Spontane menschliche Selbstentzündung

Spontane menschliche Selbstentzündung

Im August dieses Jahres hörte die Inderin Rajeshwari Karnan auf einmal furchtbare Schreie. Im Kinderzimmer brannte ihr Sohn Rahul an Bauch und Beinen. Sie löschte die Flammen mit einem Handtuch und rettete so das Leben ihres Kindes. Der schreckliche Vorfall wiederholte sich in den Wochen danach noch dreimal. Mediziner stehen vor einem Rätsel.

Unter Wissenschaftlern wird dieses Phänomen spontane menschliche Selbstentzündung genannt. Zu den Opfern zählt auch der US-amerikanische Kriegsveteran Frank Baker. 1995 fing er plötzlich in seinem Wohnzimmer an zu brennen -  er konnte von einem Freund gerettet werden. Für den Iren Michael Faherty kam hingegen jede Hilfe zu spät. Die Polizei konnte 2010 nur noch seine völlig verbrannte Leiche aus der ansonsten unbeschädigten Wohnung bergen.

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Mitte des 19. Jahrhunderts vermuteten Wissenschaftler noch, dass die Ursache von Selbstentzündung mit dem Alkoholgehalt im Blut der Opfer zusammen hängen könnte. Die spätere „Dochttheorie“ ging davon aus, dass die betroffenen Menschen durch den Fettgehalt im Körper brennen würden wie eine Kerze. Flammen würden dabei nicht zur Seite, sondern nur nach oben gehen. Das erklärt zwar, warum bei Selbstentzündungen die Umgebung selten zu Schaden kommt. Ungeklärt bleibt jedoch, warum Menschen ohne Grund Feuer fangen.

Handelt es sich hierbei um ein paranormales Phänomen? Der amerikanische Professor Brian J. Ford macht den Aceton-Gehalt im Körper mancher Menschen für die Selbstentzündung verantwortlich. Diabetiker und fettleibige Menschen können den leicht entzündlichen Stoff im Körper haben, ebenso wie zahnende Babys. Bisher konnte der Professor seine Theorie jedoch nicht beweisen. Bis heute gibt es also für das Phänomen noch immer keine wissenschaftliche Erklärung.


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