Da Vinci entdeckt? Kunstschatz könnte 125 Millionen Euro wert sein

Stellen Sie sich vor, Sie haben ein Original-Gemälde von Leonardo da Vinci im Haus hängen -  und wissen es nicht. Jahrzehntelang zierte ein altes Porträt das Schlafzimmer der Schottin Fiona McLaren, ein Geburtstagsgeschenk ihrer Mutter. Sie hielt nicht viel von dem Bild - bis sie in einem Auktionshaus  seinen Wert schätzen ließ. Mehreren Experten verschlug es die Sprache - ihnen zufolge spricht einiges dafür, dass es sich bei dem Bild um ein Werk des berühmtesten Vertreters der italienischen Renaissance handelt. Dann wäre es rund 125 Millionen Euro wert.

Schon öfter sollte das Bild, auf dem unter anderem eine Frau zu sehen ist, die ein kleines Kind im Arm hält, auf dem Müll landen. Doch irgendetwas hielt Fiona McLaren immer wieder davon ab. Als sich die 59-jährige Schottin aus Perthshire laut „Daily Mail“ in finanziellen Schwierigkeiten befand, entschloss sie sich dazu, das Werk auf seinen Wert schätzen zu lassen – nichtsahnend, dass sie dem Kunstexperten Harry Robertson dabei womöglich einen echten da Vinci präsentierte. Der Angestellte des Auktionshauses Sotheby’s in Schottland habe erst mal nach Luft schnappen müssen, als er das etwa 59 mal 71 Zentimeter große Bild zu Gesicht bekam. „Ich habe es ihm gezeigt und ihm verschlug es die Sprache“, so McLaren gegenüber der britischen Sonntagszeitung „The People“.

Daraufhin veranlasste die Besitzerin weitere Untersuchungen des Bildes in London. Nächstes Jahr soll es dann sorgfältig von Experten des „Hamilton Kerr Institute“ an der Universität von Cambrige inspiziert werden. Laut einiger Kunstexperten könnte es sich bei dem Gemälde in der Tat um ein rund 500 Jahre altes Werk handeln, dessen Urheber kein Geringer als der berühmteste Vertreter der italienischen Renaissance ist. So sagte etwa Sebastian Thewes, ehemaliger Direktor des Auktionshauses Christie's in Schottland, er glaube, da Vinvi habe bei dem Bild seine Hand im Spiel gehabt.

Damit wäre das Gemälde umgerechnet etwa 125 Millionen Euro wert.

McLaren selbst ist komplett davon überzeugt, dass es sich bei dem Gemälde, das jahrelang in ihrem Schlafzimmer hing, um einen Kunstschatz handelt. „Ich habe keinerlei Zweifel daran, dass Leonardo da Vinci es gemalt hat“, so die Frau laut der britischen Zeitung „The Scottish Sun“. Niemand habe bislang das Alter des Bildes bestritten oder dass es definitiv aus da Vincis Schule stammte. Auch die Unterzeichnungen des Gemäldes sprächen nach Expertenmeinungen dafür, dass da Vinci hier einst persönlich den Pinsel schwang, so McLaren. Eventuell könnte aber auch einer seiner Schüler das Bild gemalt haben.

Die Frau auf dem Gemälde stellt vermutlich Maria Magdalena dar. An der Rückwand befindet sich angeblich ein päpstlicher Erlass, der aus der Ära von Papst Paul V. stammt. Dieser war von 1605 bis 1621 das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche. Das Wort „Magdalena“ soll auf dem ausgeblichenen Papier sichtbar sein, so McLaren.

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Das Gemälde war laut „Daily Mail“ ein Geburtstagsgeschenk von McLarens Mutter zum 40. ihrer Tochter. Davor hatte es Fionas verstorbenem Vater, einem Arzt und Kunstliebhaber gehört, der das Werk in den 1960er Jahren von einem Patienten geschenkt bekam. Die Schottin hofft nun, dass das Bild an ein Museum verkauft wird. Einen Teil des Verkaufswerts beabsichtigt sie zu spenden.


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