Fiese Souvenirs: Fünf Krankheiten, die Sie besser nicht aus dem Urlaub mitbringen

Gesundheitsprävention, Seuchenschutz, Impfungen für jedermann und ein stabiles Gesundheitssystem: Was in Deutschland und in den meisten europäischen Ländern selbstverständlich ist, müssen einige Länder auch heute noch entbehren. Die Folge: Krankheiten breiten sich dort schneller aus, verlaufen aggressiver und werden nur unzureichend therapiert und verhindert. Yahoo! Nachrichten gibt einen Überblick über fünf besonders schwere Krankheiten, vor denen man sich beim Reisen in ferne Länder in Acht nehmen sollte.

Reisen bildet und eröffnet neue Horizonte. Wenn wir unser Land oder unseren oder Kontinent verlassen, um neue Kulturen oder Lebensweisen kennenzulernen, dann bleibt jedoch auch ein Stück Sicherheit auf der Strecke: Das beängstigende Terrain, um das es hier geht, heißt „Tropenkrankheiten": Parasiten, Viren, Bakterien, nicht selten durch Mücken im Schlaf übertragen, oft nicht therapierbar und bisweilen tödlich - das alles trifft auch auf die folgenden Erkrankungen zu.

1. Das Dengue-Fieber: Schlimmer als Malaria
Etwa 500 bis 600 Deutsche bringen jährlich die Malaria als ungeliebtes Souvenir aus dem Urlaub mit nach Hause. Mit guter medikamentöser Therapie und erfahrenen Tropenmedizinern in unserem Land endet die Fieberkrankheit jedoch nur bei unter einem Prozent der Heimkehrer tödlich. Viel gefährlicher ist da das Dengue-Fieber, das in Asien, Lateinamerika und Afrika weit verbreitet ist. Wie die Malaria wird das Dengue-Fieber durch einen Mückenstich übertragen. Die Erreger aus der Mücke sind hier jedoch Viren, die sogenannten „Flaviviren".

Nach dem Stich äußert sich die Infektionserkrankung zunächst durch unspezifische Symptome, die oft mit einer „Grippe" verwechselt werden können. Nach einer Inkubationszeit von drei bis zehn Tagen (vom Stich der Mücke bis zu den ersten Krankheitszeichen) treten hohes Fieber, Hautausschläge sowie starke Kopf- und Gliederschmerzen auf. Lebensgefährlich wird es bei einer Verlaufsform der Erkrankung, die als Dengue Hämorrhagisches Fieber (DHF) bekannt ist und im Extremfall zu einem lebensbedrohlichen Schock führt, dem Dengue Schock Syndrom (DSS).

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Leider gibt es gegen die Dengueviren noch keine wirksamen Medikamente oder eine vorbeugende Impfung. Deswegen ist es wichtig, sich mit bekannten und üblichen Mitteln wie Insektenspray, Moskitonetzen und dem Fernbleiben von Wasserstellen zu schützen.

2. Billharziose: Larven bohren sich durch die Haut
Die Bilharziose ist eine parasitäre Erkrankung, die nach Süßwasser-Baden in Ländern wie Afrika, Südamerika, der Karibik, dem Nahen Osten und Asien vorkommt. Übertragen werden die Erreger durch die Larven des "Pärchenegels", einem ein bis zwei Zentimeter langem Saugwurm. Die Larven bohren sich unbemerkt durch die Haut - meist an den Füßen - und gelangen so in unseren Körper. Nach Durchwanderung von Leber und Lunge erreichen die Larven ihre endgültigen Zielorgane: Den Harntrakt und die Dickdarmregion.

Hier führen die Parasiten zu Entzündung der Harnblase mit Harnwegsinfekten, Blasensteinen bis hin zur Niereninsuffizienz. Besonders bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist häufig die Leber in Mitleidenschaft gezogen: Es kommt hier zu einer Zerstörung des Organs, einer Leberzirrhose, die in Europa sonst üblicherweise nur durch eine Hepatitis-Virus-Infektion oder Alkoholismus ausgelöst wird.

Die Schwere der Erkrankung sowie die Erkrankungswahrscheinlichkeit hängen stark von Art und Häufigkeit des Wasserkontaktes und individueller Abwehrlage ab. Auch gegen die Billharziose gibt es keine Impfung. Die Vermeidung von Süsswasserkontakt jeglicher Art in den betroffenen Regionen ist daher die einzige wirksame Verhütungsmethode.

