Sieben absurde Fakten über Gaddafis Leben

Nachdem Gaddafi mit seiner Familie die Villa in Tripolis verlassen hatte, gaben Fotos aus dem Inneren Einblick in das surreale und prunkvolle Leben des Diktators. Nach seinem Tod tauchen weitere Details aus seinem Leben auf, die das US-Nachrichtenportal „ABCNews.com“ zusammengetragen hat. Sie verstärken das Bild eines höchst seltsamen Menschen.

Nicht ohne sein Zelt


Befand sich der frühere Machthaber auf Reisen, übernachtete er stets in einem überdimensionalen Zelt. Das war so schwer und sperrig, dass es in einem eigenen Flugzeug transportiert werden musste, wohin auch immer es Gaddafi verschlug. Zudem soll „der Verrückte aus der Wüste“ vor dem Zelt häufig ein bis zwei Kamele angebunden haben.

Jungfräuliche Aufpasserinnen

Sie waren offenbar nicht zur Stelle, als Gaddafi sie am meisten gebraucht hätte: seine Bodyguards. Der exzentrische Tyrann hielt sich eine Armada aus 40 ausschließlich weiblichen Aufpassern, die er „Amazonen“ nannte. Jede Einzelne davon suchte er selbst aus. Sein Kriterium: Sie alle sollten Jungfrauen sein, was sie in einem feierlichen Eid der Keuschheit geloben mussten. Die Arbeitskleidung der „Amazonen“ bestand aus kunstvollen Uniformen, Make-up und hochhackigen Kampfstiefeln.

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Die ukrainische „Krankenschwester“
Sie war ein ganzes Jahrzehnt lang ständig an seiner Seite: die ukrainische Krankenschwester Galyna Kolotnytska, in den Medien als höchst „sinnlich“ beschrieben. Es sickerte durch, dass sie eine von Gaddafis engsten Mitarbeiterinnen war – und möglicherweise auch eine Affäre mit ihm hatte. Doch Kolotnytska war nicht die Einzige. Angeblich scharte Gaddafi noch weitere Ukrainerinnen um sich – sie alle nannten ihn „Papa“ oder „Daddy“.

Verliebt in Condoleezza Rice
Im Jahr 2007 nannte Gaddafi die damalige Außenministerin der Vereinigten Staaten Condoleezza Rice seine „geliebte schwarzafrikanische Frau“. Als sie ein Jahr danach Tripolis besuchte, ließ er ihr Geschenke im Gesamtwert von 200.000 Dollar (rund 145.600 Euro) zukommen – darunter befanden sich ein Ring und eine Laute. Als die Plünderer die Gaddafi-Villa stürmten, tauchte zudem ein Fotoalbum mit unzähligen Bildern von Rice auf.

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Die Sache mit der Höhenangst

Gaddafis Angst vor Fahrstühlen ist vielleicht seine kleinste Macke. Libyens Ex-Machthaber verreiste unter anderem deshalb nie ohne sein Zelt, weil er so der Benutzung von Aufzügen in Hotels aus dem Weg gehen konnte.  Zudem brachte es Gaddafi angeblich nicht über sich, eine Treppe höher als 35 Stufen hinaufzusteigen. Folglich hasste er auch das Fliegen und weigerte sich, länger als acht Stunden am Stück in der Luft zu bleiben. War er unterwegs zur UN-Jahresversammlung in New York, legte er stets eine Zwischenübernachtung in Portugal ein.

„Bunga bunga“

Gaddafis exzentrischster Zeitvertreib kam im Jahr 2010 dank dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi ans Tageslicht. Im Zuge einer Ermittlung plauderte die 17-jährige Edel-Prostituierte Karima el-Mahroug aus, Berlusconi habe sie zur einer Sex-Orgie eingeladen, die „bunga bunga“ genannt werde. „Silvio erzählte mir, dass er die Idee von Muammar Gaddafi übernommen habe“, sagte sie der Zeitung „La Repubblica“. „Es ist ein Ritual in [Gaddafis] afrikanischem Harem.“

Exzentrische Garderobe

Auf Fotos war Gaddafi immer sofort auszumachen – was an seinen höchst eigenen Outfits lag. Der Ex-Diktator hüllte sich in kunstvoll verzierte Uniformen, Freizeitanzüge im „Miami Vice“-Stil und Beduinenroben. Zudem neigte Gaddafi dazu, seine Kleidung mit Bildern vom afrikanischen Kontinent zu versehen und trug auffällige Anstecknadeln oder Halsketten, die den Kontinent zeigten.