britischen BBC im Fernsehen gezeigten Bilder der Spaghetti-Ernte in der Schweiz. Die ehrwürdige Anstalt zeigte das Pflücken an Bäumen voller Nudeln - mit Erfolg. Viele Zuschauer glaubten der für ihre Zuverlässigkeit bekannten BBC. 

2008 folgte ein weiterer Aprilscherz-Coup des Senders: Die BBC zeigte fliegende Pinguine. Vor lauter Sehnsucht nach Wärme sei eine neue Art von Vögeln entstanden, die sich vom kalten Boden der Antarktis elegant in die Luft erheben konnten. Das zum Teil computeranimierte Video wurde millionenfach im Internet angesehen.

Eine "Große Ehrung für Altbundeskanzler" Helmut Schmidt verkündete am 1. April 2012 die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung": Die Milchstraße wird in Schmidtstraße umbenannt. Die Abstimmung über die Umbenennung der Galaxie stehe auf der Tagesordnung der UN-Vollversammlung. Auf der Erde habe sich keine Straße gefunden, die Schmidts Intellekt angemessen sei, wurde UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon zitiert. 

Auch dieses Jahr versuchten sich Medien und Unternehmen an Aprilscherzen – mal mehr, mal weniger clever. So schrieb ein Scherzbold unter Berufung auf Radio Vatikan in einer Email, der Vatikan wolle den Euro kündigen. Stattdessen strebe der Kirchenstaat eine Währungsunion mit der Schweiz an, vermuteten Experten dieser Meldung zufolge.  

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Für Dänemark meldete angeblich die dänische Tourismuszentrale VisitDenmark Pläne, Ferienhäuser auf der Insel Fanø per Bierpipeline direkt an eine dänische Brauerei anzuschließen. Das Pilotprojekt solle ab 2014 dafür sorgen, dass deutsche Touristen nicht mehr ihr eigenes Bier mitbringen, sondern einheimische Produkte schätzen lernten. 

Der Konzern Google kündigte das Ende von YouTube an, weil der Dienst seine Aufgabe erfüllt habe - es sei nur ein mehrjähriger Video-Wettbewerb gewesen. Jetzt habe man genug Material, um am 1. April endlich den Sieger zu küren und die Website dichtzumachen, hieß es in einem Blogeintrag. 

Demnach sollte die Familie der Google-Angebote am 1. April auch einen Zuwachs erhalten - "Google Nose", einen Dienst, der Gerüche erkennen kann. Die Kamerawagen, die Aufnahmen für den Straßenatlas Google Street View machten, hätten dabei auch Gerüche eingefangen und das Unternehmen habe nun eine Aromen-Datenbank mit mehr als 15 Millionen Gerüchen. Für Smartphones mit dem Google-Betriebssystem Android gebe es jetzt einen Geruchsdetektor. Beispiel für einen bekannten Geruch: unter anderem "nasser Hund". Milliardär Richard Branson kündigte an, seine Airline Virgin werde bald ein Flugzeug mit Glas-Fußboden in Dienst nehmen. 

Aber nicht alles, was nach Aprilscherz klingt, ist erfunden: Die Meldung über 300 in der eisigen Eifel erfrorenen Flöhe, die in einem Flohzirkus auftreten sollten, erwies sich als echt, wie nicht zuletzt mit Hilfe eines Parasitologen geklärt wurde: Der Düsseldorfer Experte Prof. Heinz Mehlhorn bestätigte nicht nur, dass Flöhe tatsächlich empfindlich auf einen Temperatursturz reagieren. Er brachte dem Zirkusdirektor als Ersatz etwa 50 Tierchen und rettete so die geplante Vorstellung. 

dpa/ Yahoo! Nachrichten


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