3. Ebola: Eines der gefährlichsten Viren der Welt
Das Ebolavirus aus der Familie der Filoviridae ist heute eine der gefährlichsten und am meisten gefürchteten Viruserkrankungen weltweit. Nach Angaben des Robert-Koch-Institutes in Berlin gibt es ein bislang nicht identifiziertes Reservoir der Viren in Tieren in Äquatorialafrika, das immer wieder zu Infektionsausbrüchen führt. In den vergangenen Jahren wurden offiziell Ausbrüche in der Demokratischen Republik Kongo, dem Sudan, an der Elfenbeinküste und in Uganda verzeichnet.

Auch wenn das Virus hoch ansteckend ist, besteht laut dem Robert-Koch-Institut für

Reisende glücklicherweise nur ein geringes Infektionsrisiko. Ein Großteil der Infektionen ist auf Kontakte mit infizierten Affen oder Blut und andere Körperflüssigkeiten infizierter Menschen zurückzuführen.

Nach einer Inkubationszeit von zwei bis 21 Tagen kommt es zu schweren Schleimhautblutungen im Magen und Darm, Nierenversagen, Hirnentzündung (Enzephalitis) und Blutveränderungen. Bis zu 80 Prozent der Infizierten sterben an der Ebola-Infektion - meist an einem Herz-Kreislauf-Schock. Da es keine Therapie gegen das Virus gibt, ist die Isolierung der Infizierten in einem Zentrum für hochkontagiöse Erkrankungen und eine intensivmedizinische Betreuung verpflichtend.

4. Leishmaniose: "Orientbeulen" im Gesicht
Bei dieser Tropenseuche handelt es sich um eine Infektionserkrankung mit einem Erreger der Gattung Leishmania, der durch den Stich der Sand- oder Schmetterlingsmücke in den menschlichen Körper gelangt. Grundsätzlich werden zwei unterschiedliche Krankheitsverläufe unterschieden. Bei der kutanen (Haut-) Leishmaniose, die besser unter dem Namen „Orientbeule" bekannt ist, entwickeln sich zunächst kleine, blaurote Erhebungen auf der Haut, die sich nach drei bis vier Monaten in ein schmerzloses Geschwür entwickeln. Oft befinden sich diese Geschwüre im Gesicht und an den Extremitäten.

Bei der gefährlicheren Viszerale (Organ-) Leishmaniose kommt es durch den Mückenstich zu Veränderungen in Leber, Milz und an Lymphknoten mit Infektanfälligkeit, Blutarmut und hohem Fieber. Da die Infektionserkrankung oft sehr schleichend verläuft, wird sie nicht immer sofort diagnostiziert.

Zwar existiert eine medikamentöse Behandlungsmöglichkeit, doch nicht immer kann die Krankheit vollständig geheilt werden. Auch ist der Schutz vor Mückenstichen das beste Mittel, damit es gar nicht erst zur zur Leishmaniose kommt.

5. Japanische Enzephalitis: Hirnentzündung durch Mücken
Die Japanische Enzephalitis (Abkürzung: JE) ist eine viral verursachte Entzündung des Gehirns. Auch hier wird das Virus durch den Stich bestimmter Mücken auf den Menschen übertragen. Nach Angaben des Auswärtigen Amtes soll aber lediglich einer von 250 JE-Infizierten an einer Hirnentzündung erkranken. Tritt dieser Fall ein, so sind die Folgen meist umso schwerer: Nach einer Inkubationszeit von vier bis 14 Tagen kommt es urplötzlich zu hohem Fieber, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. Im weiteren Verlauf werden die Leidenden von Bewusstseinstrübung, Krampfanfällen, Lähmungen heimgesucht oder fallen sogar ins Koma.

In über 50 Prozent der Fälle hinterlässt JE schwere bleibende Schäden am Gehirn und Nervensystem, bis zu 35 Prozent der Erkrankten versterben. Bei Schwangeren besteht zudem in den ersten beiden Schwangerschaftsdritteln das hohe Risiko einer Fehlgeburt. Wirksame antivirale Medikamente fehlen, doch es gibt eine Impfung, die auch in Deutschland zugelassen ist. Empfohlen wird sie jedoch nur für Menschen, die in den Regionen mit JE-Virus leben oder häufig dorthin reisen.

Für näher Informationen zu möglichen Krankheitsrisiken auf Reisen oder prophylaktischen Impfungen bzw. Medikamenten sollten Sie vor Abflug auf jeden Fall einen Arzt oder Tropenmediziner befragen. Auch wenn es in den meisten Fällen im Ausland glücklicherweise nur beim Reisedurchfall bleibt und die oben genannten Krankheiten eher selten auftreten.

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